GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Samstag 03.08.2019

Ciao GAK - das war wunderbar!

Der GAK bezwingt Blau-Weiß Linz daheim und zu zehnt mit 2:0 - das schreit nach einem Loblied. Oder mehreren.

Hätte man 2013 behauptet, dass der GAK im Jahr 2019 in der 2. Liga spielt, wäre man wohl ähnlich schief angeblickt worden, als hätte man behauptet, dass "Bella Ciao", dieses Protestlied, diese Hymne der Partisanen, einst den Weg in die Hitparaden finden wird.

Aber erstens kommt es bekanntlich anders als man zweitens denkt - und so bat unser GAK gestern zur Heimpremiere in der HPYBET 2. Liga und von den Rängen erklang das im Vorjahr zum Sommerhit gewordene "Bella Ciao". Natürlich mit eigenem GAK-Text - und mitreissend, laut, voller Herzblut intoniert. Ein Gänsehautmoment. Nicht der einzige an diesem Abend - und nicht der einzige mit (fan)musikalischer Begleitung.

 

"Der GAK ist wieder da!":

Ja, wir sind wieder da. Sie wurde gestern oft gesungen - diese stolze Bestandsaufnahme. Und sie wurde nicht nur von den Fans in der Kurve, die einmal mehr eine großartige Choreografie ablieferten und 90 Minuten lang stimmtechnisch ein fantastischer Rückhalt waren, gesungen - nein, fast alle der über 3.200 Fans sangen und klatschten gestern mit. Eine Wahnsinnsstimmung - danke an alle, die sie erzeugten.

Und auch unsere Kicker am Feld waren ganz besonders da - von Anfang an wurde Druck erzeugt, zeigte man die beim FAC schmerzlich vermisste spielerische Kreativität. Besonders das Spiel über die Flügel funktionierte prächtigst. Das 1:0 durch Marco Perchtold (10., Vorarbeit Philipp Schellnegger) war daher absolut verdient - und auch das 2:0 durch Dominik Hackinger (42., abermals nach Schellnegger-Pass) war mehr als nur gerechtfertigt.

Unsere Roten gaben Vollgas, erspielten sich tolle Chancen. Und wenn die Linzer einmal vors GAK-Tor kamen, war da ein unüberwindbarer Patrick Haider. Was für eine Top-Leistung - und das gilt übrigens auch für sein Gegenüber Ammar Helac, der wohl der beste Linzer war.

 

"Ob wir gewinnen, oder verlieren - scheißegal, wir lieben dich":

In Halbzeit 2 gaben die Blau-Weißen etwas mehr Gas, der GAK kam zu weniger Chancen. Und musste dann auch noch eine halbe Stunde lang zittern. Nachdem der toll spielende Schellnegger in der 55. Minute bereits Gelb gesehen hatte, tat er das in der 63. Minute ein weiteres Mal - Gelb-Rot ...

Aber mit diesem Einsatzwillen, mit diesen Fans im Rücken, da verliert man so ein Match auch in Unterzahl nicht mehr. Und selbst wenn es so gekommen wäre - alleine diese so wunderbar laut gesungene Treuebekundung wäre schon den Besuch des verregneten Matches wert gewesen.

 

"Von Krefeld bis nach Zenica, immer wieder GAK!"

Wie im Fangesang voll Stolz verkündet: Wir sind auch international wieder mehr von Interesse. Unsere Matches laufen, wie gestern auch, immer öfter im ORF. Helge Payer, der gestern als Experte für den ORF tätig war, zeigte sich richtig begeistert vom Niveau des Matches und der Stimmung. Danke für das Lob!

Internationaler wurde auch unser Team. Mit Lucas Barbosa haben wir ja nun einen Brasilianer an Bord - dass der was kann, weiß man ohnehin. Er rackerte sich wirklich ab, man merkte aber, dass er eben erst seit kurzem bei unseren Roten ist. Wir werden aber bestimmt viel Freude mit ihm haben. 15 Minuten vor dem Ende holte David Preiß Barbosa vom Feld. Wer dachte, dass der in Unterzahl agierende GAK nun auf Defensive setzte, irrte. Für Barbosa kam Luka Kiric, auch bei den Wechseln davor und danach ersetzten Offensivspieler Offensivspieler (Alexander Bauer für Gerald Nutz, 65., und Alexander Rother für Benjamin Rosenberger, 85.). Das zeugt von Mut und vor allem Selbstvertrauen - und wurde belohnt.

 

Singen, lachen und "Das gibt's nicht!" schreien

Eigentlich geht es in der bekanntesten Fassung von "Bella ciao" um den Tod. Der Partisan fühlt, dass er bald sterben wird. Ludwig Hirsch sang einst ebenfalls ein Lied über jemanden, der sterben wird. In "Komm, großer schwarzer Vogel" heißt es: "Ich werd' singen, ich werd' lachen, ich werd' ,Das gibt's net!' schreien, ich werd' endlich kapieren, ich werd' glücklich sein!".

Unser GAK ist unsterblich, das haben wir bewiesen. Wir alle, die ihn seit der Wiedergeburt begleiten, ihn quasi aufgezogen haben. Und jetzt dürfen wir singen, können lachen, denken uns gerade an Abenden wie gestern immer wieder "Das gibt's nicht!", weil wir schon wieder so sehr leben. Wir haben kapiert, welche Fehler wir nicht mehr machen dürfen. 

Und wir sind unglaublich glücklich. Denn:

WE ARE GAK!

 

P. S: Wir treffen uns alle am kommenden Freitag wieder in der "Merkur-Arena". Gegner um 19.10 Uhr ist der SV Horn. Schont Eure Stimmen bis dahin, damit Ihr alle wieder so wunderbar singen könnt!

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