GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Donnerstag 27.09.2018

Warum Arnold Schwarzenegger gegen Marco Heil verliert

Nach dem Cup ist vor der Meisterschaft. Und vor einem ganz besonderen, unglaublichen, Comeback. Marco Heil geht wieder für unseren GAK auf Torjagd!

Man könne nicht auf zwei Hochzeiten gleichzeitig tanzen, meint der Volksmund. Blödsinn, meinen wir - und tanzen in diesem Bericht gleich auf drei Hochzeiten. Eigentlich sind es ohnehin nicht Hochzeiten, sondern Hoch-Zeiten. Die da wären: Eine spezielle Nachbetrachtung des Cup-Matches gegen Vorwärts Steyr, eine Vorschau auf das Ligamatch gegen Vöcklamarkt und - vor allem - ein Bericht über das wohl unglaublichste Comeback in der 116 Jahre langen Geschichte unseres Vereines. 

 

Hoch-Zeit 1 - oder: So geht Kapitän, so geht Respekt!

Elferschießen im Cupschlager gegen Vorwärts Steyr: Eben hat Dominik Hackinger seinen Elfer verschossen. Es war, wie wir alle wissen, sein zweites Elfer-Missgeschick an diesem Tag. "Hacki" geht mit hängendem Kopf zurück in Richtung Mittelauflage, in Richtung seiner Teamkollegen. So viel hat er schon geleistet für den GAK, so viel Freude hat er uns allen schon gemacht. Das weiß auch Marco Perchtold, an diesem denkwürdigen Abend unser Kapitän. Er läuft dem enttäuschten Hackinger entgegen, geleitet ihn umarmt und tröstend zurück zum Team. So geht Kapitän! 

Dann trifft Peter "Bravo, Peda" Kozissnik souveränst zum Sieg im Elferkrimi. Die Mannschaft, das Trainerteam, alle laufen sie in Richtung Kurve, um unserem Elferkiller Patrick Haider in die Arme zu fallen, um Kozissnik zu umarmen, um sich gegenseitig zu bejubeln. Freude pur! Nur wenige Meter entfernt, auf der anderen Seite des Tores, verabschieden sich die enttäuschten Steyrer von ihren Fans. Lukas Graf löst sich aus der roten Jubeltraube und läuft rüber zu den Gegnern, klatscht mit jedem ab. Sollte mal jemand das Wort "Respekt" erklären müssen, dann wäre das die perfekte Erklärung dafür. So geht Respekt! 

 

Hoch-Zeit 2 - oder: Ein "versteckter" Sponsor, ein "sportliches" Stadion!

Am Samstag (18.30 Uhr) treffen unsere Roten in der 10. Runde der Regionalliga Mitte in Weinzödl auf den UVB Vöcklamarkt. "UVB" steht übrigens für "Union Volksbank" - die Vöcklamarkter werden bereits seit weit mehr als 30 Jahren von der "Volksbank" unterstützt. Die Macht der "Abkürzungs-Gewohnheit" hat also dafür gesorgt, dass sich im Namen des oberösterreichischen Klubs ein Sponsor "versteckt".

Wir werden die Heimstätte des aktuell auf Platz 9 liegenden Vereines aus dem Hausruckviertel werden wir zwar erst im Frühjahr besuchen, erwähnen wollen wir sie dennoch. Denn: Einst war dort, wo nun gekickt wird, ein Schwimmbad. Und: Heißen tut die Spielstätte "Black Crevice Stadion" - "Black Crevice" ist ein Sportbekleidungshändler.

Zur Mannschaft: Die ist aktuell ganz gut drauf, hat zuletzt den bisherigen Spitzenreiter Stadl-Paura mit 1:0 besiegt und verlor am Dienstag im Cup nur knapp mit 0:1 gegen den Zweitligisten SV Ried. Wo einst LASK-Shootingstar Thomas Goiginger, Ex-Mattersburg-Coach Gerald Baumgartner oder Ex-Teamspieler Hans-Dieter Mirnegg kickte, findet man nun keine besonders großen Namen mehr, aber eine durchaus starke und eingespielte Regionalligatruppe rund um Alexander Fröschl (Ex-Wacker Innsbruck, Ex-Hartberg, 8 Bundesliga- und 40-Zweite-Liga-Spiele) und Ex-LASK-Spieler Thomas Höltschl (9 Bundesliga-, 54 Zweite-Liga-Matches). Dennoch: Auch in der Meisterschaft befinden wir uns im Hoch - ein Heimsieg ist durchaus nicht unrealistisch.   

Üblicherweise berichten wir an dieser Stelle ja ausführlicher über den kommenden Gegner - aber, sorry, liebe Vöcklamarkter - ihr steht hier diesmal nicht im Mittelpunkt. Und auch nicht unsere Kampfmannschaft I. Denn wir wenden uns einem ganz besonderen Spieler mit einer ganz besonderen Geschichte zu.

 

Hoch-Zeit 3 - oder: ER ist wieder da!

