GAK 1902 Aktuelles
News / Redaktion / Dienstag 07.12.2021

Rot-Weiß (nicht nur) für Rot-Weiß-Rot

Ein Blick auf (ehemalige) GAK-Spieler im Länderspieleinsatz – nicht nur für Österreich!

Als erster Steirer im österreichischen A-Nationalteam gilt bekanntlich Rudi Hiden, allerdings war er da schon nicht mehr GAK-Spieler. 1927 wechselte er von Graz nach Wien zum WAC. Seinen ersten von 20 Teameinsätzen im späteren „Wunderteam“ – dessen Geburtsstunde am 16. Mai 1931 bei einem 5:0 gegen Schottland schlägt – hatte er als 19jähriger am 6. Mai 1928 gegen Jugoslawien auf der Hohen Warte (knapp acht Monate vorher hatte er noch seinen ersten und einzige Einsatz im Amateurteam – da allerdings noch im Dress des GAK!), den letzten 1933. Außerdem spielte Hiden einmal für das französische Nationalteam.

Schon 1913 zum Team-Probetraining

Franz Ircher, möglicherweise der beste steirische Fußballer in der Vorkriegszeit und spätere Vereins- und Verbandsfunktionär, war bereits 1913 zum Team-Probetraining nach Wien eingeladen, wurde dann allerdings doch nicht einberufen. In der Zwischenkriegszeit waren GAK-Akteure dann regelmäßig in der österreichischer Amateur-Auswahl vertreten.

Die ersten Berufungen erfolgten 1927 zum Länderspiel gegen Ungarn in Budapest am 25. September – die Athletiker waren insgesamt mit gleich sechs Akteuren vertreten (neben Rudi Hiden Otto Gaber, Josef Ptacek, Franz Robel, Josef Stany und Othmar Wicher). Das Spiel allerdings ging 2:4 verloren, Gaber schoss ein Tor und wird in der Presse als bester österreichischer Akteur gelobt. Die An- und Abreise erfolgte – für die damalige Zeit noch absolut unüblich – mit einem „Fokker-Apparat“ (also einem Flugzeug) vom Flugplatz Thalerhof aus. Sicher neben dem Spiel ein besonderes Erlebnis für die Sportler.

In der Zeit von 1927 bis 1937 spielen insgesamt zwölf GAK-Spieler für das österreichische Amateurteam, jeweils sechs Einsätze hatten Otto Gaber, Otto Kovar und Anton Heubrandner, fünf – der 1935 an Leukämie verstorbene – Willy Reiter, vier Othmar Wicher und drei Josef Ptacek. Heubrandner und Reiter waren mit je drei Toren die Topscorer der Roten. Diese Auswahlmannschaft spielte im Bewerb des mitteleuropäischen Amateur-Ländercups (Ungarn, Tschechoslowakei, Polen, Italien, Jugoslawien) eine entscheidende Rolle und die roten Akteure hatten einen großen Anteil an den Erfolgen Österreichs.

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Kurt Eigenstiller im B-Team-Einsatz in Augsburg – 1954 war der Stürmer auch im Vorbereitungskader für die WM © Votava Sammlung W. Pennitz/Wiener Pucher/GAK 1902

Am 6. Oktober 1929 (1:3 gegen Polen mit Gaber und Ptacek) und am 19. April 1931 (6:2 gegen Ungarn mit Kovar, Ptacek, Reiter, Heubrandner und Gaber – die vier Letztgenannten erzielen auch jeweils ein Tor – und als Ersatzmann Franz Nemschak) finden die Spiele auch in Graz am GAK-Platz in der Körösistraße statt. Franz Frisch hat am 19. September 1937 beim 6:3 im Praterstadion gegen Ungarn den, bis dahin, vorerst letzten internationalen Einsatz eines GAK-Fußballers.

Zweiter Platz in Rom

Im österreichischen Team für die Universiade 1927 in Rom standen vier GAK-Akteure, nämlich Franz Nemschak (Tor), Otmar Keckstein, Konrad Reinthaler (der spätere Obmann des Gesamtvereins und der Fußballsektion) sowie Fritz Sartory. Die rot-weiß-rote Mannschaft wurde in der Endabrechnung Zweiter und gewann damit die Silbermedaille. Sartoy schoss im Spiel gegen die Schweiz gleich vier (!) Tore, musste dann aufgrund einer in dem Spiel erlittenen Knieverletzung seine Karriere beenden und arbeitete fortan als Funktionär weiter beim Klub.

