GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Sonntag 20.05.2018

Und kein Ende ist in Sicht

Der GAK eilt weiter von Sieg zu Sieg, besiegt Trofaiach auswärts mit 4:0. Es sind Tage wie dieser, an denen Geschichten geschrieben werden - schöne Geschichten, aber auch jene, die besser nie geschrieben worden wären. 

Unendlichkeit wünschen sich die "Toten Hosen" im Song "Tage wie dieser". In Trofaiach erklang der Hit nicht nur vor dem Match aus den Lautsprechern, er wurde auch auf dem Spielfeld mit Leben erfüllt. Das, was man derzeit als GAK-Fan erleben darf, dass hat was Unendliches. Es ist das unendlich gute Gefühl, dass diese Mannschaft scheinbar nichts vom Weg zum großen Ziel abbringen kann.

"Und kein Ende ist in Sicht" heißt es am Ende des Songs. Nicht als Wunsch, sondern als Feststellung. Wir aber müssen noch wünschen. Aber: Wenn sich jemals ein Verein einen Titel wirklich verdient hat, dann ist es dieser GAK 1902 im heurigen (Früh)Jahr. In den Traum vom Meistertitel wurde unendlich viel investiert, jeder Rückschlag machte das Team aber noch stärker. Jeder gibt alles, das fordert Opfer. Das ist die Geschichte des GAK 1902 im Jahr 2018. Sie wurde in Trofaiach in einem Spiel zusammengefasst. 

Von Beginn an dominierte unser GAK die abstiegsgefährdeten Trofaiacher klar. Diese hatten erst in der 18. Minute die erste nennenswerte Chance. Davor war Patrick Haider eher damit beschäftigt, sich den Dreck von den Kickschuhen zu entfernen. An Tagen wie diesen, oder besser auf Plätzen wie diesem, wäre auch Georg Danzers "Hupf in Gatsch" nicht fehl am Platz in der Stadion-Playlist gewesen.

Genau neun Minuten vor der ersten Trofaiacher Chance, also in der 9. Minute, ging unser GAK mit 1:0 in Führung. Auch so eine Geschichte: Das Tor erzielte mit Marco Allmannsdofer ausgerechnet ein Ex-Trofaiacher. Das 2:0 besorgte mit Alexander Rother ein Ex-Spieler unseres nächsten Gegners Mettersdorf per Kopf (36.). Und den Pausenstand zum 3:0 fixierte Dominik Hackinger nur sieben Minuten später. Freilich: Der GAK hätte gut und gerne drei, vier weitere Tore schießen können. 

Nach der Pause drückte der GAK wie davor, ging es also in der gleichen Tonart weiter. Leider aber auch in jener Tonart, die sich in all die föhlichen Klänge der letzten Wochen eingeschlichen hatte. In der 48. Minute prallte Lukas Graf mit einem Trofaiacher zusammen, wurde minutenlang behandelt und musste anschließend mit einer Kopfverletzung vom Platz. (Alles Gute, Luki! Neben mir stand ein Herr, der sagte: "Der Graf ist der beste Mann des GAK." Ich habe ihm nicht widersprochen)

Nach den schweren Verletzungen von Stefan Kammerhofer und Luca Puster, den langen Ausfällen von Marco Heil, Aleks Dabic und Dominik Hackinger wieder ein Schock für unseren GAK. Aber genau da zeigt sich die eigentliche Stärke dieses Teams: Man steckt diese Tiefschläge in die Magengrube einfach weg. Man geht den von Trainer David Preiß vorgegebenen Weg beinhart weiter. 

Für Graf kam Andreas Fischer ins Spiel, Marco Perchtold wechselte in die Innenverteidigung. Genau diese beiden Spieler prägten den Rest der Partie. Fischer kurbelte wie gewohnt, erarbeite sich Chancen, scheiterte aber, wie auch Rother, mehrmals am großartig haltenden Trofaiacher Schlußmann Anes Podunavac. Genau vor diesen stellte sich Perchtold in der 81. Minute, als Fischer sich auf den Weg zu einem Eckball machte. Podunavac war es nicht gerade recht, dass sich unser "Perchti" direkt vor ihm platzierte, was er diesem auch verbal mitteilte. Perchtold lächelte nur - das tat er auch wenige Sekunden später, nachdem er den Ball per Kopf zum 4:0-Endstand versenkt hatte. 

"Landesligarocker GAK" ertönte es aus der Kurve. Samt der Aufforderung, lauter zu singen. "Denn es ist bald das letzte Mal, dass wir das singen!" Nach diesem Match ist es wohl endgültig klar: Diese Mannschaft tut alles, damit das kein frommer Wunsch bleibt. Diese Mannschaft will. Sie gewinnt, weil sie es will. Sie geht dorthin, wo es richtig wehtut. Weil sie weiß, dass sie nur so am Ende einen Schritt zur Unendlichkeit machen kann.

Diese Mannschaft verdient sich ein volles Haus gegen Mettersdorf (Dienstag, 19.30 Uhr). Sorgen wir alle dafür, dass auch der Dienstag ein Tag wie dieser wird. Genießen wir jeden Moment dieser Geschichte, von der noch kein Ende in Sicht ist.

WE ARE GAK!   

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902