GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Sonntag 02.09.2018

Am Ende durften nur die Vegetarier jubeln

Der GAK und Gleisdorf trennen sich 2:2. Ein Match, dass viele Fragen aufwarf - wir haben die Antworten dazu!

Was soll uns der Titel dieses Matchberichtes sagen?

Nun, Hardcore-Vegetarier essen weder Fisch noch Fleisch. Weder Fisch noch Fleisch war auch dieses Match - zumindest aus GAK-Sicht. Es gab Licht, aber auch Schatten. Es war eh in Ordnung, aber auch gar nicht ok. Wir haben nicht gewonnen, aber auch nicht verloren. Wir haben uns ein Unentschieden verdient, aber irgendwie auch nicht. Wir hätten auch gewinnen können, Gleisdorf aber auch. 

Was verbindet den GAK mit Hollywood?

In Hollywood werden packende Krimis gedreht. Der GAK tut Selbiges seit dem 4:4 in Lebring im Frühjahr auch gerne (Voitsberg, Kalsdorf). Und auch an diesem Samstag hatte unsere Mannschaft wieder ein Drehbuch verfasst, welches an Spannung kaum zu überbieten war. Diesmal mit einem End(e) ohne allzu viel "Happy" dabei.

Hat Gleisdorf das Zeug zum Titelkandidaten?

Definitiv ja. Die Truppe von Andreas Moriggl glänzt nicht mit großen Namen, dafür mit großer Leistung. In Weinzödl begannen Mario Pollhammer & Co. beinahe überfallsartig, bereits in der 5. Minute erzielte Philipp Zuna das 1:0, wobei der für den errkrankten Patrick Haider eingesprungene Michael Fauland dabei nicht sehr glücklich aussah. Dazu später mehr. Und während unsere Roten sich erst langsam erholten, traf Gleisdorfs Thomas Schönberger per Kopf nur die Latte (10.) und erzielte Patrick Schroll in der 23. Minute das 2:0 für die Gäste. Auch er war von links gekommen, auch zu diesem Tor gibt es gleich unterhalb mehr.

Haben unsere Kicker nun einen neuen besten Feind?

Ja, und wie. Vor beiden Gleisdorfer Toren wurde Handspiel reklamiert, mit dem bescheidenen Erfolg, dass man gelbe Karten kassierte (Marco Perchtold und Alexander Rother). Auch mit etlichen anderen Entscheidungen von Schiedsrichter Oliver Fluch waren unsere Roten (inklusive Trainer David Preiß und Co-Trainer Ralph Spirk) nicht unbedingt einverstanden. So manche Spieler-Äußerung beim Abgang in die Pause kann hier aus Jugendschutzgründen nicht wiedergegeben werden. Höchstnoten bekam Fluch von unseren Kickern definitiv nicht, wir geben ihm aber die höchste Haltungsnote in der Kategorie "Zeigen der gelben Karte". Die Top-Note holte er sich gleich in siebenfacher Ausführung.

Wird Marco Perchtold nun zum "YouTube"-Star?

Gut möglich. Dann nämlich, wenn sich irgendwer die Mühe macht, eine Kompilation der besten Volleytreffer weltweit zu gestalten. Das war absolute Extraklasse, was der Marco nur 2 Minuten nach dem 2:0 ablieferte. Aus gut und gerne 20 Metern hämmerte er den Ball unhaltbar in den Gleisdorfer Kasten. Für uns bereits jetzt ein Kandidat zum (GAK-)"Tor des Jahres".

Haben unsere Roten nun plötzlich ihre Schussstiefel wiedergefunden?

Die lange Suche danach hatte ein glückliches Ende. Denn auch das 2:2 durch Alexander Bauer wurde per Schuss erzielt. Bauer nahm in der 39. Minute einen Ball wunderbar mit und versenkte ihn ohne langes Fackeln im Toreck. Aus (scharfen) Schüssen resultierten in den letzten Jahren eher selten GAK-Treffer - weil auch eher selten geschossen wurde. Das scheint zum Glück Schnee von gestern zu sein.

Wann hat Alexander Bauer erfahren, dass er in der Startelf steht?

Erst am Nachmittag. Denn eigentlich wäre Bauer nicht einmal im Kader gestanden. Da aber Luka Kiric mittags krankheitsbedingt passen musste, rückte Bauer von der Tribüne aufs Spielfeld nach. 

Hat Alfred Gert den perfekten Torriecher?

Als Spieler hatte - und benötigte - er ihn nicht, er war ja Verteidiger. Als sportlicher Leiter hat er ihn aber. Von den Sommerneuzugängen trafen bislang Dieter Elsneg, Alex Bauer, Peter Kozissnik und Sebastian Prattes. Jan Gruber schoss bereits Tore in der KM II, Christian Berger legte das 3:1 beim Derbysieg gegen die Sturm Amateure mustergültig auf und wird auch noch treffen.

Drängt sich ein GAK-Spieler als neue Werbeikone auf?

Ja. Dieter Esneg heißt der gute Mann, der es dem "Duracell"-Hasen gleichmacht und Kilometer um Kilometer abspult. Der VW Käfer wird nicht mehr produziert, dessen einstiger Werbespruch lebt aber in Person Elsnegs. Denn der "Didi" läuft und läuft und läuft. Er holt sich Bälle vor der Mittellinie, verteilt sie und erhält diese an der Straufraumgrenze wieder zurück. Ein echtes Einsatzwunder!

Was war eigentlich in der 2. Halbzeit los?

Tja, gute Frage. In normalen Fußballdrehbüchern wäre die Geschichte so gelaufen: Der GAK kommt mit breiter Brust aus der Kabine, der Gegner aus Gleisdorf ist völlig geknickt. Aber unser Team schreibt eben andere Drehbücher. Diesmal stand im Skript zur zweiten Halbzeit: "Wir tun uns schwer, erarbeiten nicht allzu viele Chancen und lassen den Gegner die größeren Chancen haben. Aber wir halten immerhin das Match offen und holen einen Punkt. Und den Schiedsrichter mögen wir noch immer nicht." Gesagt, getan.

Und wie geht es jetzt weiter?

Am nächsten Samstag gastiert unsere Elf beim Ex-Verein von Alex Bauer, dem FC Wels. Es ist dies das erste Pflichtspiel des GAK außerhalb der steirischen Landesgrenzen seit der Neugründung. 

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