Mehr als ein Vierteljahrhundert später endet die erste A-Länderspielkarriere eines GAK-Spielers nach dem 2. Weltkrieg ebenso tragisch wie jene Sartorys – auf der Ostasienreise erleidet der 2018 90jährig verstorbene Stefan Kölly so schwere Verletzungen, dass er fortan nicht mehr Fußball spielen kann. Auch er arbeitet dann als Funktionär für den GAK und den Steirischen Fußballverband.

Am 22. Juni 1952 kommt es im Ländermatch gegen die Schweiz (1:1 in Genf) zu Köllys erstem und letztlich einzigem Einsatz im österreichischen Nationalteam. Die Aufstellung von Teamchef Walter Nausch lautete: Paul Schweda; Rudolf Röckl, Max Merkel; Theodor Brinek jr., Gerhard Hanappi, Stefan Kölly; Walter Schleger, Adolf Huber, Robert Dienst, Karl Decker. Der Flügelstürmer hatte bis zu seinem vorzeitigen Karriereende zudem noch zahlreiche Einsätze im B-Team.

Nationalteam

Waren in den Jahrzehnten danach GAK-Spieler meist nur sporadisch im Nationalteam oder hatten den Großteil ihrer Einsätze bei anderen (meist Wiener) Klubs, wie Paul Halla (4 Spiele beim GAK/34 insgesamt), Gernot Fraydl (2/27) oder Josef Sternig (3/26), kommt unser Rekordspieler Walter Koleznik zwischen 1963 und 1967 immerhin auf 6 Teameinsätze mit einem Tor. Kurt Eigenstiller kam 1954 zu seinem einzigen, 25minütigen Länderspieleinsatz, als er bei einem Match gegen Ungarn für Halla (da schon in Diensten von Rapid Wien) eingewechselt wurde! Halla gehört zur erfolgreichen österreichischen Mannschaft, die bei der Weltmeisterschaft in der Schweiz im selben Jahr den dritten Platz belegt hat und war auch 1958 im Kader. Eigenstiller war vier Jahre zuvor im 30-Mann-Vorbereitungskader für die Schweiz, wurde am Ende aber nicht dominiert.

Ein besonderer Fall ist Herbert Ninaus, der ähnlich wie Rudi Hiden, für zwei unterschiedliche Nationalteams auf dem Feld stand: 1958 in zwei Spielen für Österreich (gleich mit einem Debüttor  am 8. Oktober 1958 gegen Jugoslawien) und nach seiner Auswanderung 1964 zwei Mal für Australien! Nachdem er in der Vorsaison 26 Tore in 25 Spielen erzielte, wurde er 1958 auch für den WM-Kader des ÖFB für Schweden nominiert, kam aber am Ende zu keinem Einsatz! Damit ist Herbert Ninaus der bisherige einzige Spieler in einem österreichischen WM-Aufgebot, der zu der Zeit beim GAK unter Vertrag war. Zwar standen auch Sgerm und Huberts im Vorbereitungskader , wurden am Ende aber nicht nominiert, ein ähnliches Schicksal erfuhr zwanzig Jahre später auch Erich Marko für die WM in Argentinien.

Gerfried Hodschar stand 1967/68 zwei Mal bei Freundschaftsspielen (Ungarn, Rumänien) zwischen den rot-weiß-roten Pfosten (und saß weitere 15  Mal auf der Ersatzbank). Ende der 1970er-Jahre kamen noch – vor seinem Millionen-Transfer zu Werder Bremen – Gerhard Steinkogler (schoss gegen Ungarn am 26. September 1979 das 3:1 im Praterstadion) und Mario Zuenelli (u. a. am 24. September 1980 beim 2:0 in der WM-Qualifikation gegen Finnland) zu jeweils zwei Einsätzen, wie auch wenig später „Turbo“-Rudi Steinbauer. Teamberufungen erhielten unter anderem auch Hansi Klug, Klaus Spirk und Manfred Trost.

Ralph Hasenhüttl debütierte am 17. Mai 1988 gegen – wieder! – Ungarn in Budapest, wurde nach der Pause eingewechselt, traf zum in der 57. Minute zum 2:0 und bereitete ein weiteres Tor mit einem Stangenschuss vor. Insgesamt spielte „Hasi“ acht Mal für Rot-Weiß-Rot und erzielte drei Tore!

