GAK 1902 Aktuelles
News / Wolfgang Gruber / Dienstag 26.01.2021

Der GAK und der Wintersport

Den GAK verbindet man mit Fußball, Tennis, Wasserspringen oder Basketball – aber mit Wintersport? Von seiner Frühzeit an war der Verein auch auf Eis und Schnee äußerst erfolgreich – immerhin gut zwei Dutzend österreichische Meistertitel und weitere Erfolge bei (inter-)nationalen Wettbewerben legen davon Zeugnis ab. Im Eishockey endete die rot-weiße Geschichte überhaupt erst 1976.

Entwicklung des Wintersports

Nach 1890 kam es zu einem wahren Wintersportboom, nachdem einige Jahrzehnte davor in Norwegen (mit der Telemarktechnik), aber auch in Slowenien (!) die ersten Schritte für den heutigen alpinen und nordischen Skisport gelegt wurden. 1901 wurde in St. Christoph am Arlberg der erste österreichische Skiklub gegründet (Stichwort: „Wiege des Skisports“).

In der Steiermark waren Toni Schruf und der Grazer Sektfabrikant und Radsportler Anton Kleinoscheg die Skisportpioniere. Im Februar 1893 fand in Mürzzuschlag das erste Skirennen in Mitteleuropa statt, 1891 bereits die erste Sprungkonkurrenz und 1904 große nordische Spiele. Auch der erste österreichische Bob wurde dort gebaut. Die Semmeringgegend war bis weit in das 20. Jahrhundert das Skisportzentrum, daneben Eisenerz/Präbichl und Murau, aber auch im Großraum Graz (auf den Sprungschanzen in Gösting/Hinterbrühl mit einer ersten öffentlichen Konkurrenz 1904 oder in Laßnitzhöhe, diversen Ski- und Rodelhängen im Stadtgebiet oder am Schöckl) wurde bald Wintersport betrieben.

Eishockey entwickelte sich in Kanada, kam über London nach Europa und verbreitete sich im Übergang zum 20. Jahrhundert über den Kontinent. Die Wiege des Eiskunstlaufs steht Anfang des 19. Jahrhunderts in Großbritannien. 1882 fanden die ersten internationalen Wettkämpfe in Wien statt und die Bundeshauptstadt blieb ein wichtiges Zentrum bis weit in das 20. Jahrhundert hinein (Stichwort: Wiener Eislaufverein, Wiener Eisrevue etc.).

Breites Betätigungsfeld

Die Entwicklung der Wintersportsektion(en) beim GAK kann man im Wesentlichen mit drei Persönlichkeiten verknüpfen: zum Ersten mit Vereinsgründer Carl Markel, der sich – wie so viele Gründungsmitglieder – als Allroundsportler par excellence betätigte (Fußball, Feldhockey, Wasserspringen, Rollschuhlaufen ...) und zum Zweiten mit den Leichathleten Hans Volckmar und Hubert Pugl.

Diese genannten Herren, sowie weitere Personen – wie beispielweise der GAK-Radsportler Richard Baumgartner, der schon vor Gründung des Vereins mit Anton Kleinoscheg in regem Kontakt stand – an der Spitze haben sich in breitgefächerten Wintersportdisziplinen betätigt: Bobfahren, Skeleton und Rodeln, Ski Alpin und Nordisch (Langlauf, Springen), dazu kommt auch (jeweils in zwei Phasen) der Eiskunstlauf und Eishockey.

Aber auch andere Sportler, wie der Spitzenschwimmer Fritz Rödiger, der – teilweise auch für andere Vereine – in nordischen Bewerben angetreten ist oder Ing. Ernst Staerck (Tennis, Fechten, Motorsport) als bekannter Skispringer früher Tage, wären da zu nennen. Dazu kamen noch Leichtathleten, an der Spitze Hermann Fritz, die sich im Eishockey engagiert haben.

