GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Sonntag 27.05.2018

Die Frage: Nur noch oder immer noch 3 Punkte?

Jetzt ist es passiert: Der GAK verliert gegen Lebring daheim mit 2:3, der Vorsprung auf St. Anna beträgt nur mehr drei Punkte. Oder besser gesagt: Er beträgt immer noch drei Punkte.

Spielen unsere Roten gegen die Mannen aus Lebring, sind Dramatik und viele Tore garantiert. Aber leider nicht auch die Epik. Im Herbst war sie noch da, als zehn GAK-Kicker auswärts zweimal einen Zwei-Tore-Rückstand aufholten und am Ende quasi als 4:4-Sieger vom Platz gingen. Ein wahres Heldenepos.

Auch im Heimspiel drei Runden vor Meisterschaftsende schien lange Zeit alles in Richtung zweites Heldenepos zu laufen. Lebring spielte richtig stark, war mindestens ebenso gut wie Mettersdorf. Doch während Mettersdorf kein Tor gegen unseren ersatzgeschwächten GAK gelang, schlug Lebring gleich per Doppelschlag in Hälfte 1 zu. In der 21. Minute traf Sebastian Prattes, in der 26. war Michael Wallner erfolgreich. 

Ein Weckruf für unsere Roten, die erst ab diesem Moment so richtig ins Spiel fanden. Und plötzlich ganz kräftig aufs Gas drückten, vorerst aber gleich zwei riesige Doppelchancen vergaben. In der 29. Minute scheiterte erst Kiric und dann Rother, in der 37. Minute scheiterte Rother gleich zwei Mal. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit stellte Andreas Fischer per Kopf dann die Weichen in Richtung Heldenepos.

Und tatsächlich: Vor den Augen von 2.337 lautstarken Fans gaben unsere Roten auch in Hälfte 2 weiter Vollgas. Etliche Abseitsentscheidungen erregten nicht nur in dieser Phase die roten Fans, was diese auch lautstark Schiedsrichter Werner Harrer mitteilten. Allerdings verwechselten sie ihn mit jemandem anderen, statt "Harrer, Harrer!" riefen sie "Schieber, Schieber!"

Zurück zu den (vermeintlichen) Helden dieses Spieles: In der 64. Minute bediente Andi Fischer Dominik Hackinger ideal, der lief alleine auf Lebring-Goalie Patrick Krenn zu  und überhob diesen zum 2:2-Ausgleich. Weinzödl tobte wieder mal, die Stimmung war wieder erstklassig, der GAK plötzlich sogar dem Sieg näher. Ohne gelernten Innenverteidiger und mit einem Marco Perchtold, dessen Einsatz erst wenige Minuten vor Spielbeginn feststand.

Nur wurden unsere Helden halt diesmal an ihrer Achillessehne erwischt. Ausgerechnet Ex-GAK-Spieler Michael Hofer versetzte uns in der 86. Minute den Todesstoß. Am Ende avancierten unsere Roten also zu tragischen Helden. Zu Helden, die alles gaben, aber unbelohnt blieben. Das kann jedem Helden mal passieren. Das weiß auch Zlatko Junuzovic, der uns diesmal die Ehre gab. 

Es ist auch eine Ehre, diesen Jungs zuschauen zu dürfen. Sie geben einfach alles, bis jetzt war das immer genug. Diesmal nicht. Aber in Wildon am Freitag, da werden sie wieder bis ans Limit geben. Für sich. Für uns. Viele Fans haben diesmal Weinzödl mit Bauchweh verlassen. "Jetzt haben wir nur mehr drei Punkte Vorsprung", war da oft zu hören. Irrtum: Wir haben immer noch drei Punkte Vorsprung. Der Traum lebt noch immer, diese Jungs werden ihn auch in Wildon am Leben erhalten. Und mit Schützenhilfe von Fürstenfeld, das am Samstag St. Anna zu Gast hat, vielleicht sogar in Erfüllung bringen.

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