GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Sonntag 13.05.2018

A working class hero is something to be

Es war ein hartes Stück Arbeit, aber am Ende durften sich unsere Roten über einen 1:0-Auswärtssieg beim DSV Leoben freuen. Der GAK bleibt damit weiter auf Titelkurs.

Sie haben sich akribisch vorbereitet auf dieses Match. Sie haben in den Tagen davor alles mobilisiert, um wieder zu zeigen, warum wir die Nummer 1 in dieser Liga sind. Sie haben von Beginn an Hingabe, Einsatzbereitschaft und Herzblut bewiesen. Und am Ende verdient über einen Sieg gejubelt.

Die Rede ist von unserer Kurve. Einfach großartig zu sehen und, wenn man mittendrin steht, mit jeder Faser zu spüren, wie hier unterstützt wird. Das ist harte Arbeit - schon in der Woche vor dem Match, wenn wie diesmal eine großartige Choreo gebastelt wird. Und während dem Match sowieso. Nicht immer bekommt man den gerechten Lohn für harte Arbeit. Diesmal bekam ihn die Kurve allerdings. Und auch das war ein Ergebnis harter Arbeit.

Gibt es ein besseres Umfeld für harte Arbeit als das Stadion in Leoben? Wohl kaum. Gleich daneben, in den Hochöfen des seit mehr als 180 Jahren bestehenden Stahlwerks, wurde Industriegeschichte geschrieben. Rund ums Stadion sieht man noch etliche der Werkssiedlungen. Während man im Werk den Sprung in die Zukunft geschafft hat, gleicht der Besuch der Gästetribüne aber einer Zeitreise. Zurück in eine Zeit, als es noch einen Arbeiterstolz gab. Als John Lennon einen Song namens "Working Class Hero" komponierte, in dem es heißt: "Ein Held der Arbeiterklasse zu sein, das ist schon was".

Und von Beginn an war es klar: Hier müssen unsere Roten zu "Helden der Arbeit" werden, wenn sie mit drei Punkten entlohnt werden wollen. Freilich: Auch die abstiegsgefährdeten Donawitzer hatten vor, viel Arbeitskraft gegen unsere Roten einzusetzen - und sie hatten das nicht nur vor, sondern schritten auch zur Tat. Arbeit ist nicht immer schön, das galt besonders auch für die Anfangsphase dieses Matches. Erst in der 19. Minute bekamen die rund 1.200 Fans eine erste Chance zu sehen. Die hatte der DSV, Patrick Haider konnte aber Lukas Tomic den Ball noch abnehmen, bevor der ihn im GAK-Tor unterbringen konnte. Eine Minute später war dann auch der GAK erstmals sehr gefährlich - der Kopfball von Aleksandar Dabic ging aber knapp über die Latte. 

Und während unsere Kurve weiterhin in Höchstform agierte, hielten sich die spielerischen Höhepunkte auf dem Platz bis auf zwei Rother-Chancen weiterhin, aber nicht unerwartet, in Grenzen. Das taten übrigens auch die kulinarischen Höhepunkte, welche man den GAK-Fans in deren Sektor anbot. Liebe Donawitzer: Es gibt auch Menschen, die bei einem Fußballspiel gerne warme Speisen zu sich nehmen. Aber wurscht(semmel), sprich egal ...

Nicht nur auf der Gästetribüne hatte man Hunger, auch auf dem Spielfeld erwachte bei unseren Roten dann zum Glück der Torhunger. Marco Perchtold bewies in der 41. Minute bei einem Freistoß sein gutes Auge und hob diesen über alle Donawitzer hinweg auf den im Strafraum freistehenden Ex-DSV-Spieler Marco Allmannsdorfer - 1:0. 

Pause. Unfreiwilligerweise musste auch Schiedsrichter Andre Wiedner ab der Halbzeit eine Pause einlegen. Er musste verletzt passen, weswegen Assistent Serdar Altun einsprang und nur noch eine Linie besetzt blieb. Unser GAK tat sich auch in der 2. Halbzeit anfangs schwer, zum Glück taten das aber auch die Donawitzer. Deren Chancen hielten sich nämlich in Grenzen, bis zur 72. Minute galt das auch für unsere Roten. Gäbe es in der Landesliga analog zur Hobbykicker-Regel "Drei Corner, ein Elfer" eine Regel "Zweimal Stange, ein Tor", wäre es da dann 2:0 für den GAK gestanden. Denn Alex Rother köpfelte erst nach Dabic-Flanke an die Stange, um diese dann auch mit dem Fuß zu treffen. Das wäre es wohl gewesen, doch so musste, angetrieben von der Kurve, weiter gezittert, aber vor allem gekämpft werden.

Und dieser Kampf, diese harte Arbeit, wurde belohnt. Wir hatten aber nicht nur Schwein, das hatten ja schon die Donawitzer (siehe Video). Der GAK hat in der Landesliga schon gefälliger gespielt, aber dabei auch nicht immer gewonnen. Es sind Spiele wie in Leoben, die man erst gewinnen muss, um am Ende ganz vorne zu sein. Titel muss man sich nicht nur erspielen, man muss sie vor allem erarbeiten. Und wer so hart arbeitet, der wird eben zum "Working Class Hero". Am Spielfeld und auf den Rängen. 

Das nächste harte Stück Arbeit wartet bereits am Dienstag in Weinzödl. Um 19.30 Uhr trifft da unser GAK auf das starke Team aus Mettersdorf. Um unseren Heldenstatus weiterhin zu erhalten, braucht es die schönste Arbeitsteilung der Welt: Vollen Einsatz auf dem Spielfeld und rund um das Spielfeld. Unsere Spieler werden wieder alles geben. Und wir Fans hoffentlich auch. Denn:

WE ARE GAK! 

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