Die GAK-Vereinszeitung verzeichnet 1926 unter anderem die Teilnahme von Ing. Staerck an der Drei-Länder-Skimeisterschaft (Oberösterreich, Salzburg, Steiermark) in Windischgarsten, einem Wettbewerb in Aflenz sowie einer Sprungkonkurrenz auf der Göstinger Schanze, dazu Skijöring- und Langlaufveranstaltungen. Fritz Rödiger gewann ein Langlaufrennen auf der Platte. Auch im winterlichen Automobilsport sind GAK-Mitglieder, u. a. der ehemalige Obmann Albin Sorger-Domenig, aktiv.

Initialzündung

Bereits am 14. Dezember 1902 wird beschlossen – zu den bestehenden Sektionen Fußball, Tennis und Leichtathletik – eine Wintersportsektion ins Leben zu rufen, 1903 wird zudem noch der Versuch gestartet, Schneeschuh und Eisstockschießen im GAK zu etablieren.

Erst um 1907/08 kommt dann mehr Bewegung in die Wintersportsektion, was vor allem an Carl Markel selbst, aber auch anderen Sportlern, wie Dr. Egon König, Dr. Fritz Zsak und den weiteren Vereinsgründern und Fußballern Julius und Robert Stanger, liegt. Bevorzugte Betätigung war das Rodeln und Bobfahren. 1908 gewinnt Hans Riedinger eine Skisprungkonkurrenz am Semmering.

Markel selbst ist bis in die 1920er-Jahre mehrfacher österreichischer Meister im Bobfahren (1909, 1913, 1914, 1922, 1926 – das Titelbild zeigt den GAK-Bob mit Carl Markel als österreichischen Meister im Fünferbob 1914), außerdem gewinnt er jeweils noch einen Titel im Skeleton und Naturbahnrodeln. Dazu kommen noch zahlreiche Siege und Platzierung bei diversen Meisterschaften innerhalb der Monarchie oder anderen Bundesländern.

Auch Frauen sind erfolgreich: 1907 belegt Olga Zsak den 3. Platz beim Wintersportfest am Semmering und war auch im Mehrsitzerrodeln der Männern beteiligt. Zsak war übrigens auch eine gute Schwimmerin, die u. a. beim Schwimmfest in Abbazzia (Opatija) 1908 einen ersten Platz errang.

Vorreiter im Eiskunstlauf

Als der GAK mitten im ersten Weltkrieg mit Eiskunstlaufen eine neue Sektion ins Leben ruft, ist man wieder einmal Pionier für die Steiermark. 1917 trug der Verein auch die erste Eiskunstlaufkonkurrenz in Graz aus und stellt im selben Jahr mit Baronin Crailsheim und Gustav Götz die steirischen Meister im Paarlauf. 1921 kam es dann durch die Gründung des Grazer Eislaufvereins (GEV) zur –  vorläufigen – Auflösung.

Knapp mehr als 10 Jahre später, im Februar 1932, wurde die Sektion dann wieder in Betrieb genommen, was unter anderem den Übertritt von Sportlern anderer Vereine (v. a. des GEV) zur Folge hat. Bis zum Ende des 2. Weltkriegs erreichen die Eiskunstläufer dann ihren Zenit. Die Bedeutung der Abteilung kann man vielleicht an der Anzahl von Einladungen zu Schaulaufen außerhalb von Graz ermessen, wie z. B. im Februar 1938 nach Klagenfurt.

Helga Dietz-Schrittwieser, die aus der Bundeshauptstadt nach Graz übersiedelte, war zunächst das Aushängeschild der Sektion und nahm 1935 auch an der Eiskunstlauf-WM in Wien teil. Sie errang mehrere Podestplatzierungen bei österreichischen Meisterschaften und war von 1933 bis 1939 regierende steirische Meisterin (auch gemeinsam Pepo Jauernigg im Paarlauf). Sie wechselte später zur GEV. Anneliese Wambera und Walter Hüttner sowie Elly Staerck (Tochter des schon oben erwähnten Ing. Ernst Staerck – auch ihre Schwester Helga betrieb diesen Sport und war zudem Tennisspielerin beim GAK) und Harald Gareis waren ab Mitte der 1940er-Jahre die führenden Paarläufer in der Steiermark.

