Wenn Prophezeiungen (leider) wahr werden
Der GAK unterliegt im Spitzenspiel der 2. Liga Austria Klagenfurt mit 1:2. Das hätte man durchaus voraussagen können ...
Mit Prophezeiungen ist das so eine Sache. Grundsätzlich gilt: Gehen sie in Erfüllung, steht man für gewöhnlich gut da. Freilich: Es gibt auch Prophezeiungen, deren Erfüllung man befürchtet, statt sich auf deren Realitätwerdung zu freuen. Etwa diese, getätigt von einem unserer treuesten Fans irgendwann rund um die 60. Minute des Spiels gegen die Klagenfurter: "Wirst sehen, das verlieren wir heute!"
Ja, haben wir. Und durchaus verdient. Von Beginn an machte der Tabellenführer dieses Match zu seinem Match, drückte ihm einen Stempel auf, auf dem ganz fett "Selbstvertrauen" stand. Dass die Kärntner so sehr Gas geben würden, das konnte man als ganz normaler Fan vielleicht nicht voraussagen. Dafür gab es abseits der Ränge eine "self-fullfilling prophecy", also eine Prophezeiung, die sich von selbst erfüllt. Denn man findet wohl keinen Buchmacher auf der ganzen Welt, der eine Wette darauf annehmen würde, dass es den GAK-Fans nicht gelingt, eine Top-Stimmung zu erzeugen.
Es war wieder einmal wunderschön anzusehen, dass auch die Längsseite bei etlichen Sprechchören mitging und die Mannschaft in den ersten Minuten sogar via "standing ovation" gefeiert wurde. DANKE!
Unsere Roten taten sich also anfangs sehr schwer gegen die quirligen Klagenfurter, die extrem schnell das Mittelfeld überbrückten und laufend gefährlich vor dem Tor von Patrick Haider auftauchten. Und dann kam die 22. Minute - und mit ihr die Erfüllung einer Prophezeiung, die den Beginn eines wunderbaren Abends markieren hätte können.
Obige Nachricht ging am Samstag, nach der Niederlage in Innsbruck von mir an Dominik Hackinger. Nun, er hat einen reingehaut. Schon in der 19. Minute war es fast so weit, da ging Hackingers Kopfball aber noch nicht ins Tor (im darauffolgenden Angriff fanden die Kärntner dann durch Toptorschützen Oliver Markoutz eine Riesenchance vor). Aber drei Minuten später war "Hacki" eben nach einer Flanke von Gerald Nutz zur Stelle und traf per Kopf zum 1:0. Prophezeiung erfüllt!
Gleichzeitig stand es bei Ried gegen die OÖ Juniors 1:0 - der GAK lachte kurzzeitig von der Tabellenspitze. Und Herbert Mader, Vorstandsmitglied des GAK meinte; "Den Tabellenstand sollten wir uns einrahmen, wer weiß, wie lange das so bleibt!"
Fünf Minuten blieb es so, dann wurde auch aus dieser Befürchtung Realität. In der 27. Minute hämmerte Philipp Hütter den Ball zum 1:1 ins Tor von Patrick Haider - ein absolut verdienter Ausgleichstreffer. Die Klagenfurter blieben bis zur Pause im Vorwärtsgang, unsere Roten griffen ausschließlich über links an, der letzte Pass aber fand nur selten einen Abnehmer.
Damit blieb es beim X zur Pause - so wie es der wettende Taxifahrer am Weg zum Stadion vorhergesagt hatte: "In dieser Liga gibt es viele überraschende Ergebnisse, da tut man sich schwer mit Tipps. Aber es steht oft Unentschieden zur Pause - darauf setze ich auch heute!"
Keine Ahnung, was der gute Mann gewonnen hat - wir haben auf jeden Fall nicht gewonnen. Denn schon knapp nach der Pause war es wieder Hütter, der sehenswert zum 2:1 für die Klagenfurter traf (49.). Auch die Einwechslungen von Alex Kogler und Alex Rother brachten nichts. In der 77. Minute wurde ein Handspiel von Hütter im Klagenfurter Strafraum leider nicht gegeben. Und in der Nachspielzeit vergab Hackinger dann noch die Riesenchnace zum Ausgleich.
Die Klagenfurter agierten wie ein Spitzenreiter - das muss man neidlos anerkennen. Und die Prophezeiung, dass diese Mannschaft das Zeug zum Zweitligameister hat, ist wohl spätestens jetzt keine Prophezeiung mehr, sondern eine Tatsache.
Auch eine Tatsache ist aber, dass unsere Roten alles gegeben haben. Und dass wir natürlich treu bleiben, sie weiter anfeuern und weiter an unserer großartigen Geschichte schreiben werden. Und da kann man auch noch was prophezeien: Diese Geschichte hat ein Happy-End. Denn:
WE ARE GAK!
P. S.: Am Dienstag steigt der Cupschlager gegen Innsbruck. Ticketinfos findet ihr hier! Kommt alle nach Liebenau, die Mannschaft braucht Euch!
