Erich Welk, GAK-Torhüter in den 1960er-Jahren, ist tot.
Erich Welk wurde im oberösterreichischen Steyr geboren, begann aber im Nachwuchs unseres Stadtrivalen und war später an Union und Puch Graz verliehen. 1959 wechselte der 1,90 m große Hüne zum GAK und kommt 1961 – nach dem Abgang von Gernot Fraydl zur Austria Wien – in die Kampfmannschaft des GAK, wo es allerdings mit Hans-Jürgen Prexl und später Eugen Ravnic und Ante Juric große Konkurrenz im Tor gibt. Bis zum Ende der Saison 1965 absolviert er insgesamt 39 Spiele für die Athletiker. Auch beim ersten Antreten eines steirischen Vereins im Europacup hütete Welk gegen Odense im Cupsiegwettbewerb 1962/63 das Tor der Rotjacken. Welk war zudem B-Teamspieler.
Einige Verletzungen zwingen Welk immer wieder zu Pausen und zu einem frühen Karriereende. Schon beim Cupfinale 1962 gegen die Austria musste der Goalie nach einer Nemec-Bombe bewusstlos vom Platz getragen werden. Am 1. Jänner 1963 verletzte er sich beim Skifahren so schwer, dass er seine Karriere fast ein Jahr unterbrechen muss (und der GAK Eugen Ravnic als Ersatz holt).
Am Ende der Saison 1965 ist der Torhüter beim entscheidenden Spiel abermals die tragische Figur. Der GAK kämpft gegen den Abstieg und siegt in der Körösistraße durch ein Tor vom 2021 verstorbenen Hansi Klug mit 1:0, was den LASK zum Meister und den Stadtrivalen zum Absteiger macht. Welk muss dabei in der 40. Minute nach einem Zusammenstoß mit einem Rippenbruch ausgetauscht werden. Der einzige halbwegs fitte Ersatz-Goalie auf der Bank war der grippegeschwächte Herbert Reinprecht, der seinen Kasten ebenso sauber hält, wie seine verletzte Nr. 1.
Danach folgen einige Jahre als (Spieler-)Trainer im steirischen Unterhaus (u. a. mit dem Landesliga-Aufstieg des Grazer Sportklubs), eher ab 1970 als Nachwuchscoach beim Stadtrivalen tätig war und in den 80er-Jahren nochmals im Erwachsenenfußball coacht. Er war seinerzeit mit 28 Jahre der jüngste österreichische A-Lizenz-Trainer. Seine aktive Laufbahn beendete er aber schlussendlich bei der Traditionsmannschaft GAK'61, für die Erich Welk 20 Mal auflief.
Bis vor einigen Jahren konnte man den Verstorbenen noch in der Gaststätte „Biergartl“ beim Grazer Finanzamt, unter anderem mit seinem ehemaligen (und 2021 verstorbenen) Schützling Hubert Kulmer, antreffen. Am 18. März 2023 hat Erich Welk, nur wenige Tage vor seinem 84. Geburtstag am 6. April, nun seine letzte Reise angetreten.
Unsere Anteilnahme gilt den Angehörigen und Freunden!
Die Verabschiedung findet am Freitag, 31. März um 15 Uhr in der Grazer Feuerhalle statt.
Fotos: © Fischer/Sammlung GAK 1902