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Herbert Ninaus beim Torschusstraining mit „Tiger“ Walter Zeman und Teamchef Josef Molzer 1958 im Praterstadion © Votava Sammlung W. Pennitz/Wiener Pucher/GAK 1902

Durch den steigenden sportlichen Erfolg stiegen ab Mitte der 1990er-Jahre im gleichen Maße auch die Teamberufungen bzw. -einsätze. So ist es auch nicht verwunderlich, dass die Top-5-Teamspieler unseres Vereins aus der Zeit rund um den Jahrtausendwechsel stammen: René Aufhauser (25 beim GAK/58 insgesamt), Joachim Standfest (16/34), Toni Ehmann (13), Roland Kollmann (11 – 4 Tore) und Emanuel Pogatetz (10/61), danach folgt Ronald Brunmayr (8), Dieter „Didi“ Ramusch (7/10), bei Martin Amerhauser, Matthias Dollinger und Andreas Schranz sind es jeweils 6 Spiele.

Gernot Sick kommt – nach zahlreichen Einsätzen in Nachwuchsteams – zu vier A-Berufungen im Jahr 2004 und letztlich zu zwei Einsätzen (gegen England und Nordirland in der WM-Qualifikation). Herfried Sabitzer spielte zwei seiner sechs Matches (1 Tor) für Österreich im roten Dress.

Insgesamt trugen bis heute (Stand: 2021) 29 GAK-Spieler das ÖFB-A-Treamdress. Zlatko Junuzovic (4 Spiele beim GAK/55 insgesamt) und Joachim Standfest waren am 15. November 2006 die letzten beiden GAK-Spieler mit einem A-Team-Einsatz. Beim 656. Match der österreichischen Länderspielgeschichte, dem ersten Aufeinandertreffen gegen Trinitat und Tobago im Wiener Ernst-Happel-Stadion, wurden beide gemeinsam in der 59. Minute eingetauscht. Das Spiel endete 4:1, unter anderem durch drei Tore von René Aufhauser, da bereits im Dress von RB Salzburg. Junuzovic war im Juli 2007 auch bei der U20-WM in Kanada, nachdem er kurz zuvor vom GAK zum Austria Kärnten gewechselt ist.

Ausländische Teamspieler

Aber auch bei den Legionären gab es regelmäßig Teamspieler in unseren Reihen: Top-Spieler ist hierbei Ales Ceh mit 72 Einsätzen für Slowenien, er war 2002 auch bei der WM in Frankreich bzw. im Jahr 2000 bei der EM in Holland und Belgien. Der Mittelfeldmotor bestritt – damals auch Rekordteamspieler seines Landes – alle drei Spiele Sloweniens bei der EM 2000, im letzten Gruppenspiel führte er seine Mannschaft auch als Kapitän aufs Feld. Slowenien hatte in einem wahren Krimi gegen Jugoslawien 3:3 gespielt. Eine knappe Niederlage gegen Spanien hielt die Aufstiegshoffnungen vor besagtem letzten Spiel am Leben, allerdings reichte es gegen Norwegen nur zu einem 0:0 und dem durchaus ehrenvollen Ausscheiden. Bei der Fußball-WM 2002 war Ceh bei allen drei Spielen Kapitän. Zu einem Punktegewinn reichte es allerdings diesmal nicht.

Mario Tokic spielt 14 Mal für Kroatien (EM Kader 2004), Boban Dmitrovic absolvierte 13 Spiele für Serbien und Montenegro, weiters Ilco Naumoski (8/Nordmazedonien), Peter Halmosi sammelte eine ersten Teamerfahrungen für Ungarn oder Imants Bleidelis (8/Lettland). Stefan Gislason hatte in seiner GAK-Zeit von 2001 bis 2003 zwei seiner insgesamt 26 Einsätze für Island und Eduard Abazi zwei Matches für Albanien – Eduard Abazi? Ja, er spielte im Frühjahr 1993 als linker Verteidiger genau fünf Mal für die Rotjacken! Er wurde nach einem guten Start aufgrund mangelhafter Leistungen (und einem privaten „Ausrutscher“) wieder „verabschiedet“. Skelley Adu Tutu (1999 – 2004 beim GAK) kam auch auf mehrere Einsätze in ghanaischen Nachwuchs-Nationalteams (U20, U23), spielte 1998 beim Afrikacup und 1999 bei der Junioren-WM.

