GAK 1902 Aktuelles
News / Mike Markart / Dienstag 27.10.2020

Fit und voller Spielfreude. Der GAK besiegt den BW Linz mit 3:1.

7 Punkte konnte der GAK in den letzten drei Spielen seinem Konto gut schreiben. Mit BW Linz kommt jedoch ein Gegner, welcher dank Fabian Schubert als die Torfabrik der Liga bezeichnet werden kann.

Die Tatsache, dass sich der robuste Peter Kozissnik um Schubert kümmern soll, ist ein taktisch kluger Zug von Trainer Gernot Plassnegger. Von Schubert ist von Beginn an ganz wenig zu sehen. Vielmehr starten die Roten, wie schon in den vergangenen Heimspielen, mit starkem Zug aufs gegnerische Tor.

Nach feinem Pass von Harrer kommt Schellnegger in der 10. Spielminute im Strafraum an den Ball, wird aber in aussichtsreicher Position von zwei Linzern angerempelt und zu Fall gebracht. Schiedrichter Alain Sadikovski aus Wien lässt jedoch weiter spielen. Schellnegger greift sich an den Schenkel. Der geübte Zuschauer weiß: Das ist kein gutes Zeichen. Die Grazer Verteidigung steht sicher und der GAK hat mehr Spielanteile, die Linzer stellen nicht die befürchtete Gefahr dar, aber echte Torchancen sind Mangelware.

Doch dann nimmt sich Felix Strauß ein Herz und schießt leicht verdeckt scharf und flach aufs Tor. Allerdings aufs eigene. Der Linzer Tormann hat offensichtlich nicht damit gerechnet, denn er spaziert ziemlich entspannt durch den Strafraum, realisiert die Tragweite der Aktion seines Mitspielers erst viel zu spät und hat das sprichwörtliche Nachsehen. So ein Tor sieht man nicht oft. 1:0 für die Hausherren in Rot.

Wenig später zieht Fink in den Linzer Strafraum, überspielt jeden, den er finden kann, scheitert aber am Tormann, der den scharfen Schuss aufs kurze Eck noch in den Corner abwehren kann. Da die Linzer mit fußballerischen Mitteln gegen den gut eingestellten GAK an diesem Abend aber nicht richtig ins Spiel finden, geben sie eine recht gut einstudierte Flugshow zum Besten. Vor allem Simon Gasperlmair legt eine sehenswerte Pirouette nach der anderen aufs Liebenauer Gras. Oft untermalt von markerschütternden Schmerzensschreien. Das macht den Spieler beim Publikum jedoch nicht beliebter. Im Gegenteil, sie tun lautstark kund, dass ihnen seine Darbietung überhaupt nicht gefällt.

Der Schiedsrichter entscheidet sich in dieser Phase des Spiels, heute nicht seinen besten Tag zu haben. Und auch Sara Telek an der Linie, mit einer Portion Grundsympathie vom Publikum aufs Feld geschickt, agiert entscheidungsschwach und ohne Selbstvertrauen. Hebt ihre Fahne oft, nachdem der Schiedsrichter bereits seine Entscheidung getroffen hat. In der 33. Minute gibt es beim GAK bereits den ersten Wechsel. Für den seit der 10. Minute angeschlagenen Philipp Schellnegger kommt Slobodan Mihajlovic aufs Feld.

Es gibt bis zur Pause wenige wirkliche Torchancen, aber der GAK ist extrem konzentriert und engagiert und gewinnt so gut wie alle wesentlichen Zweikämpfe. Trotzdem sagt einer der Fans zur Pause: Das ist ein schwieriges Spiel, er bezieht sich aber darauf, dass es aufgrund der neuen Verordnungen kein Bier gibt.

In der 51. Minute ist es dann doch Fabian Schubert, der den überraschenden Ausgleich erzielt, denn von Linz ist an diesem Abend – abgesehen vom oben erwähnten Showprogramm – wenig zu sehen.

Nach einem unnötigen Ballverlust des GAK in der Vorwärtsbewegung zieht Schubert aus mehr als 20 Metern ab, der Ball wird allerdings stark abgefälscht, steigt hoch und senkt sich plötzlich aufs Grazer Tor. Tormann Nicht ist chancenlos. Der GAK legt nach diesem Tor jedoch einen Gang zu, scheint jetzt fitter zu sein als die Linzer. Einige Male wird der Ball schnell in den Raum gespielt. Und bereits in der 54. Minute kommt das Leder über Fink zu Mihajlovic, ein Linzer stochert dazwischen und der Ball rollt Martin Harrer vor den Fuß. Dieser staubt trocken ab. 2:1.

Die Linzer kommen über Ballbesitz nicht hinaus, nach vorne geht wenig. Der GAK spielt weiterhin konzentriert und mit vollem Einsatz. Nach einem Zweikampf muss Lukas Graf minutenlang verarztet werden und spielt mit Turban weiter. 

In der 89. Minuten geht wieder ein Ball ganz weit auf Mihajlovic, dieser zieht in den Strafraum und versenkt das Leder souverän im langen Eck. 3:1. Die Entscheidung.

Die Nachspielzeit nutzt Schauspieler Gasperlmair noch für eine Attacke gegen Hackinger und muss vorzeitig unter die Dusche. So hat er die Aufmerksamkeit der Zuseher für sich allein.

Die Mannschaft holt sich wenig später die verdienten, minutenlangen Standing-Ovations vom Publikum. Das Lob gilt der Mannschaft, die unheimlich fit wirkt. Schnell kombiniert. Und den Gegner wunderbar lesen kann. Und das Lob gilt ebenfalls dem Trainerteam. Das in kurzer Zeit eine spielfreudige, wandelbare Mannschaft geformt hat. Und welches taktisch hervorragend auf den jeweiligen Gegner reagiert.

Rosso! Per sempre!

Mike Markart 

(c) Fotos: GEPA pictures/ Christian Walgram

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