GAK 1902 Aktuelles
News / Redaktion / Donnerstag 09.08.2018

Wenn Deutschlandsberger den GAK loben

Vor dem ersten Aufeinandertreffen zwischen dem DSC und dem GAK in der Regionalliga haben wir uns in Deutschlandsberg umgehört: Was sagt der DSC über den GAK?

Mit dem 83 Jahre alten Deutschlandsberger SC und dem (fast) 116 Jahre alten Grazer AK treffen am Freitag zwei echte Traditionsvereine aus der Steiermark in der Regionalliga aufeinander. Beide Klubs haben eine durchaus bewegte Vergangenheit hinter sich – beide verbindet vor allem das Jahr 1974 ganz stark: Damals wurde durch eine ziemlich absurde Reform die 10er-Bundesliga eingeführt und die Regionalliga Mitte aufgelöst. Zwei der größten Leidtragenden waren der GAK, der trotz sportlichem Klassenerhalt aus der höchsten Spielklasse absteigen musste, und der DSC, der trotz Meistertitels in der Landesliga nicht aufsteigen durfte.

Bekannte Spieler und Trainer wie Gernot Fraydl, Erwin Hohenwarter, Hans Pigel, Gerhard Krois, Hansi Klug, Rudi Steinbauer oder Werner Gregoritsch waren bei beiden Klubs aktiv. Was beide Vereine bisher nicht verbindet: ein Meisterschaftsspiel. Noch nie kam es in einer Liga zu einem Aufeinandertreffen zwischen den ersten Mannschaften von Deutschlandsberg und dem GAK, noch nicht einmal im ÖFB-Cup. Der DSC sicherte sich 2015 seinen zweiten Landesligatitel und stieg doch noch in die Regionalliga auf, während sich der GAK aus der 1. Klasse wieder seinen Weg nach oben bannte. So kommt es nun also zum ersten Ligaduell – mit einem Unbekannten? Wohl nicht, daher haben wir uns mit dem DSC zusammengetan und dessen Spieler, Trainer und Funktionäre gefragt:

Was sagt der DSC über den GAK?

 

Klaus Suppan, DSC-Obmann:

„Seit mein Bruder beim GAK gespielt hat, bin ich ein Roter. Heuer habe ich mit dem halben Vorstand und unserem Trainer den Ligastart gegen Bad Gleichenberg beobachtet. Für die erste Orientierung in der Liga war das schon beeindruckend, vor allem die zweite Halbzeit war überragend. Auch die Kulisse war beeindruckend!
Dass der GAK nun zu den Top-Favoriten zählt, ist ein offenes Geheimnis, die Marschrichtung ist auch bekannt. Aber man darf nicht vergessen, dass sich der Verein mit fünf Aufstiegen in Serie jedes Jahr „neu erfinden“ muss – das kann ich als Funktionär nur zu gut verstehen.
Ich denke aber auch, dass es kein Drama ist, wenn der Sprung in die 2. Liga heuer noch nicht geschafft wird. Denn die Entscheidung, den Reset-Button zu drücken, war mutig und ganz sicher richtig. Ich glaube, dass jetzt sehr vernünftig und seriös gehandelt wird. Die Zusammenarbeit auf Vereinsebene ist auf jeden Fall ausgezeichnet!“

 

Gerd Fuchs, Sportlicher Leiter des DSC:

„Der Klub hat eine lange Tradition und wird nach seinem Neustart wieder seriös geführt. Mit seinem tollen Anhang ist er eine absolute Bereicherung für die Regionalliga, aber sie wird nur das Sprungbrett für einen erneuten Bundesliga-Auftritt sein. Denn die Mannschaft hat sich bereits jetzt gut in der Liga akklimatisiert und wird ein Wörtchen um den Titel mitreden können.
Als ich noch in Graz gewohnt hab, war ich fast bei jedem Heimspiel, das war noch in der Bundesliga. Das letzte Mal hab ich den GAK beim Steirer-Cup-Spiel gegen den DSC gesehen, das wir damals in der Verlängerung gewinnen konnten. Seit damals hat sich aber einiges getan …"

 

Jerko Grubisic, DSC-Trainer:

„Der GAK hat über 100 Jahre Tradition, war Österreichischer Meister und Cupsieger – das heißt, für mich gehört der GAK in die Bundesliga. Und der Verein wird dorthin wieder zurückkehren. Sie haben so viele Fans, und wenn man so viele Anhänger hat, dann ist alles möglich. Außerdem hat man viele Topspieler wie Elsneg, Perchtold oder Rother im Kader. Das sind richtige Verstärkungen gewesen.
Ich hab viele GAK-Spiele gesehen, weil auch viele meiner Freunde aus Kroatien das rote Dress getragen haben. Als Milan Miklavić in den 90ern Trainer war, wäre ich fast zum GAK in die 2. Division gewechselt – der Transfer ist erst am letzten Tag gescheitert.“

 

Christian Dengg, DSC-Kapitän:

„Der GAK ist für mich ein Traditionsverein. Nach dem DSC war der GAK meine zweite Station als Fußballer und deshalb verfolge ich auch die Entwicklung des Vereins. Damals in der Bundesliga habe ich öfters Spiele gesehen, in den letzten Jahren leider weniger. Beim Testspiel gegen Groß St. Florian vor einigen Wochen war ich aber dabei.
Weinzödl war ja auch für einige Jahre meine sportliche Heimat. Ich hatte großteils eine gute Zeit dort, deshalb stehe ich dem Verein sehr positiv gegenüber. Es freut mich, dass es seit dem Neubeginn stetig bergauf geht und der Verein gesund wächst. Langfristig wäre es für die Steiermark gut und wichtig, dass der GAK wieder in der Bundesliga mitspielt. Das sollten auch der SK Sturm und seine Fans begrüßen.
Ich traue dem GAK zu, weiter vorne mitzuspielen, weil die Liga sehr ausgeglichen ist, aber das ist jetzt schwierig zu sagen. Oft passiert nach den euphorischen ersten Runden eines Aufsteigers ein kleiner Einbruch, mal sehen, wie der GAK das meistert.“

 

Philip Leitinger, Urgestein beim DSC:

„Mit meinem Vater war ich früher bei jedem Heimspiel im Casino-Stadion, das war immer mein Highlight am Wochenende. Ich finde es wirklich faszinierend, was vor allem seit der Neugründung beim GAK passiert, welcher Hype bei den Leuten wieder entstanden ist. Ich glaube, dass jetzt die richtigen Leute am Werke sind und sie dafür sorgen werden, dass der GAK nicht mehr in negative Schlagzeilen gerät.
Der GAK zählt für mich zu den absoluten Titelfavoriten, auch wenn es als Aufsteiger in einer unbekannten Liga nicht ganz so einfach ist. Ich wünsche dem GAK wieder den Einstieg ins Profigeschäft, aber sechs Punkte werden die Roten woanders holen müssen!“

 

Gregor Grubisic, DSC-Spieler und Trainersohn:

„Seit meiner Kindheit bin ich ein Roter. Natürlich war ich schon bei vielen Spielen, die größten Highlights waren der Sieg gegen Real Madrid und das Champions-League-Qualispiel gegen Liverpool. Der Neuanfang war natürlich bitter, aber seitdem habe ich fast alle Spiele mitverfolgt.
Der GAK hat in dieser Saison eine sehr starke Mannschaft. Dadurch zählen sie mit Sicherheit zu den Titelfavoriten.“

 

Was David Preiß, Patrick Haider und Co. über den DSC sagen, könnt ihr übrigens hier lesen.

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902