GAK 1902 vs. Austria Wien: Wie es ausgehen wird

Übermorgen ist es endlich soweit: Der GAK trifft im UNIQA ÖFB-Cup auf die Wiener Austria. Viel wurde gesagt und geschrieben, jetzt müsst ihr nur mehr das hier wissen ...

Das lange Warten hat endlich ein Ende: Vor exakt 101 Tagen wurde dem GAK ein Traumlos im UNIQA ÖFB-Cup beschert. Ein Heimspiel! Gegen Austria Wien! In Liebenau! Uns wurde ein Fußballfest zugelost.

Gelost, aber keinesfalls geschenkt. So ein Spiel auf großer Bühne gegen einen Rivalen aus alten Zeiten haben wir uns viele Jahre lang gewünscht. Dass dieser Wunsch schon jetzt, nicht einmal sechs Jahre nach dem Neustart in der 1. Klasse, in Erfüllung geht, ist das Ergebnis harter Arbeit. Was für uns eigentlich keine Arbeit war, es ist Leidenschaft, Hingabe und Zusammenhalt. Zusammen haben wir uns dieses Fußballfest erarbeitet.

Erarbeitet, aber sicher nicht geschenkt. Nein, geschenkt wurde uns selten etwas. Viel Sympathie auf zahlreichen Sportplätzen, wo wir zu Gast waren, ja. Aber auf dem Platz gab es nie etwas geschenkt. Da mussten unsere Jungs immer 100 Prozent und mehr geben, in der 1. Klasse wie auch jetzt. Nur so waren unsere Erfolge, unsere Siege gegen Mannsdorf, Vorwärts Steyr und Kapfenberg überhaupt möglich. Denn selbstverständlich ist so ein Fußballfest auch beim GAK nicht.

Anders gesagt: In den letzten zehn Jahren schafften es im ÖFB-Cup gerade einmal sechs Amateurvereine ins Viertelfinale – nur einer erreichte auch das Halbfinale. Denn GAK gegen Austria ist im Jahr 2019 auch Amateure gegen Profis. Wir sind gegen den Bundesligisten der klare Außenseiter. Wir träumen von einer Überraschung, aber auch die Austria hat ein großes Ziel vor Augen: Das Cupendspiel wird heuer erstmals in der neuen Generali-Arena ausgetragen. Auch in der bisherigen Cupsaison traten die Veilchen nur in Wien an, besiegten u.a. unseren Stadtrivalen mit 2:0. Das letzte Pflichtspiel der Austria war das 6:1 im Wieder Derby gegen Rapid. Unser letztes Bewerbsspiel liegt schon über drei Monate zurück, das 4:2 in Stadl-Paura am Tag der Cupauslosung im November.

Unser Trainerteam Enrico Kulovits, David Preiß und Ralph Spirk kennt die Mannschaft der Wiener jedenfalls bestens. „Wir haben die Austria genau studiert und wissen, wie wir ihnen Probleme bereiten können“, sagt Teamtrainer David Preiß. „Genau das muss auch unser Ziel sein: lange die „Null“ halten und hoffen, dass sie vielleicht nervös werden.“ Gelingt das unserer starken Defensive, die schon in den bisherigen drei Cupmatches ohne Gegentor blieb, ist alles möglich. Man darf aber auch nicht vergessen, dass die Austria gerade von einem zehntägigen Trainingslager in der Türkei bei perfekten Bedingungen zurückgekommen ist und schon nächste Woche wieder in die Meisterschaft startet. Bei unserer Mannschaft dauert es noch zwei Wochen länger. „In der Meisterschaftsvorbereitung ist so ein Spiel nur suboptimal“, gibt Preiß zu. „Aber natürlich wird das ein tolles Spiel mit einem Riesenanhang im Stadion.“ Diese Woche hat die Mannschaft bereits so trainiert, als wäre schon Meisterschaft, die Vorfreude ist  auch bei unseren Kickern riesig.

Noch nie mussten wir auf ein Fußballfest so lange warten wie auf dieses. Viel Wasser ist seit November die Mur runtergeronnen, einiges ist in Graz-Weinzödl passiert: Neue Spieler sind beim GAK angekommen, ein neuer Cheftrainer ist mit an Bord und die besten Fans der Welt haben uns mit ihrem Run auf die Cuptickets begeistert. Da wir euch schon gedanklich ins Stadion geschickt haben und in die Vergangenheit geblickt haben, sind wir euch nur mehr – wie im Titel angekündigt – das Ergebnis schuldig.

Okay, das sportliche Resultat können wir natürlich nicht vorhersagen. Aber wie es ausgehen wird, wissen wir bestimmt: Egal ob es ein Außenseitersieg, eine klare Sache für den Favoriten, ein Pokalkrimi oder ein Elfmeterschießen wird, es wird ein Spiel, wie es der ÖFB-Cup noch nie gesehen hat. Wir werden eine besondere Mannschaft sehen, in der jeder für jeden alles gibt, weil jeder sich im roten Trikot zerreißen wollen wird. Wir werden ein besonderes Trainerteam sehen, das seine Kicker perferkt einstellen und jede noch so kleine Chance suchen wird, um sie zu nutzen. Wir werden besondere Funktionäre und ehrenamtliche Helfer sehen, die seit Wochen für ein perfektes Fußballfest rennen und arbeiten. Wir werden besondere Fans sehen, die mit über 10.000 Gleichgesinnten die Liebe zu ihrem Verein lautstark bekräftigten und für einmalige Stimmung sorgen. Und das ganz Besondere daran: Das Ergebnis ist egal, denn das Ergebnis wird in jedem Fall das gleiche sein – sie alle werden stolz auf ihren Verein sein. Oder wie es David Preiß ausdrückt: „Wir können eigentlich nur gewinnen.“