Während wir alle die Tage zählen, bis der neuerliche Lockdown wieder sein Ende findet, läuft in Weinzödl bereits die intensive Vorbereitung auf den Rückrundenstart. Heute ging es im ersten Testspiel des neuen Jahres auswärts in Wien-Favoriten gegen die Young Violets.
Der GAK startete mit folgender Aufstellung in das Spiel: Nicht – Weberbauer – Graf – Zündel – Palla - D. Smoljan – Schellnegger – Perchtold – Nutz – Asemota - Kiedl. Erfreulich ist auch zu sehen, dass Thomas Zündel nach langfristiger Verletzung endlich wieder am Platz stehen kann.
Schneegestöber der feinsten Art
In der Anfangsphase konnte dem Platz geschuldet keine der beiden Mannschaften Ruhe ins Spiel bringen. Viele Ausrutscher und schnelle Bälle vereitelten das kontrollierte Aufbauspiel. Bereits in Minute Sieben schlich sich im Spielaufbau der Roten ein Fehler ein, den die Violets ausnutzen und in ein Tor ummünzen konnten. Nur kurze Zeit später gab es bereits die Ausgleichschance für den GAK. Nach einer Hereingabe von Weberbauer verpasste Schellnegger knapp den Ball. Nach etwa einer viertel Stunde gelang es beiden Mannschaften immer besser, so etwas wie ein Aufbauspiel zu etablieren. Der kontinuierliche Schneefall beeinträchtigte aber weiterhin den Rasen und die Spieler. Nur um die Platzverhältnisse besser zu veranschaulichen: Ein Wiener meinte im Vorbeigehen: „Das hat mit Fußball wenig zu tun, die Spieler rutschen ja öfter aus als am Eislaufplatz!“ In Minute 20 gab es die nächste Chance auf das 1:1. Nach einer Flanke von Palla stieg Kiedl höher als alle Violets, aber köpfte den Ball zu zentral auf den Kasten.
Druckphase des GAK mit violetten Nadelstichen
Ab der Mitte der ersten Halbzeit übernahmen die Roten die Kontrolle über die Partie und ermöglichten sich eine kleine Druckphase. In der 25. Spielminute fasste sich Thomas Zündel ein Herz und zog aus ca. 20 Metern ab. Der Torhüter wehrte den Ball mit einer großartigen Parade über den Querbalken. Die Young Violets beriefen sich in dieser Phase auf Verteidigung und Fehlerkomprimierung, während sich nach vorne nicht mehr viel tat. In Minute 33 gelang den Roten auch mal eine Art Ballstafette im Mittelfeld, der Schuss von Kapitän Perchtold kam jedoch zu zentral auf das Tor. Die Chancen häuften sich inzwischen immer schneller. In der 36. Minute gab es den nächsten Schreckmoment für die Jung-Wiener, als Weberbauers Schuss nur knapp neben das Tor segelte. Erst in Minute 40 schafften es die Violets mal wieder vor den Kasten von Christoph Nicht. Nach einem schönen Kombinationsspiel kam die zweite Mannschaft des FAK zum Abschluss, den Christoph Nicht aber ohne Probleme parieren konnte. Nur kurze Zeit später verbuchten die Violets nach erfolgreichem Pressing eine weitere Chance für sich. Durch einen Fehlpass von Nicht schaltete der Gastgeber schnell um und scheiterte am Ende gegen den Keeper, der seinen Fehler sensationell ausbügeln konnte. Ganz kurz vor der Pause kamen die Gegner nochmal zu einer Kopfballchance, die das Tor nur knapp verfehlte.
Halbzeit-Fazit
Die Roten gingen nach 45 Minuten zwar mit einem 0:1 Rückstand in die warme Stube, aber die Leistung der Mannschaft war sehr ordentlich. Die Schneedecke auf dem Spielfeld, die biederen Wetterbedingungen und das zwischenzeitliche Ergebnis erschwerten die Aufgabe für die Grazer immens. Die Wiener konzentrierten sich nach dem frühen Treffer auf das Verteidigen, während der GAK das Spiel zu lenken versuchte. Man kam zu einigen guten Chancen, ehe es zum Ende hin nochmal beim eigenen Tor gefährlich wurde. Nach anderthalbjähriger, verletzungsbedingter Abwesenheit feierte Thomas Zündel ein sehr ordentliches Comeback. Auch die jungen Offensivkräfte Kiedl und Asemota waren sehr motiviert und auffällig.
Tor-Fest in der zweiten Hälfte
Der GAK änderte bis auf Kiedl die gesamte Aufstellung und die beiden Neuzugänge Jandrisevits und Gabbichler waren das erste Mal im roten Dress zu sehen: Meierhofer - Jandrisevits - Gantschnig - Pfeifer – Kozissnik - Tschernegg - Fink - Hackinger - Stenzel - Gabbichler – Kiedl.