Benedict Akwuegbu hatte ebenso den Großteil seiner 21 Spiele für Nigeria in seiner GAK-Zeit von 1998 bis 2003 (mit einer Unterbrechung 2002) und stand sowohl im Kader für den Afrikacup 2000 als auch im WM-Kader für Japan und Südkorea 2002. Beim einzigen Punktegewinn Nigerias (0:0 gegen England) in Japan und Südkorea spielte unser Topscorer über 90 Minuten. Beim Afrikacup 2000 kam Benny vier Mal zum Einsatz, blieb zwar ohne Torerfolg, erreichte aber mit Nigeria den zweiten Platz (nach einem 3:4 im Elfmeterschießen gegen Kamerun). Somit ist er der einzige „rote“ Medaillengewinner bei einem Fußballgroßereignis, der auch tatsächlich zum Einsatz kam.

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Walter Koleznik 1968 im Kreise seiner ÖFB-Teamkollegen, u. a. Erich Hof, im Trainingslager in Baden © Votava W. Pennitz/Sammlung Wiener Pucher/GAK 1902

Eric Akoto vertrat Togo sowohl als Spieler von Austria Wien, als auch bei seiner Rückkehr zum GAK beim Afrikacup. 2006 absolvierte er dabei ein Spiel für sein Land, streng genommen war Akoto zum Zeitpunkt des Turniers (Februar 2006) allerdings vereinslos, da er aus seinem Vertrag bei Admira Wacker wegen ausständiger Zahlungen ausgestiegen war – ab Sommer kehrte aber zum GAK zurück. Insgesamt spielte Akoto 19 Mal für sein Land, davon 7 Begegnung als GAK-Spieler.

Auch viele ehemalige Nationalspieler sind für die Rotjacken aufgelaufen, beispielsweise Joschi Moder (17 Spiele, ehem. CSSR, Europameister 1976), Bernhard Vukas (59 Spiele, ehem. Jugoslawien), Michael Goossens (14 Mal für Belgien), der erst 2020 verstorbene Barry Hülshoff (14 Spiele, 6 Tore, Niederlande) oder Dieter Schatzschneider, der auf insgesamt 18 Einsätze bei der deutschen U21- und Olympia-Auswahl kommt.

Der ägyptische Starfußballer Saleh Selim – er soll sogar Omar Sharif als Schulfreund gehabt haben –, in der Saison 1962/63 kurzzeitig beim GAK, war als Nationalspieler seines Landes u. a. 1960 bei den Olympischen Spielen in Rom. Der unvergessene Zelimir Vidovic spielte Ende der 1970er-Jahre zwei Mal für das damalige jugoslawische Nationalteam, ebenso wie Milan Zekovic (1962 – 64 beim GAK, am Ende auch als Trainer), der 1954 auch im WM-Kader seines Landes stand.

B-Team & Nachwuchsteams

Für das österreichische B-Team sind Einsätze von Stefan Kölly, Hugo Kotzmuth, Alfred Pestitschek, Alois Hartl, Fritz Kandler (der sich 1955 just bei seinem ersten Probespiel beim A-Team schwer verletzte), Anton Maier und später unter anderem von Hannes Jank, Willy Sgerm, Erwin Ninaus, Erich Welk, Walter Kolzenik, Rudi Roth oder Gerhard Steinkogler dokumentiert, der am 28. August 1979 beim 2:0 gegen Norwegen in Mattersburg auch ein Tor beisteuerte. Es war auch das letzte B-Team-Spiel mit direkter GAK-Beteiligung, dessen Geschichte aus heimischer Sicht dann mit einem 0:4 am 1. (!) April 1980 in Bayreuth gegen Deutschland endet und durch die U21 ersetzt wird. Der Ende 2019 verstorbene Erwin Hohenwarter spielte fünf Mal für die U23 Österreichs, u. a. auch 1967 Herfried Hodschar und Heinz Schilcher.

Für die UEFA-Team-Turniere wurden in den 1950ern mehrfach u. a. Erich Frisch, Willy Huberts (war 1956 auch Kapitän der Mannschaft), Herbert und Erwin Ninaus sowie Gerry Erkinger und Gernot Fraydl für die österreichische Mannschaft abgestellt. Für das Olympiateam waren beispielsweise Erich Frisch, Willy Huberts, Hannes Jank und Willy Sgerm eingesetzt, Hans Arnold (von 1954 bis 1958 als Torhüter beim GAK engagiert) dafür einberufen.

Ralph Hasenhüttl (2 Spiele), Helmut Sauseng oder Roland Goriupp (auch U18-Berufungen) waren dann Ende der 1980er/Anfang der 1990er Teil des österreichischen Olympiateams, aber auch bei der U21. Davor hatten Wolfgang Schwicker (1982, 83) drei bzw. Günther Koschak (1983) und Klaus Spirk (1984) jeweils zwei Einsätze. Manfred Trost kommt auf 4 Einsätze (u. a. 1986/87 auch EM-Qualifikation) bei 15 U21-Berufungen.

