GAK 1902 Aktuelles
News / Dieter Demmelmair / Samstag 05.06.2021

Danke, Dominik Hackinger - oder: Eine Ära geht leider zu Ende ...

Dominik Hackinger hängt die (Profi-)Kickschuhe an den Nagel. Wir verneigen uns ein letztes Mal vor einem Spieler (und Menschen), den wir voller Stolz in die Kategorie "GAK-Urgesteine" einreihen wollen.

Wenn man den Begriff "GAK-Urgestein" verwendet, denkt man vielleicht zuerst an Legenden wie Walter Koleznik, Savo Ekmecic und ähnliche Kaliber. Doch Dominik Hackinger gehört definitiv auch in diesen elitären Kreis. Es gibt nicht viele Kicker in Österreich, die zu einer Oberliga-Mannschaft kamen und mit dieser bis in die 2. Liga aufstiegen. 

Wir haben gleich zwei davon: Lukas Graf und Dominik Hackinger. Leider müssen wir beim Dominik das Wort "haben" durch das Wort "hatten" ersetzen. Er hörte ja am Saisonende mit dem Profifußball auf. Diese fünf Jahre, gefühlt waren es ja mindestens zehn Jahre, kann man getrost auch als die "Hackinger-Ära" des GAK 1902 bezeichnen. Denn der Oberösterreicher hat jeder einzelnen der letzten fünf Saisonen seinen Stempel aufgedrückt - als Torschütze, als Assistgeber, als brillanter Kicker. 

Und auch als Mensch, dessen Charakterzüge vor allem auch in der Kabine sehr zum Vorzug gereichten. "Der Dominik war in der Kabine ein eher ruhiger Typ, aber wenn er was gesagt hat, dann hatte das immer Hand und Fuß", so Sportdirektor Dieter Elsneg. "Er war unglaublich wichtig für die jungen Spieler, taugte mit seiner Spielweise, seiner tollen Technik und Einstellung absolut gut als Vorbild. Ich habe extrem gern mit ihm gespielt, habe in den viel zu wenigen Spielen, in denen ich mit ihm in einem Team stehen durfte, immer sehr von ihm profitiert."

So typisch für all das ist wohl das Match gegen die OÖ Juniors daheim in unserer ersten Zweitligasaison. All das, was ihn auszeichnet, zeigte er da: Top-Übersicht, Top-Gefährlichkeit, Top-Technik, Top-Einsatz und Top-Einstellung. Schon das 1:0 bereitete "Hacki" mustergültig vor, dann - nach dem 1:1-Ausgleich in der 90. Minute - folgte in der allerletzten Minute der Nachspielzeit eine der großartigsten Aktionen Hackingers in all den Jahren. Einen 50-Meter-Pass von Gerald Nutz nahm er im vollen Lauf so ab, als wäre das die leichteste Übung der Welt, vernaschte seinen Gegenspieler und legte perfekt für Alex Rother ab, der den Siegestreffer erzielte. Zu sehen gibt es das alles hier!

Stichwort "Gegenspieler vernaschen": Da war unser "Hacki" eine echte Naschkatze - oder auch ein anderes Tier, sagt Ex-Mitspieler Marco Heil. "Der ,Hacki' war unser ,Mauli', weil er sich immer wie ein Maulwurf durch die Abwehrreihen durchgewühlt hat. Er ist menschlich einfach top, immer gut drauf, hat immer einen trockenen, aber sehr lustigen Schmäh auf Lager. Er ist am Platz ein absoluter Führungsspieler gewesen und hat immer die richtigen Worte gefunden und auch immer gewusst, wann man Spaß machen kann und wann es den nötigen Ernst braucht. Er hat über fünf Jahre konstant seine Leistung gebracht, war immer vorne dabei in Sachen Torbeteiligungen und man hat sich immer auf ihn verlassen können!"

Ja, Marco Heil hat sich nicht schwer getan, der Bitte nach ein paar positiven Worten über seinen Ex-Mitspieler zu entsprechen. Bei der Bitte nach der Aufzählung einiger lustiger Momente hielt er sich aber vornehm zurück - denn: "Mir fallen da schon ein paar Meisterfeiern ein, aber das soll besser intern bleiben", so Heil, der den Satz auch mit einem Zwinker-Smiley verzierte ...

Zum Feiern hatten wir genug in der Ära Hackinger": Oberligameister, Landesligameister, Regionalligameister, Vorstoß ins Cup-Halbfinale - überall hatte Hackinger einen großen Anteil daran. Vieles was er am Platz tat, hatte etwas kunstvolles - passend zu dem, was Hackinger so nebenbei abseits des Platzes schaffte: Er ist BA (Bachelor of Arts) und MA (Master of Arts). Zumindest verbal gibt es da also Parallelen.

Und natürlich findet unser zweites "Urgestein", Lukas Graf, ebenfalls nur lobende Worte für den "Hacki". "Das erste, an was ich bei ihm denke, ist sein Humor. Er ist ein extrem lustiger Mensch, brachte immer gute Stimmung in die Mannschaft. Das ist für mich extrem wichtig - und nicht nur für mich. Sportlich brauchen wir nicht viel herumreden: Vor dem, was er in diesen fünf Jahren geleistet hat, kann man nur den Hut ziehen! Ich frage mich auch nach fünf Jahren noch immer, wie er es zu 95% schafft, Gegner - oft sogar zwei - zu überdribblen. Da ist er ein Phänomen!" 

Nicht nur Lukas Graf hofft, dass Hackinger dem GAK in irgendeiner Form erhalten bleibt. Und dann bittet der "Luki" noch um einen Satz, einen kleinen Insider-Gag, den der Dominik ganz sicher verstehen wird: "Bitte schreib' den Satz ,Denn wir sind die roten Teufel und schießen dem Gegner die Bude voll'!"

Das passt ganz gut zum Schluss, denn eines ist klar: Dominik Hackinger wird für uns und für immer ein Roter sein! Nie werden wir vergessen, was er alles für unsern geliebten Verein getan hat.

Im Namen der gesamten GAK-Familie sagen wir so laut wie nur möglich und aus vollstem Herzen: Danke, Dominik! Danke!

YOU ARE GAK!

(Foto: GEPA)

 

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