GAK 1902 Aktuelles
News / Redaktion / Montag 31.10.2016

Der Spaßmacher kam, sah und traf

Der „Joker" darf bei Kartenspielen meist alles, darf als Ersatz für eine beliebige Karte eingesetzt werden. Auf Jokerkarten ist ein Hofnarr abgebildet, daher hat er auch seinen Namen. Das englische Wort „Joker" kommt vom lateinischen „iocus", was „Scherz" oder „Spaß" heißt – der Joker ist also ein Spaßmacher.

Laurenz Sacher ist ein gebildeter junger Mann, schließlich absolviert er gerade ein Lehramtsstudium. Über die Bedeutung des Wortes „Joker" hat er aber wohl eher nicht nachgedacht, als er in der 59. Minute des Spieles gegen den SV Gleinstätten an der Outlinie stand und darauf wartete, dass der durch ihn ersetzte Amir Ajan das Grün in Weinzödl verließ.

Und dennoch: Sacher nahm die Rolle des „Spaßmachers" sehr ernst – so ernst, dass er in der 85. Minute mit dem 2:1 für kollektiven Megaspaß auf den mit 2.134 (!) Zuschauern sehr gut gefüllten Rängen in Weinzödl sorgte. Wieder hatte einer der von Trainer Gernot Plassnegger gebrachten Wechselspieler „gestochen", wieder hatte unser Coach ein goldenes Wechselhändchen bewiesen.

Davor und danach war die Partie gegen den hartnäckigen Verfolger aus Gleinstätten ein Lehrbeispiel in Sachen Zitterpartie aus roter Sicht. Zwar war der GAK 1902 schon in der 17. Minute dank Cristian Ciorcasan mit 1:0 in Führung gegangen. Unser Youngster musste (fast) nur noch mit dem Fuß artig „Danke" sagen, nachdem Marco Allmannsdorfer den 1. Preis im Dribblanski-Wettbewerb erworben hatte, indem er auf dem Weg zwischen Cornerfahne und Strafraum drei Gleinstättner ratlos, aber dafür von argen Schwindelgefühlen geplagt, zurückgelassen hatte.

Viele Höhepunkte gab es danach aus roter Sicht leider nicht mehr. Unser ersatzgeschwächtes Team (Heil, Dabic und Bloder verletzt, Hackinger noch gesperrt) rannte immer wieder gegen die kompakt stehende und bestens eingestellte Gleinstätten-Truppe an. Ja, mehr noch: Die Gleinstättner kamen zu einigen Chancen, unserem sicheren Goalie Patrick Haider war es zu verdanken, dass der Ausgleich erst in der 77. Minute fiel. Da dachte sich Matej Vracko wohl „Ich lauf' mal dahin, wo keiner steht", was sich als gute Entscheidung erwies, köpfelte er doch nach einem Eckball freistehend und unhaltbar ein.

Nur drei Minuten später nagelte ein Gleinstättner den Ball ans Lattenkreuz. Der GAK schwamm, drohte unterzugehen – bis man sich in der 85. Minute kollektiv daran erinnerte, dass man ja eine fußballerische Rettungsschwimmerausbildung habe. In feinstem „Tiki-Taka" rollte da der Ball über mehrere Stationen, ehe er zu Nikolai Kremer kam. Der wollte der von Marco Allmannsdorfer vorexerzierten Kunst des schönen letzten Passes nacheifern – mit Erfolg. Sein Fersler erreichte Laurenz Sacher, der mit dem Gleinstättner Goalie seinen Spaß hatte und diesen damit auch allen roten Fans bereitete.

Dann war noch einmal Zittern angesagt. Zum Glück aber zitterte Patrick Haider gar nicht und bewahrte den nun fast fixen Herbstmeister GAK vor einem Unentschieden. Eines – so fair muss man sein – dass sich Gleinstätten durchaus verdient hätte.

Nach dem letzten Pfiff des Schiedsrichters war der Jubel der GAK-Fans klarerweise groß. Mittendrin unter den Stehplatzfans war diesmal wieder eine Abordnung aus dem obersteirischen Thörl, der Heimat unseres Topabwehrspielers Lukas Graf. Waren es anfangs meist „nur" vier oder fünf Freunde und Freundinnen sowie die Eltern von Graf, die – auch auswärts! – ihren „Luki" und damit den GAK unterstützten, so war es an diesem Samstag schon ein gutes Dutzend! Burschen und Mädels: Danke, dass ihr euch den Weg aus der Obersteiermark nach Weinzödl und zu den Auswärtsspielen antut. Macht weiter Werbung für euren Freund und unseren Klub!

Am kommenden Samstag müssen die Thörler (und alle anderen GAK-Fans) wieder einmal etwas weiter reisen. Das letzte Saisonspiel gegen die SU Rebenland findet in Arnfels (14 Uhr) statt. Wir sehen uns – und wir sind schon gespannt, welche GAK-Kicker uns da ganz besonders viel Spaß machen werden. Ich tippe schon einmal: Alle.

>>> Zur Video-Zusammenfassung des Spiels

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DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902