Ab 1939 gab es zwischen den drei Grazer Eiskunstlaufvereinen (GEV, Postsportverein und GAK) eine Arbeitsgemeinschaft. Nach 1945 wurde die Sektion zwar nicht mehr reaktiviert, allerdings gab es weiterhin Eishockeyspiele und Eiskunstlaufkonkurrenzen auf dem GAK-Platz. Das Duo Staerck/Gareis trat 1948 bei der Eiskunstlauf-WM an. Gareis war daneben noch erfolgreicher GAK-Tennisspieler (steirischer Meister, Teil der Staatsliga-Mannschaft) und versuchte sich auch im Tischtennis.

Eishockey-Pionier

Die schnellste Mannschaftssportart Welt wird beim GAK zunächst von 1925 bis 1935 und später von 1953 bis 1976 gespielt. Nach Recherchen von Robert Schmidt soll es auch schon im Zuge der Gründung der Eiskunstlaufsektion einen ersten Anlauf für Eishockeysport gegeben haben, die aber im Sande verlaufen sind.

Höhepunkt der Sektionsgeschichte war sicherlich der Aufstieg als Meister der Oberliga in die Bundesliga 1970. Allerdings währte das Glück nur ganz kurz: nach einer sportlich desaströsen Saison erfolgt der Abstieg, wirtschaftliche Probleme vereiteln eine Rückkehr (obwohl man sich  1971/72 wieder für das Aufstiegs-Playoff qualifizierte, aber dort scheiterte) und führen letztlich zum Gang in die Drittklassigkeit.

Nach einer Spielgemeinschaft mit der Grazer Sportvereinigung (GSV) von 1973 bis 1975 erfolgt dann im Jahr darauf die endgültige Auflösung der Sektion (bzw. des Zweigvereins). Die Jugendarbeit blieb bis dahin aber weiter erstklassig, wie der steirische Nachwuchstitel 1973 sowie Turniersiege (u. a. Jugendturnier des Eishockeyverbandes 1973, Weihnachtsturnier 1975) beweisen.

Der jetzige Präsident und Gründer des Eishockeyklubs „Graz99ers“, Jochen Pildner-Steinburg, war in den 1960/70er-Jahren als Spieler und später als Kapitän beim GAK tätig und schwang daneben auch für den GAK das Racket (Steirischer Jugendmeister, Staatsligamannschaft etc.). 1966 und 1968 stellte der GAK auch zahlreiche Spieler für die österreichischen Kader zur Winter-Universiade (u. a. Hermann und Walter Habernigg, Kurt Estl, Michael Nierhaus, Martin Mähring, Jochen Pildner-Steinburg).

Die GAK-Meistermannschaft von 1970 – überwiegend Studenten – bestand im Kern aus zwei Familien, nämlich Jörg und Jochen Pildner-Steinburg mit Cousin Klaus Rieger sowie den Brüdern Gert Kaspar und Michael Nierhaus und deren Cousin (und Torhüter) Martin Mähring. Pildner-Steinburgs Onkel Karl war in den 1930/40er-Jahren übrigens aktiver Tischtennisspieler beim GAK, sein Vater Erhardt einige Zeit Obmann und Sponsor der Eishockey-Sektion.

Zwischen 1962 und 1966 spielte auch der Herbert Holzer, mehrfacher Tennis-Doppel-Staatsmeister und Mitglieder der GAK-Staatsliga-Mannschaft, im roten Eishockey-Team, ebenso wie in den 1950ern Fußballer wie Kurt Eigenstiller, Minnie Engel oder Franz Zrinsky – heute unvorstellbar! Umgekehrt waren viele Eishockeyspieler auch in der Tennissektion tätig (Michael Nierhaus, Gert Kaspar, Klaus Rieger und Martin Mähring – Willi Schwarzl war ebenso ein GAK-Spitzenspieler)

Dem GAK kam dann auch die Ehre zuteil, das erste (inoffzielle) Spiel im – damals noch dachlosen – Liebenauer Eisstadion zu spielen. Mit einer, durch KAC-Spieler, verstärkten Mannschaft verlor man gegen den Erstligaverein WEV am 15. Dezember 1963 vor 700 Zuschauern mit 5:13.