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U21-Länderspiel 1986 gegen Italien mit einigen bekannten Gesichtern im Kader – hockend links vorne GAK-Spieler Josef Liendl, der uns auch dankenswerterweise dieses Foto zur Verfügung gestellt hat

1986/87 spielt Josef Liendl unter U21-Coach Gustl Starek gegen Italien in Prodenone, Albanien in Kapfenberg und Rumänien in Graz (am Verbandsplatz). Weitere U21-Akteure sind in weiterer Folge beispielsweise Christian Kraiger, Alexander Manninger, Andreas Schranz, Joachim Standfest (11 Berufungen) oder Mario Sonnleitner. 1949 leitet Viktor Glößmann den Reigen der Rotjacken im österreichischen Nachwuchsteam ein, ihm folgen u. a. Emil Czihak, Gernot Fraydl oder Erwin Ninaus, Willy Huberts und Willy Sgerm. Gert Trafella brachte es immerhin zum Kapitän der österreichischen Juniorenauswahl (und später auch zu B-Team-Berufungen).

Thomas Lechner steht 2003 als jüngster Akteur in der österreichischen U19-Mannschaft bei der EM in Liechtenstein. Nach Siegen über England und Tschechien in der Vorrunde ist Österreich Gruppenerster, verliert im Semifinale gegen Portugal in der Verlängerung 3:6 und wird Dritter. Bis 2006 kommt der Verteidiger noch 10 Einsätze bei der U21 und einen im Futureteam.

2008 findet man bei der U19 heute so klingende Namen wie Marco Perchtold und Dieter Elsneg (später auch U21) sowie Georg Grasser und Thomas Hopfer. Robert Gucher gehörte 2009 zum Kader der U18 und U19. Nicht weniger als acht (!) Spieler (Petrovcic, Kammerhofer, Fink, Trost, Gucher, Schütz, Fuchshofer, Dengg) waren 2007 im U17-Kader, in der U18 tummelten sich fünf Rotjacken (Kammerhofer, Grasser, Prutsch, Hopfer, Elsneg). Auch Alexander Rother hat (Nachwuchs-)Team-Erfahrung (U17, 3 Spiele 2010), ebenso Ralph Spirk kann auf eine beachtliche Karriere in Nachwuchsnationalteams verweisen (U19, U21). Der letzte ÖFB-Teamspieler des GAK war 2012 Thomas Murg mit insgesamt drei Einsätzen in der U19 (davor ebenfalls drei Spiele für die U17).

Und heute?

Bei den aktuellen österreichischen Teamspielern gibt es ein Who-is-Who der GAK-Jugendarbeit: Marcel Sabitzer (Kader EM 2016), Michael Gregoritsch, Valentino Lazaro und Stefan Posch gehören da regelmäßig zum Aufgebot. Alle vier Spieler standen auch im EM-Kader für 2021 und kamen bei der Euro auch zu Einsätzen, wobei Marcel Sabitzer fester Bestandteil der ersten Elf war und Michael Gregoritsch ein Tor beisteuerte.

Ein Sonderfall ist wohl Sergej Milinkovic-Savic, der als „100-Millionen-Mann“ für Aufsehen sorgte, und auch einen Bezug zum GAK hat. Sergej wurde zwischen 2002 und 2006 in der GAK-Jugend ausgebildet (sein Bruder Vanja von 2004 bis 2006), während sein Papa Nikola für die Roten spielte. Er hat alle serbischen Nachwuchsteams durchlaufen und mehr als 20 Spiele für die A-Nationalmannschaft absolviert.

Viktoria Schnaderbeck, zwischen 2005 und 2006 in der GAK-Akademie ausgebildet, gehört mit 76 A-Teameinsätzen zwischen 2007 (ab 2013 als Kapitänin) und 2020 zu Österreichs Top-Spielerinnnen und war 2017 auch EM-Teilnehmerin.

