Offener Brief zu den Gerüchten rund um die Infrastruktur Subventionen in Graz Weinzödl der Stadt Graz

Aufgrund der sich mehrenden Gerüchte betreffend vermeintlicher Subventionen der Stadt Graz für die Errichtung von Infrastruktur, unter anderem Tribünen, im Trainingszentrum Graz Weinzödl für den GAK 1902, nimmt der Vorstand unseres Klubs in nachfolgenden offenen Brief wie folgt Stellung:

"Entgegen anders lautenden Medienberichten, wonach die Stadt Graz auch eine Verbesserung der Infrastruktur für GAK 1902 im Sportzentrum Weinzödl anstreben würde und bestehende, wie auch in Bauvorbereitung befindliche Tribünenteile durch die Stadt Graz finanziert werden würden, möchten wir festhalten, dass dies leider in keinem Punkt der Wahrheit entspricht.

Wie uns aus dem Büro von Sportstadtrat Hohensinner mitgeteilt wurde, sind für das TZ Weinzödl zwar einige größere Investitionen geplant, darunter jedoch keine, die in irgendeiner Weise tauglich wären, die infrastrukturelle Situation rund um das Hauptfeld zu verbessern.

Anders als im Bericht an den Gemeinderat dargestellt, soll also das für Weinzödl vorgesehene Investitionsvolumen von rund € 500.000 vorrangig zur Errichtung von Infrastruktur für angloamerikanische Sportarten verwendet werden.

Für die Anliegen des GAK 1902, unbestrittener Hauptmieter des Zentrums, wurde schon bisher kein Cent investiert, eine Strategie, die scheinbar beibehalten werden soll.

Fakt ist: Der GAK 1902 ist also mangels Alternative weiterhin gezwungen, seine Heimspiele, die stets zu den am besten besuchten Sportveranstaltungen des Landes zählen, auf einer Anlage auszutragen, die in Hinblick auf den Publikumskomfort nicht einmal das Prädikat Substandard verdient, da die wesentlichen Merkmale einer publikumsfähigen Sportanlage fehlen:

Eine funktionstüchtige Tonanlage, eine Anzeigetafel und ausreichende sanitäre Einrichtungen.

All diese infrastrukturellen Basics müssen vom GAK 1902 Spiel für Spiel zugekauft und organisiert werden, während man für die blanke Wiese mit Kabinenbenützung und eine Art „Werbesteuer“ eine Tagesmiete zu entrichten hat, die landesweit bis hinauf in die Regionalliga ihresgleichen sucht.

Die Verbesserung oben genannter Infrastruktur wurde uns ursprünglich vielfach in persönlichen Gesprächen und seinerzeit auch via Bericht in der Kronenzeitung zugesagt; steht jetzt aber offensichtlich nicht mehr zur Diskussion. Eben durch solche Versprechungen sahen wir uns ermutigt, unseren Teil zur Verbesserung der Situation beizutragen und errichteten gemeinsam mit dem Geld und der Arbeitskraft unserer Mitglieder und Fans eine überdachte Sitzplatztribüne für 500 Personen. (Investitionsvolumen inkl. Planungs- und Nebenkosten: € 150.000)

Was wir festhalten möchten:

- Wir, der GAK 1902 gönnen allen anderen Vereinen und Sportarten ihre Unterstützung und haben daher auch kein Problem mit den geförderten angloamerikanischen Randsportarten.

- Auch sämtliche Um- Zu- und Neubauten in Liebenau stören uns nicht; sie interessieren uns nicht einmal. Wir befinden uns aktuell in der 7. Österreichischen Liga. Unsere Rückkehr in den Profifußball- und damit nach Liebenau- dauert daher im rechnerischen Idealfall fünf Jahre und in der harten Realität wohl noch etwas länger.

- Nichtsdestotrotz hätten wir uns für die zahlreichen Fans über eine Unterstützung bei der Verbesserung der Infrastruktur gefreut, nehmen aber zu Kenntnis, dass wir nun die gesamten Investitionen alleine tätigen müssen.

Was wir trotzdem dringend von der Stadt Graz benötigen:

- Das seit geraumer Zeit laufende Verfahren zur Kapazitätserweiterung des Stadions Weinzödl auf 2500 Besucher soll endlich positiv abgeschlossen werden.

- Die Bauverhandlung zur Überdachung und Befestigung des Zuschauerraumes soll zügig zu einem Abschluss gebracht werden, damit wir mit den Arbeiten beginnen können.

- Ein Miet- oder Pachtvertrag von mindestens 10 Jahren Laufzeit ist als Grundlage für alle weitere Investitionen unsererseits zwingend notwendig. Über eine etwaige Ablöse der errichteten Infrastruktur nach Ablauf dieser Frist kann verhandelt werden.

Was wir anbieten:

- Wir bieten der Stadt Graz an, das Hauptfeld in Weinzödl mittels langfristigen Pachtvertrag zu übernehmen. Die Stadt Graz hätte somit eine dauerhafte Einnahmequelle, ohne sich um die Erhaltung und Entwicklung der Anlage kümmern zu müssen.

- Sollte oben genannter Vorschlag aus irgendwelchen Gründen auf Ablehnung stoßen, bitten wir darum, uns ein anderes Grundstück mit entsprechender Widmung zur Verfügung zu stellen, um dort eine Heimstätte für unseren Klub entwickeln zu können.- Das dauert zwar etwas länger, aber schlimmer könnte unsere Situation ja ohnehin nicht werden.

Was wir zurückweisen:

Dem GAK 1902 wird ausgerichtet, dass keinerlei Bedarf für eine Verbesserung der Situation besteht und dass sich alle Verantwortlichen in der Stadt schon freuen, wenn der Verein wieder in höheren Ligen spielen und das Liebenauer Stadion nutzen und füllen wird! In Anbetracht der derzeitigen Situation ist diese Aussage an Zynismus wohl nicht mehr zu überbieten.

Was wir uns vorbehalten:

Auf Grund der immensen Kosten, die für einen gemeinnützigen Verein bei solchen Baumaßnahmen anfallen, überlegen die Verantwortlichen des GAK 1902 Anfang des Jahres 2015 eine ao Generalversammlung oder Mitgliederversammlung einzuberufen, um sich die Legitimation der Mitglieder für etwaige Alternativlösungen einzuholen.

Was wir uns wünschen:

Schön wäre es, neben der Vielzahl an freundlichen Versprechen aus der Politik, endlich ein öffentliches Bekenntnis der Stadt Graz zum GAK 1902 als gern gesehenen und bestzahlenden Kunden zu hören.

Eine Erteilung der Kapazitätserweiterung und der nötigen Genehmigungen zum Ausbau der Infrastruktur wären ein solches Bekenntnis; ein langfristiger Miet- oder Pachtvertrag würde es auch glaubhaft erscheinen lassen.

Unsere Spieler, wie auch unsere tausenden Mitglieder und Fans möchten sich endlich in Weinzödl wohlfühlen können. Es wird daher Zeit, dass auch seitens der Stadt Graz unserem Verein jene Luft gegeben wird, die er braucht, um sich positiv zu entwickeln!"

Vorstand GAK 1902