Knapp vier Jahrzehnte vorher fand am Grazer Hilmteich das erste Eishockeymatch des GAK gegen den Akademischen Eislaufclub statt (mutmaßlich ist es auch das erste Spiel nach offiziellen Eishockeyregeln in Graz). Die Athletiker gehen dabei am 20. Dezember 1925 überraschenderweise mit 3:0 als Sieger vom Eis. Bald folgen schon Einladungen nach Villach und Innsbruck. Bis 1932 spielte die Mannschaft in der steirischen Liga und danach – bis zum vorläufigen Ende der Sektion – in der Provinzmeisterschaft (vergleichbar in etwa mit der 2. Liga).

Arnoldi & Hauser als treibende Kräfte

Treibende Kraft für die Einführung war Karl Arnoldi, der Eishockey unter anderem davor schon in Davos gespielt hat und sich kurzzeitig in Graz aufhielt, bevor er weiter nach Wien ging. Den (kleinen) Spielerkader befüllen überwiegend Leichtathleten, aber auch Handballer und Eisläufer. Nach einigen Jahren im Meisterschaftsbetrieb mit einigen finanziellen und organisatorischen Turbulenzen – was teilweise zur Suspendierung durch den Verband führte, da beispielsweise Abgaben nicht (zeitgerecht) bezahlt wurden – kam dann im November 1935 das zwischenzeitliche Aus. Robert Schmidt hat nicht nur das erste Jahrzehnt rotes Eishockey ausführlichst nachgezeichnet, wie man hier nachlesen kann.

Ab 1953 erfolgt dann der zweite Anlauf. Der spätere Sektionsleiter (und ehemalige Handballer) Gottfried Hauser wechselt mit einigen Spielern (u. a. Walter Weißenbacher, dem Norweger Flatland, Gottfried Klampfer, Lichtenegger und Torhüter Wolfgang Walch) vom ATSE (damals noch ATUS Eggenberg – die Eishockeysektion dort wurde 1947 gegründet) zum GAK, um den Eishockeysport im Klub wieder salonfähig zu machen. Man sprach in dieser Zeit zwischen den beiden Vereinen vom „Kalten Krieg im Grazer Eishockey“, aber bereits Anfang 1966 spielten ATUS/GAK (u. a. mit Gottfried Hauser und dem späteren Sektionsleiter Peter Glaser von Seiten der Athletiker) gemeinsam gegen den KAC – mit dem späteren GAK-Fußballtrainer Gerdi Springer und siegten dabei noch 4:3 – sowie gegen den HC Laibach (7:2).

Der GAK hatte zunächst die Nase vorne und sollte – nach dem Meistertitel der Landesliga-Süd – eigentlich schon 1954 in die Nationalliga aufsteigen, was aber durch eine Entscheidung des Eishockeyverbandes verhindert wurde. Der ATUS selbst verpasst vier Jahre später die Chance auf den Aufstieg in die dritte Liga nur knapp, der dann aber letztendlich 1960 gelingt. Die Athletiker folgen dann 1962, nach fünf weiteren Saisonen kommt dann der Schritt in die 2. Liga und eben – wie schon erwähnt – 1970 der Sprung ins Oberhaus. Letztlich blieb man aber sportlich und wirtschaftlich immer hinter dem ATSE zurück (die seit 1966 erstklassig spielten), oftmals verloren sich nur einige hundert Zuschauer in Liebenau. Was bleibt, sind immerhin die vier bisher einzigen Grazer Stadtderbys im Eishockey-Oberhaus!

Trotzdem geht die Geschichte noch etwas weiter: Die GSV stieg 1982/82 aus der Nationalliga für zwei Spielzeiten in die Bundesliga auf (der ATSE hatte sich zwischenzeitlich zurückgezogen). Wie Jochen Pildner-Steinburg berichtet, entstand dann aus dem GAK/GSV der UEC GAW. 1989 fusionierten dann Ernst Schöffel und Pildner-Steinburg den ATSE und den UEC zum EC Graz, in dem beide Vereine aus ihren Dachverbänden (ASKÖ, Union) ausstiegen. Dieser Verein wurde dann in weiterer Folge von Hannes Kartnig als Präsident übernommen und nach der Saison 1997/98 aus finanziellen Gründen aufgelöst. Nachfolger sind die „Graz99ers“, die auf Initiative von Silvia Priversek gegründet wurden, womit sich der Kreis gewissermaßen wieder schließt ...