Bereits fünf Minuten nach Wiederanpfiff drückte der 17-jährige Jandrisevits dem Spiel seinen Stempel auf. Nach einem Dribbling auf der linken Seite spielt der Burgenländer einen scharfen flachen Ball in die Mitte. Der Torwart der Violets kommt Kiedl allerdings haarscharf zuvor. Der GAK lies nicht locker und griff weiterhin mit Überzeugung an. Nach einer starken Verlagerung von Tschernegg auf Kozissnik kommt dessen Flanke in die Mitte, wo der Kopfball von Kiedl zur Ecke abgewehrt wurde. In Minute 51 erfolgt endlich der Ausgleich der Roten. Die Young Violets versuchen das Spiel ruhig aufzubauen und passen den Ball zurück zum Torhüter. Paul Kiedl presst den Keeper im Volltempo an, sodass der Befreiungsversuch vom 19-jährigen Stürmer ins Tor abprallt. Wie auch im ersten Durchgang geht es in der Anfangsphase hin und her. Nach einem Eckball der Wiener in der 58. Minute klärt die Abwehr die Situation nicht sauber genug. Der Ball landet an der 16er Linie und ein flacher Schuss kam unhaltbar für Meierhofer. Der GAK liegt wieder mit 2:1 zurück. Nicht ärgern, denn es geht abermals postwendend wieder in die andere Richtung. In der 60. Minute schlägt Pfeifer einen langen Ball auf Gabbichler der den Ball verarbeitet und in die Mitte flankt. Dort steht Stenzel, der die Hereingabe per Volley zum 2:2 verwertet. Die Roten schienen bei beiden Gegentoren sehr unberührt und gingen erfolgreich ihrem Spielplan nach. In der 64. Minute gibt es erstmals die Chance für den GAK in Führung zu gehen. Kozissnik umkurvt im eins-gegen-eins den Keeper doch schafft sich nach Vorbeikommen einen zu spitzen Winkel, um das Tor zu erzielen. Insbesondere die neue linke Seite um Jandrisevits und Gabbichler erschweren ihren violetten Counterparts mit viel Laufbereitschaft und Spielwitz das Leben.
Seit dem Ausgleich hatten die Roten das Zepter fest in der Hand und erspielten sich ein ums andere Mal Torchancen. Die Wiener taten sich in dieser Phase sehr schwer mitzuhalten, zumal der GAK die Intensität über das ganze Spiel hinaushalten konnte. Schöne Kombinationen brachten die Mannschaft immer wieder bis kurz vor das Tor, wo das letzte Abspiel oder der letzte Schuss leider nicht genug Früchte trug. So auch in Minute 72, in der sich Kozissnik stark auf der rechten Seite durchtankte und in die Mitte passte. Der Abschluss von Kiedl war nicht scharf genug und konnte von der gegnerischen Abwehr zu einem Eckball abgefälscht werden.
In der Schlussphase der Partie flachte die im Großen und Ganzen sehr muntere Partie wieder ein bisschen ab. Während der GAK nicht mehr die zwingende Offensivkraft, wie noch wenige Minuten zuvor, an den Tag legen konnte, versuchten auch wieder die Violets ihr Glück in der Offensive. Das erfolgreiche Pressing der Grazer verhinderte aber jegliche Gefahr vor dem eigenen Tor.
Fazit
Die Roten zeigten eine gute Leistung in äußerst schwierigen Bedingungen. Nach einem frühen Gegentor blieb man unbeeindruckt und konzentrierte sich weiterhin auf das eigene Spiel. In Halbzeit zwei ging es dann anfangs Schlag auf Schlag beziehungsweise Tor auf Tor. Die Minuten 51, 58 und 60 bedeuteten das 1:1, 1:2 und 2:2. Danach drückte der GAK auf das 3:2, welches am heutigen Tag nicht fallen wollte. Gegen Ende der Partie verringerte sich dann die Intensität und so starten beide Mannschaften mit einem Unentschieden in die jeweilige Testspielserie. Herauszuheben waren heute der Rückkehrer Thomas Zündel sowie die beiden Youngsters Asemota und Kiedl. Auch die zwei Neuzugänge Jandrisevits und Gabbichler fügten sich von Beginn an gut in die Mannschaft ein. Alles in allem eine solide Leistung, aus der man viel Optimismus schöpfen kann!
7‘ Hutter 0:1
51‘ Kiedl 1:1
58‘ Wustinger 1:2
60‘ Stenzel 2:2
(c) Daniel Darok