News / Redaktion / Donnerstag 02.06.2016

Der Abschied des Richard W.

Zweimal geht's noch, zweimal geht's noch leicht - dann hängt Richie Wemmer die Fußballschuhe an den Nagel. Seit knapp drei Wochen dürfen die ersten Glücklichen, welche eines ergattert haben, mit dem "GAK Meistertour 2015/16" Shirt herumlaufen. Während der Meistertitel und damit der Aufstieg in die Oberliga damals fixiert wurde, ist jene Meistertour noch nicht ganz beendet - wie spätestens ein Blick auf die Rückseite des Leiberls verrät. Zwei Stationen stehen noch am Programm, vor der dritten Meisterfeier en suite - pardon, Meist3rfei3r - gegen Unterpremstätten diesen Samstag die Fahrt nach Kainbach.

Doch die rot-weiße Meist3rtour hat seit einigen Wochen auch ein Nebenprogramm: Parallel geht Richie Wemmer auf persönliche Abschiedstour. Nicht nur von der Unterliga Mitte, wie seine Kollegen und der rote Anhang, sondern vom aktiven Fußballerleben. Begonnen hat es einst bei einem Grazer Fußballklub weiter südlich, als Folge kindlicher Unschuld, wie uns Richie in einem Interview einmal gestand. Von dort aus ging es im Profifußball nach Hartberg, Gratkorn, zum LASK, den Juniors von RB Salzburg, in die slowakische 1. Liga, danach in die Ostliga zu Horn, Parndorf und Oberwart und letztendlich in den 30ern ins Unterhaus. Nach einem Frühjahr in Thal kam Richie Wemmer schließlich beim GAK 1902 an: am 3. Juli 2013, zur Halbzeit beim ersten Spiel in Ligist. Frisch von der Arbeit gekommen, streifte er zum ersten Mal das rot-weiße Dress über, schnürte sich die goldenen Fußballschuhe - und traf prompt zum Ehrentreffer, dem historischen ersten Tor des GAK 1902, damals noch GAC.

Seitdem erzielte Wemmer in 61 Meisterschaftsspielen für den Grazer AK 76 Tore (ein Wert von 72 Minuten pro Tor) - bisher. Ein Abschied mit einem letzten Torjubel würde bestimmt jeder Athletiker unserer Nummer 22 und sich selbst wünschen. Immerhin sind nicht nur seine Tore ein wichtiger sportlicher Bestandteil der drei Aufstiege gewesen, dass er sich nach einem Kreuzbandriss dermaßen schnell zurückkämpfte, gebührt allein schon Respekt. Und letztendlich war es wohl nur diese Verletzung, die den gewünschten Gang mit der Mannschaft bis in die Oberliga verhinderte.

Bevor seine (Noch-)Kollegen dort die nächste Liga rocken wollen, fehlen noch zwei zu absolvierende Pflichtaufgaben, was sich allerdings deutlich weniger unterhaltsam anhört als es wohl werden dürfte. Diesen Samstag bricht die rote Meute ein letztes Mal zu einem Auswärtsspiel in der Unterliga auf - und wird noch einmal den Sportplatz in Kainbach rocken.

USV Kainbach-Hönigtal - GAK 1902, Unterliga Mitte, 25. Runde, Samstag, 4. Juni, 17 Uhr, Sportanlage Kainbach bei Graz

Infos zum Thema Eintrittskarten und Anreise auf der Homepage des Gastgebers.

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