Was am Samstag im Vorspiel zum Spiel unserer Kampfmannschaft I passieren wird, kann man getrost als Sensation bezeichnen. Topstürmer Marco Heil wird im Match gegen Mariatrost (16 Uhr) sein Comeback feiern! Im Juni 2013 erlitt er, damals beim SC Kalsdorf tätig, den ersten Kreuzbandriss (Folge: fünf Operationen aufgrund des Befalles mit Krankenhauskeimen), im Mai 2014 folgte im Dress des SV Anger der nächste Kreuzbandriss. Beide Male riss bei Heil auch der Meniskus und das Seitenband mit ab. Im Juli des Vorjahres, Heil kickte da bereits seit einem Jahr bei uns, kam es zum 3. Kreuzbandriss. Und im letzten Herbstsaisonspiel 2017 in Bad Radkersburg, rissen der Innenmeniskus und das Seitenband. 

Die meisten Kicker hätten wohl schon nach Kreuzbandriss Nummer 2 das Handtuch geworfen. Nicht so Marco Heil. Der schuftete mit immensem Einsatz nach all diesen, auch psychisch belastenden, schweren Rückschlägen an den Comebacks. Objektivität kann man uns auf unserer Homepage normalerweise nicht unterstellen - dennoch sind wir überzeugt: Ganz objektiv gesehen ist die Tatsache, dass ein Spieler nach solchen Verletzungen nie aufgegeben hat und nun wieder topfit ist, eine unglaubliche Sensation. 

Arnold Schwarzenegger hat unser "Heili" eines voraus. Schwarzenegger sagt nur "I'll be back!", Heil sagt das nicht nur, sondern tut es auch. Schwarzenegger mag ein Weltstar sein, in unserer roten Welt ist einer wie Marco Heil sogar mehr als das. Irgendwie unerreichbar, und dennoch für jeden von uns greifbar, weil er einfach ein toller Typ ist, für jeden Fan ein offenes Ohr hat, einer von uns ist.

Ja, der Autor dieser Zeilen ist ein riesiger Fan von "Heili". Aus all den oben genannten Gründen - und noch mehr. Und ich hoffe, dass ihr es mir gleichtun werdet und diesmal schon beim Match der KM II in Weinzödl sein werdet. Denn unser "Heili" hat es sich wahrlich verdient, bejubelt zu werden, wenn er - wahrscheinlich nicht über die volle Spielzeit - wieder über den Platz läuft und uns wieder Freude bereitet. So viel Freude wie etwa bei den legendären Matches gegen Thal (4 Tore, 2 Assists/Video unten) oder Lebring (3 Tore/Foto oben).  

Und auch ihm soll am Ende dieses "Hoch-Zeiten-Trios" eine besondere Freude bereitet werden. Wir haben drei seiner Brüder um ein paar Zeilen zu seinem Comeback gebeten. Seinen echten Bruder Jürgen Heil, der mit Hartberg in der Bundesliga kickt. Seinen "Mannschafts-Bruder" Lukas Graf, den mit dem Marco so etwas wie eine "Fußballerliebe auf den ersten Blick" verbindet. Und Ex-GAK-Kicker Manuel Bloder, der sich als "WG-Bruder" mit Marco Heil eine Wohnung teilt.

WE ARE MARCO HEIL! 

Das sagt Bruder Jürgen:

"Ich freue mich riesig für ihn. Es ist einfach unglaublich, dass er wieder zurückkommt, die meisten anderen Spieler hätten ihre Karriere längst aufgegeben. Aber mein Bruder ist nach jeder Verletzung stärker zurückgekommen! Für die Zukunft wünsche ich ihm einfach nur eine verletzungsfreie Zeit - dass er kicken kann, weiß er eh! Hoffentlich habe ich das Glück, eines Tages wieder gemeinsam auf dem Platz zu stehen!"

Das sagt "Bruder" Lukas Graf:

"Mich freut es natürlich extrem, dass er wieder trainieren und spielen kann. Sein Wille, dass er immer wieder weiter machte, auch nach dem dritten Kreuzbandriss, ist echt unglaublich! Da kann man nur den Hut ziehen! Ich wünsche ihm für die Zukunft, dass er von weiteren Verletzungen verschont bleibt. Das ist das Wichtigste. Und dann wünsche ich ihm mindestens drei Tore beim Comeback!"

Das sagt "Bruder" Manuel Bloder:

"Marco hat jetzt fast ein ganzes Jahr lang auf diesen Moment hingearbeit - und jetzt ist er endlich da! Ich als sein ,WG-Bruder' konnte die täglichen Fortschritte live miterleben. Es waren nicht immer einfache Tage, öfter kamen sogar starke Zweifel in ihm auf. Aber insgeheim habe ich immer gewusst, dass er auch dieses Mal wieder zurückkommt. Das ist wirklich bemerkenswert, und ich wünsche ihm von ganzem Herzen ein gelungenes Comeback sowie eine endlich verletzungsfreie weitere Karriere!" 

P. S.: Tickets für das Vöcklamarkt-Spiel gibt es online, im Restaurant "Red Corner" und am Freitag zwischen 17 und 19 Uhr im "Club 1902". Besitzer von Dauerkarten haben zum Spiel der KM 2 übrigens freien Eintritt.

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902