Geburtstagsgeschenk an die Fans. 1:0 im Derby.

Die Konkurrenz zwischen dem GAK und Sturm ist ja, wie wir wissen, etwas wunderbar Belebendes. Und hat man diese Qualität erst einmal verinnerlicht, kann man sogar die emotionale Herausforderung genießen, der man sich zu stellen hat, wenn man im Friaul ein Glas Wein vom großartigen Bio-Weingut Sturm aus Cormons zu trinken gedenkt.

Unter diesen prickelnden Vorzeichen kam es am Freitagabend, dem 121. Geburtstag des GAK zum ersten Kräftemessen in der neuen Saison mit dem SK Sturm II. Die Roten startete sofort ziemlich flott ins Spiel. Natürlich, man hatte nach den ersten drei Spielen bereits 9 Punkte auf dem Konto, der SV Ried hatte zuvor den Siegeslauf des bis dahin führenden Ligakonkurrenten DSV Leoben gestoppt. Die alleinige Tabellenführung saß also sprichwörtlich auf der Tribüne und winkte den Roten einladend zu.

Schon nach einer Minute ging ein abgefälschter Schuss von Paolo Jager ganz knapp am Tor vorbei. Eine Serie von Eckbällen brachte aber nichts Zählbares ein. Das Angriffsspiel des GAK beruhigte sich nun ein wenig und deshalb kam Sturm etwas mutiger aus der eigenen Hälfte. Die Quoten waren jetzt ausgeglichen und Michael Lang überprüfte nach 13 Minuten sicherheitshalber, ob Jakob Meierhofer im GAK Tor auch wirklich bei der Sache ist. War er. Er holte einen scharfen Schuss aufs eigene Tor mit tollem Reflex von der Linie. Nun war der GAK wieder munter. In Minute 20 kam abermals Paolo Jager zu einer schön heraus gespielten Chance. Sein gezirkelter Ball verfehlte aber die rechte Kreuzecke knapp. Schon ein paar Minuten später setzte Christian Lichtenberger einen wuchtigen Kopfball herrlich in die linke untere Ecke. Der an diesem Abend überragend spielende Sturm Tormann Matteo Bignetti konnte die Chance allerdings neutralisieren.

Danach schaffte der GAK es eine Zeitlang nicht, die optische Überlegenheit in wirkliche Tormöglichkeiten zu übersetzen. Darum springen wir jetzt sofort in die 45. Minute: Nach einer perfekt getretenen Ecke von Thorsten Schrieb stieg Marco Gantschnig am höchsten und setzte das Leder mit Kopf und Hirn unhaltbar ins Kreuzeck. Schon wenig später begleitete eine verdiente 1:0 Führung den GAK in die Kabine.

Die Dramaturgie des Spiels änderte sich auch in Hälfte 2 nicht. Der GAK kontrollierte das Spiel. Kam aber vorläufig zu keinen wirklich zwingenden Chancen. Erst in der 73. Minute prüfte Markus Rusek, welcher wenige Minuten davor aufs Feld gekommen war, Sturm Keeper Bignetti mit einem wuchtigen, schön angetragenem Schuss. Kein leicht zu haltender Ball. Aber wieder konnte sich der Tormann auszeichnen. So ein nerviger Bursche, sagte mein Sitznachbar.

Sturm hatte bis zu diesem Zeitpunkt, abgesehen von Michael Langs launiger Einlage aufs eigene Tor, keine einzige Chance. So sollte es bis zur 81. Minute auch bleiben. Dann brannte es kurz im GAK Strafraum. Mit vereinten Kräften konnten die Roten das Feuer aber sofort wieder löschen.

Die letzten Minuten des Spiels verliefen turbulent, jedoch ohne Großchance für eine der beiden Mannschaften. In der 89. Minute kassierte Michael Lang die Gelb-Rote Karte, er fehlt jetzt leider auswärts gegen Lafnitz. Und kurz vor Schluss verletzte sich der junge Schopp in einem Luftduell mit Jakob Meierhofer. Er musste länger versorgt und danach mit der Trage abtransportiert werden. Alles Gute!

Nach mehr als 100 Minuten kam vom sehr guten Schiedsrichter Barmaksiz der Schlusspfiff. Die wie immer großartige Kurve, die mehr als 4000 Fans und die ebenfalls auf der Tribüne mitfiebernde Tabellenführung waren nun nicht mehr zu halten. Die Mannschaft ließ sich von ihnen verdientermaßen lange feiern.

Rosso!