WM-Silber und Olympiateilnahme

„Wieder eine Bobmannschaft beim GAK“ schreiben die GAK-Mitteilungen Anfang 1929 und verweisen darauf, dass seit dem Rückzug von Carl Markel „vor zwei Jahren zum letzten Mal im Fünferbob die Tücken einer Kurve“ ausgelotet wurden. Dem ehemaligen Fußballer Otto Rosner gelang es mit dem Motorsportler Peter Heidinger einen entsprechenden Lenker zu finden. Bei den österreichischen Meisterschaften wurde der GAK-Bob immerhin Dritter (Besetzung: Heidinger/Skalak/Dietrich/Judmaier/Rosner)

1926 wird in der Vereinszeitung von einem Sieg des GAK-Bobs „Gigi“ bei einem Rodelrennen am Semmering mit den ehemaligen Fußballern Max Hruby und Gino Accurti berichtet. Weitere Mitglieder des siegreichen Teams sind die – „ehemaligen“ (!) – Mitglieder Carl Markel und Dr. Fritz Zsak.

In den Fußstapfen von Carl Markel & Co folgt Hans Volckmar, der zunächst mit Franz Hanschmann und dann mit Anton Kaltenberger mehrfacher österreichischer Staatsmeister im Rodeln und später im Bobfahren wird. Franz Hanschmann war einer besten Rennrodler seiner Zeit, großer Gönner des GAK und wurde tragischerweise bei einem Einbruchsversuch in seinem Betrieb erschossen.

Mit Anton Kaltenberger gewinnt Volckmar 1931 bei der Zweierbob-WM in Oberhof auf Bob Österreich II die Bronzemedaille und nimmt 1936 an den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen teil. Volckmar war als Leichtathlet 1922 und 1923 österreichischer Zehnkampf-Staatsmeister und errang 1922 auch den Titel im Diskuswurf, dazu ist er noch mehrfacher steirischer Meister und Rekordhalter. Er blieb später dem Verein als Funktionär verbunden.

Leichtathlet, Wintersportler, Schwimmtrainer

Lag der Fokus bisher vor allem auf Bob- und Rodelwettbewerben, so ändert sich das durch den dritten Protagonisten unseres Rückblicks auf die Wintersport-Aktivitäten des GAK: Hubert Pugl, dreifacher Leichtathletik-Staatsmeister 1930 (800 m, 1.500 m und 3 x 1.500 m), war 1933 Teilnehmer der Ski-WM in Innsbruck und 1932 Bronzemedaillen-Gewinner bei der Universiade in der nordischen Kombination (Springen, Langlauf). Weiters errang er zahlreiche österreichische akademische und steirische Meistertitel. Bei den österreichischen Meisterschaften 1930 wurde er Zweiter. Laut Grazer Tagblatt vom 15. Februar 1932 gewinnt Pugl den Sprunglauf auf der neuen Schanze des Wintersportvereins Laßnitzhöhe.

1928 wird in den „GAK-Mitteilungen“ explizit nach Interessenten für die Gründung einer Skisektion gesucht, die dann Ende 1929 ins Leben gerufen wird. Später gibt es, neben Pugl, auch einige alpine und nordische Skisportler, die bei Meisterschaftskonkurrenzen antreten, wie beispielsweise Fredi Eichholzer (später mit dem GAK mehrfacher Mannschaftsmeister im Tennis) oder Bernhard Mayer (beide im Sprunglauf), Hans Bernhardt (Langlauf) oder der Leichtathlet Paul Zahlbruckner, aus der bekannten steirischen Sportlerdynastie, im Ski Alpin.

Sportlich kommt Hubert Pugl Mitte 1929 vom Allgemeinen (Deutschen) Turnverein in Graz zu den Athletikern. Später trainierte für den ATG seine Tochter Helga sehr erfolgreich und war somit ein erbitterter Konkurrent der GAK-Schwimmer in den 1960er-Jahren.

