GAK 1902 Aktuelles
News / Redaktion / Sonntag 19.03.2017

Elf Philosophen sollt ihr sein!

Der große englische Philosoph Gary Lineker, im Nebenberuf einst durchaus erfolgreich als Stürmer tätig, definierte Fußball wie folgt: „Fußball ist ein einfaches Spiel. 22 Männer jagen 90 Minuten einem Ball nach, und am Ende gewinnen die Deutschen." Das war, bevor der GAK 1902 (neu-) gegründet wurde ...

Der traf im ersten Spiel der Frühjahrssaison der Oberliga auf – wenig überraschend – sehr motivierte Kicker aus dem Grenzort Strass. Begrenzt war auch das, was der GAK in den ersten Spielminuten zu bieten hatte. Chancen waren Mangelware, das Team von Gernot Plassnegger stieß spielerisch an seine Grenzen. Der Wille zum Übertritt der Strafraumgrenze war ja durchaus da, die verteidigenden „Zöllner" aus Straß ließen das freilich nicht zu.

„In allen Grenzen ist auch etwas Positives", sagte der deutsche Philosoph Immanuel Kant. Positiv war zu diesem Zeitpunkt etwa, dass auch die Mannen aus Straß kaum in den Grazer Strafraum eindringen konnten. Oder wollten. Und positiv war es auch, dass unsere Roten ruhig blieben und die Brechstange gar nicht erst auspackten. Man besann sich des Spruches eines unbekannten chinesischen Denkers, der sagte: „Der Gelassene nutzt seine Chance besser als der Getriebene." Um aber erst eine Chance zu haben, muss man manchmal ganz tief in die Trickkiste greifen. Und das taten unsere Roten in der 39. Minute. Nach einem wunderbaren Cornertrick kam Marco Allmannsdorfer vor dem Strafraum frei zum Schuss. 1:0!

Auch der Volksmund hat ja so seine philosophischen Weisheiten, wie etwa „Doppelt hält besser!". Diesem Lehrsatz folgte auch Dominik Hackinger, der nur zwei Minuten nach dem 1:0 den Spielstand schießend verdoppelte.

Pause. Zeit für die Mannschaft, sich von Fußballlehrer Plassnegger neue Erkenntnisse vermitteln zu lassen. Was in der Kabine gesprochen wird, bleibt bekanntlich geheim. Im Falle unseres GAK handelt es sich dabei somit um ein Erfolgsgeheimnis. Denn die Roten wandelten in Halbzeit 2 auf den Spuren des französischen Philosophen Rene Descartes. „Glück ist ein Entschluss", sagte der einst – und unsere Elf war entschlossen, die 2.150 (!) Fans so richtig glücklich zu machen. Und natürlich auch unserem Platzsprecher Mathias Pascottini seinen 25. Geburtstag nicht zu trüben.

Es sollte aber bis zur Schlussminute dauern, bis Pascottini noch einmal den Satz sagen durfte, den wir alle so gern hören: „Toooor für den GAK!" Philipp Fürstaller war es, der unseren großartigen Mann am Mikro zu ebendiesem greifen ließ. Eben erst auf den Platz gekommen, beherzigte Fürstaller ein deutsches Sprichwort: „Der erste Eindruck ist der beste", lautet dieses. Gut, der Eindruck, den „Fürsti" beim Tormann aus Strass hinterlassen hat, war jetzt nicht unbedingt der beste. Sehr wohl war er es aber für die gestern wieder sehr lautstarken GAK-Fans. Mit seiner ersten Ballberührung sorgte der völlig freistehende Fürstaller nämlich für den 3:0-Endstand.

Fazit eines alles in allem sehr schönen Fußballabends, der schon am Nachmittag mit einem 3:1-Sieg unserer KM II gegen Übelbach erfolgreich begann: Der GAK-Express braust weiter unaufhaltsam in Richtung Titel. Es warten noch einige harte Zwischenstopps, aber die Richtung stimmt weiterhin.

Der deutsche Philosoph Friedrich Nietschze behauptete ja einst, dass Gott tot sei. Nun, zumindest was den Fußballgott anbelangt, widersprechen wir hier gerne. Der lebt. Und wie! Und bis in den Juni hinein lädt er wieder jeden Samstag zur feierlichen Prozession in Rot ein.

Also, Mr. Lineker: Am Ende gewinnt immer der GAK. Hoffentlich ...

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902