GAK 1902 Aktuelles
News / Wolfgang Kühnelt / Sonntag 23.04.2023

Ein Match dauert mehr als 2 Minuten. Der GAK gewinnt in Lafnitz.

Die ziemlich übersichtliche „Arena“ der Lafnitzer ist deutlich in Rotweiß gehalten. Viel Zeit für das Eingewöhnen bleibt an diesem sonnigen Sonntag aber nicht. Schon in der 2. Minute klingelt es im Tor der Roten. Die Aktion sieht jetzt nicht zwingend aus, aber Defensivmann Trummer schießt und der Ball wird noch abgefälscht. Vor dem Match war im Kleinformat zu lesen, dass das erste Tor entscheidend sein wird, das sollte sich erfreulicherweise als Irrtum herausstellen.

In der 7. Minute fallen GAK-Verteidiger und Lafnitz-Stürmer im Strafraum der Grazer, aber da gibt es keine Diskussionen, das Match läuft weiter. In der 9. Minute zweimal Corner für den GAK und beim zweiten Anlauf passt es. Liendl zur Mitte, Jovicic macht per Kopf den Ausgleich. In der 11. Minute schon die nächste Aktion der Roten. Dann in der 18. Minute eine Riesenchance und dreißig Sekunden später knallt Rosenberger im Wegrutschen die Kugel unter die Latte. Hurra, GAK!

Lafnitz gibt sich freilich nicht vorzeitig geschlagen und probiert es dauernd über die rechte Seite. In der 34. bringt unsere Verteidigung den Ball nicht weg und wir dürfen uns bei Meierhofer bedanken, dass es weiter 1:2 steht. In der 37. klärt der GAK-Schlussmann gleich noch einmal. Kurz vor der Pause sieht Schriebl gelb. Die zwei Minuten Nachspielzeit ändern nichts mehr. Zur Halbzeit kann man bilanzieren: Gut dagegengehalten und die ersten zwei Minuten entscheiden eben doch kein Match.

Ein Fußballspiel ist kein Sprint und eine Saison ist in der Regel auch erst gegen Ende hin entschieden. Selbst in München und in London lernt man das gerade schmerzlich.

Alles offen. Das lässt hoffen.

Für die 2. Halbzeit kommt Peham statt Viunnyk und Rusek ersetzt Seidl. Der GAK wird aktiver im Pressing, Lafnitz kommt damit nicht zurecht. Taktisch hat die GAK-Betreuerbank in der Pause offensichtlich die besseren Schlüsse gezogen. In der 50. Minute sieht es dann auch so aus, als würde sich Peham gleich für das Vertrauen bedanken wollen, aber sein Schuss geht knapp neben das Tor. In der 55. hätte der GAK eigentlich bereits die Führung ausbauen können, aber eine Minute später sorgt die Lafnitzer Hintermannschaft quasi selbst dafür. Der anlaufende Jastremski blockt einen misslungenen Abschlag des Keepers und es steht 1:3. 

Trummer holt sich in der 60. nach einem Foul an Liendl gelb. Unmittelbar danach wieder eine Chance für den GAK. Der Lafnitz-Trainer erkennt den Schiri als sein größtes Problem und sichert sich auch eine gelbe Karte. Wir hätten eher vermutet, dass die Oststeirer an der Aufstellung rasch etwas ändern sollten. In der 68. Minute sieht das Semlic doch noch ähnlich und wechselt dreifach.

In der 79. kommt bei den Roten Jager statt Jastremksi, der seine Sache gut gemacht hat. Huber ersetzt Schriebl. Dann passiert bis zur 92. Minute kaum etwas. In den letzten Augenblicken der Nachspielzeit wird es noch mal hektisch. Der gerade erst eingewechselte Huber sieht gelbrot, Lafnitz bekommt einen Elfer. Aber mehr als das 2:3 ist nicht mehr drin. Der GAK bleibt abermals ungeschlagen und vor allem: weiter im Titelrennen.

Eine Saison ist kein Kurzstreckenrennen, sondern eher eine ganze Serie von kräftezehrenden Marathons. Die nächste Bewährungsprobe gibt es für unsere Roten am Freitag abends gegen Blauweiß. Vor eigenem Publikum. Hoffentlich vor sehr viel eigenem Publikum.

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