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Ländermatch Österreich gegen Ungarn am 16. August 2006 in Graz-Liebenau mit Rene Aufhauser, Emanuel Pogatetz, Joachim Standfest und Zlatko Junuzovic © GEPA

Aktuell gibt es auch eine nicht kleine Anzahl von Spielern, die regelmäßig in diverse österreichische Nachwuchs-Auswahlmannschaften berufen werden und einen (Groß-)Teil ihrer Ausbildung in der GAK-Jugend durchlaufen haben: der Prominenteste ist sicher Junior Adamu (RB Salzburg – U18 bis U21) mit seinem A-Team-Debüt am 12. November 2021 beim WM-Qualifikationsspiel gegen Israel in Klagenfurt (Einwechselung in der 89. Minute für Marco Arnautovic). Dazu gehören aber auch Franz Stolz (2013 – 15 beim GAK – U18, U21), ebenso für die U21 Dardan Shabanhaxhaj (2007 – 14 beim GAK) und Niklas Geyrhofer (2006 – 09 beim GAK).

Torhütertalent Matteo Bignetti, von 2013 bis 2016 bei den Juniors und 2020 von unserem Stadtrivalen zur Eintracht nach Frankfurt gewechselt, kommt schon auf mehr als zwei Dutzend Einsätze in der U15 bis U17, ebenso wie Samson Baidoo (2013 – 18 beim GAK) oder Paul-Friedrich Koller, von 2008 bis 2016 in der roten Jugend, mit mehr als 20 Einsätzen vom U16- bis zum U19-Team. Weitere Spieler mit GAK-Bezug wären dann noch Tobias Polz, Julian Sellmeister, Sandro-Luca Molnar und Sebastian Pirker.

Von der Zweitligamannschaft der Saison 2021/22 kamen neben Marco Perchtold noch zahlreiche weitere Spieler zu Team-Ehren, allen voran Stephan Palla mit 46 Berufungen für ÖFB-Nachwuchsteams bzw. Philippinen, dazu noch Martin Harrer (U18/1 Spiel), Benjamin Rosenberger (jeweils 3 Mal für die U18 und U19) und Marco Gantschnig (U17/1). Elias Jandrisevits debütierte am 23. Oktober 2018 für die U16 und spielte bisher in zwei Partien insgesamt 109 Minuten. Neuzugang Philipp Seidl durchlief alle österreichischen Nachwuchsteams von der U16 bis zur U21 und kommt auf insgesamt 33 Einsätze.

Bleibt am Ende noch die Frage, wer der nächste GAK-Kicker in einem rot-weiß-roten Dress sein wird und wann …?

Wolfgang Gruber, Michael Rath

Spieler öst. Amateur-Team (1927 – 1937)

  • Otto Gaber (6)
  • Anton Heubrandner (6)
  • Otto Kovar (6)
  • Wilhelm Reiter (5)
  • Otmar Wicher (4)
  • Josef Ptacek (3)
  • Franz Frisch
  • Rudi Hiden
  • Franz Nemschak
  • Adolf Pohan
  • Franz Robel
  • Josef Stany

Spieler öst. A-Nationalmannschaft (1952 – 2006)

  • Rene Aufhauser (25)
  • Joachim Standfest (16)
  • Anton Ehman (13)
  • Roland Kollmann (11)
  • Emanuel Pogatetz (10)
  • Ronald Brunmayr (8)
  • Dieter Ramusch (7)
  • Martin Amerhauser (6)
  • Matthias Dollinger (6)
  • Walter Koleznik (6)
  • Andreas Schranz (6)
  • Wilhelm Huberts (4)
  • Zlatko Junuzovic (4)
  • Josef Stering (3)
  • Gernot Fraydl (2)
  • Paul Halla (2)
  • Mario Hieblinger (2)
  • Gerfried Hodschar (2)
  • Herbert Ninaus (2)
  • Herfried Sabitzer (2)
  • Gernot Sick (2)
  • Rudolf Steinbauer (2)
  • Gerhard Steinkogler (2)
  • Mario Zuenelli (2)
  • Kurt Eigenstiller
  • Ralph Hasenhüttl
  • Hannes Jank
  • Stefan Kölly
  • Andreas Lipa

Fotos: © Archiv Gerhard Kaltenbeck/Austria Wien (Portrait Gernot Fraydl), GEPA, Privatsammlung Josef Liendl, Sammlung W. Pennitz/Wiener-Pucher/GAK 1902 – Herzlichen Dank an Ambrosius Kutschera für die Spiel(er)daten zu den A-Länderspielen; Hinweis: teilweise gibt es, je nach Quelle, unterschiedliche Angaben zu Spielen/Berufungen; aus redaktionellen Gründen können auch nicht alle Spielernamen, v. a. bei den Nachwuchsteams, genannt werden (Stand: 2021, alle Angaben ohne Gewähr)

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