„Oh, du wunderbarer GAK …!“

Auch wenn die offizielle Vereinsgründung eigentlich schon im Juli 1902 erfolgte, bleibt der 18. August die sportliche Geburtsstunde unseres GAK. Heute jährt sich dieses Datum zum 120. Mal!

Mit dem Namen GAK verbindet man meist einen Fußballverein, aber eigentlich ist der GAK mit seinen Zweigvereinen immer noch ein Allroundsportklub – auch wenn die ganz großen Zeiten da vorbei sind. 1970 waren die Athletiker beispielsweise noch mit allen ihren Mannschaftssportarten in der jeweils höchsten österreichischen Liga vertreten (Fußball, Eishockey, Tennis Damen und Herren, Wasserball, Basketball Herren), dazu gab es zahlreiche Meistertitel (Wasserspringen, Wasserball, Tennis).

Im Moment sind die roten Wasserspringer internationale Klasse: Dariush Lotfi wurde kürzlich bei der WM Zwölfter beim Synchronspringen vom Turm. Der GAK-Tennis spielt, ebenso wie Fußballer, im nationalen Ligabetrieb, lediglich beim Basketball scheinen die großen Zeiten vorerst vorbei zu sein ...

Als Carl Markel und seine 16 Mitstreiter sich im Frühjahr des Jahres 1902 entschlossen, den „Grazer Athletiksport Club“ zu gründen, war von Anfang klar, dass es ein Mehrspartenverein werden sollte. Neben den Gründungssektionen Fußball, Tennis und Leichtathletik wurde versucht, auch zahlreiche andere Sportarten in den Vereinsprogramm aufzunehmen, beispielsweise Eisstockschießen, Reiten, Feldhockey oder Rollschuhfahren. Der GAK wurde so in den kommenden Jahrzehnten zu dem steirischen Sportpionier.

Insgesamt hat der GAK mit seinen Sektionen und Zweigvereinen bis heute mehr als 2.800 Meisterschaftstitel in 17 Sportarten errungen, davon rund 800 österreichische. Der erfolgreichste Bereich ist mittlerweile der Schwimmsport mit über 100 Staatsmeistertiteln, gefolgt von der Leichtathletik mit über 70. Der GAK gewannen insgesamt sechs Mal die österreichische Mannschaftsmeisterschaft im Tennis, Größen wie Thomas Muster, Gilbert Schaller oder Oliver Marach spielten für den Klub. Der Verein wurde jeweils zwei Mal Feldhandball- und Wasserball-Staatsmeister. Dazu kommen noch 13 nationale Titel im Fußball.

1924 standen mit Ludovica Sölkner (Wasserspringen) und Ferdinand Friebe (Leichtathletik) bereits zwei Athletiker im österreichischen Olympiaaufgebot. Der Schwimmer Gert Kölly, erfolgreichster Einzelsportler des GAK aller Zeiten, war zweimaliger Olympionike (1960, 1964) und vier Mal EM-Teilnehmer (1958, 1962, 1966, 1970). Er durchbrach außerdem 1958 als erster Österreicher die magische Schallmauer von einer Minute auf 100 m Kraul.

Aber auch im Wintersport (Rodeln, Bobfahren, Eiskunstlauf, Eishockey), im Tischtennis, Boxen, Fechten oder Radfahren betätigten sich Sportler des GAK in den 120 Jahren seines Bestehens. Die letzte große Pioniertat war 1950 die Gründung einer Basketballsektion. Zunächst bei den Herren, später bei den Frauen dominierte der Klub den Sport in der Steiermark. Die Damen mischten zudem knapp 30 Jahre im nationalen Spielgeschehen mit.

Im Fußball übernahm der GAK nach der Vereinsgründung recht bald die Vorherrschaft vom Akademischen Sportverein (ASV). Bereits 1905 war mit den London Pilgrims eine Mannschaft aus dem Mutterland des Fußballs in Graz zu Gast. Den wichtigsten Fußballwettbewerb außerhalb Wiens vor dem 1. Weltkrieg, den Grazer Herbstmessepokal, gewannen die Rotjacken als Rekordsieger insgesamt drei Mal.

Erst in der Zwischenkriegszeit erwuchs im Lokalrivalen vom Jakominigürtel eine ebenbürtige Konkurrenz. Die ersten Derbys hatten 1910 stattgefunden. Insgesamt gewann der GAK die steirische Meisterschaft zwischen 1922 und 1933 zehn Mal, davon acht Mal in Folge. Die Athletiker waren 1929 auch der Premierensieger der österreichischen Amateurstaatsmeisterschaft, zwei weitere Male konnte dieser Titel nach Graz geholt werden (1932, 1933).

In der Folge hatte der Fußball im Verein aber an Bedeutung verloren und es dauerte bis 1950, bis sich der GAK als Aufsteiger für die neu gegründete Staatsliga B qualifizierte und im Jahr darauf sofort in die Staatsliga A aufstieg. Im Oberhaus sollte der Verein dann 23 Jahre ununterbrochen bleiben. 1962 und 1968 wurde jeweils das Cupfinale erreicht, verbunden mit Europacupteilnahmen. Der dritten Platz in der Saison 1972/73 brachte erstmals die UEFA-Cup-Qualifikation.

1974 führte eine Ligareform zwar zum Zwangsabstieg in die 2. Liga, aber in der darauf folgenden Saison folgte der prompte Wiederaufstieg. 1981 feierte der GAK mit dem Cupsieg den ersten Profititel für einen steirischen Verein, drei weitere Pokaltriumphe (2000, 2002, 2004) sollten noch folgen.

1990 führte der sportliche Weg wieder in die 2. Liga, diesmal aber aus sportlichen Gründen. Fünf Jahre sollte es diesmal dauern, bis der GAK wieder erstklassig war. Was danach folgte, war die erfolgreichste Zeit in der Vereinshistorie im Fußball. Neben den drei Pokal- und zwei Supercuptiteln, der regelmäßigen Qualifikation zum Europacup (Wer erinnert sich nicht an die Spiele gegen Inter Mailand 1996 oder dem 1:0-Sieg an der Anfield Road?), folgte 2004 dann erstmalig der Meistertitel.

Die Freude währte aber nur kurz und finanzielle Ungereimtheiten führten letztlich 2007 zum Lizenzentzug und zum Absturz in die 3. Liga. 2012 konnte zwar der Regionalliga-Titel gewonnen werden, aber in einem unrühmlichen Regelationsspiel verlor ein Teil der „Fans“ den Kopf und der GAK sportlich den Aufstieg. Was folgte war unausweichlich: der Verein ging in Insolvenz und musste den Spielbetrieb einstellen.

Ein knappes Dreivierteljahr später begann dann die fußballerische Erfolgsgeschichte des „neuen GAK“ – innerhalb von nur sechs Saison erfolgte – vor allem auch mit der Hilfe seiner Fans – der Durchmarsch von 8. bis in die 2. Liga. Eine bisher unerreichte Leistung im österreichischen Fußball. Noch dazu darf sich der GAK 1902 jetzt stolz als „Meister aller Klassen“ nennen, spielt auch im Frauenfußball eine immer größer werdende Rolle und ist seit 2019 zurück im österreichweiten Spielgeschehen!

Der Name GAK war, ist und bleibt eine Größe im steirischen und österreichischen Sport!

HAPPY BIRTHDAY