Skikurse & Wintersportwochenenden

Aber auch dem Breitensport widmet sich der Verein schon vor der Zeit Hubert Pugls. Bereits in der  Vorkriegszeit veranstaltet der GAK immer wieder Skikurse und Wintersportwochenenden für seine (jungen) Mitglieder. Seit 1929 nutzt der Verein auch eine Skihütte auf der Aflenzer Bürgeralm. Pugl, selbst ausgebildeter Skilehrer, gab zumindest bis 1933 entsprechende Kurse.

Schon kurze Zeit später scheint das breitere Interesse am Wintersport im Verein doch stärker zurückgegangen zu sein. Bei der Wiedererrichtung 1945/46 wurde zwar auch die Sektion reaktiviert, von größeren (sportlichen) Aktivitäten aus dieser Zeit ist allerdings nichts bekannt, bis auf die Tatsache, dass Gertraud Ehrenreich-Gaber, die Tochter des Fußballers Otto Gaber und eine GAK-Spitzenschwimmerin, um 1960 Teil des ÖSV-Nationalkaders war.

Wolfgang Gruber

Herzlichen Dank an Mag. Jochen Pildner-Steinburg für die Hilfe und die inhaltlichen Ergänzungen des Eishockey-Abschnitts!

2017 versuchten sich mit Laurenz Sacher und Ali-Alexander Ivanescu wieder zwei GAK-Sportler im Skispringen – ob sie so erfolgreich waren wie ihre Kollegen ist leider nicht überliefert. Laurenz und Ali beim Skispringen

Fotogalerie:

1 – Am 20. Dezember 1925 fand das erste Eishockeyspiel des GAK am Grazer Hilmteich gegen den Akademischen Eislaufclub statt – die Rotjacken siegten überraschend mit 3:0

2 – Die erste GAK-Eishockeymannschaft 1926 (v. l. n. r.): Anton Slippek (in den 1960ern auch Obmann der Eishockeysektion), B. Harpe (Eisläufer), Gründer Karl Arnoldi, Hermann Fritz (Stabhochsprung-Staatsmeister 1926, zwischen 1955 – 1957 Obmann des Gesamtvereins), Fritz Friedrich (Leichtathlet), (sitzend) der Leichtathlet Helmut Fontane als Torhüter (Foto: © Sammlung Kostka/Reiter)

3 – Der GAK spielt am 5. Jänner 1964 im neuen Liebenauer Eisstadion in der 3. Liga (zu diesem Zeitpunkt Regionalliga Süd-Ost) gegen Leoben – damals noch ohne Dach; man beachte auch die überwiegend helmlosen Spieler (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)

4 – Am 9. Jänner 1966 besiegt der GAK den HC Klagenfurt in Liebenau mit 4:0 und wird in der Endabrechnung Fünfter der drittklassigen Nationalliga B. Nach der darauf folgenden Saison steigt der GAK als Meister in die 2. Liga auf (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)

5 – Während einer Spielunterbrechung im Derby GAK – ATSE am 3. Febuar 1971 im Liebenauer „Bunker“ warten (v. l. n. r.) Walter Jus, Legionär John DeDiana, Torhüter Martin Mähring und Kapitän Jochen Pildner-Steinburg auf die Fortsetzung des Spiels (© Foto Fischer/Sammlung GAK 1902)

6 – Das neue Skiheim des GAK wird laut Grazer Tagblatt vom 27. Oktober 1929 „besichtigt“ (© ANNO/Österreichische Nationalbibliothek)

7 – Das Grazer Tagblatt vom 3. Februar 1931 berichtet von der Zweierbob-WM 1931 und dem dritten Platz von Hans Volckmar – allerdings ohne „c“ geschrieben (© ANNO/Österreichische Nationalbibliothek)

8 – Das GAK-Eiskunstlaufpaar Elly Staerck und Harald Gareis

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0 – TITELBILD: GAK-Bob mit Carl Markel österreichische Meister im Fünferbob 1914 – (Screenshot aus Festschrift 25 Jahre GAK 1927)

Fotos

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902