Das letzte Spiel einer Saison hat einen hohen Stellenwert. Selbst wenn es, was die Tabellensituation betrifft, um nichts mehr geht. Denn der Klub hat es in der Hand, die Fans nach dem Schlusspfiff glücklich in die Sommerferien zu schicken.
Das ist ein essentielles Gefühl und ein Auftrag. Ich weiß das. Schließlich bin auch ich vor allem ein Fan des GAK 1902. Und gehe ich nach einem letzen Saisonmatch, in welchem meine Roten richtig gut gespielt haben, nach Hause, kann ich es nicht erwarten, wieder zu kommen und am Drehkreuz meine Abokarte zu zücken.
Mit dem SV Lafnitz kam ein ziemliches Kaliber ins Stadion. Die Mannschaft hatte einen richtigen Lauf und eines war obendrein klar: Sie hatten sicher nicht vor, in diesem kleinen Derby Geschenke zu verteilen.
So war es auch kein großes Wunder, dass die Gäste aus der Oststeiermark von Beginn an versuchten, schnell zu spielen und Druck zu machen. In den letzten Spielen haben wir allerdings auch gelernt, dass die neue Spielanlage des GAK ganz hervorragend damit umzugehen imstande ist, wenn der Gegner selbst einen Plan hat, nach vor spielt und sich nicht nur vor dem eigenen Strafraum einrichtet und abwartet, was passiert. Oder eben nicht passiert.
Schon in der 3. Minute hat Jakob Meierhofer Erstkontakt mit dem Ball, kann diesen jedoch sicher herunter fangen. Aber einige Minuten lang drängen die Oststeirer Richtung GAK Tor, zu einer zwingenden Chance kommen sie allerdings nicht. In der 9. Minute spielt Stephan Palla einen wunderbaren Pass auf Paul Kiedl. Doch leider steht dieser im Abseits.
Lafnitz gibt das Heft noch längst nicht aus der Hand. Siegl haut in der 10. Minute aus der Distanz einfach drauf, der Ball knallt an den unteren Teil der Querlatte und springt in den 5er zurück. Da war einiges an Glück dabei. Schon eine Minute später bringt ein Eckball der Oststeirer Gefahr, doch mit vereinten Kräften gelingt es den Roten, den Ball aus der Gefahrenzone zu entfernen. In dieser Druckphase des SV Lafnitz fällt mir ein, dass ich vergessen habe, ein paar Euro auf den GAK zu wetten. Quote 2,75. Ich erledige das ganz schnell am Handy.
Und ich habe nicht lange zu warten. Nach einem völlig missglückten Pass eines Oststeirers kommt David Peham in der 17. Minute am Strafraum an den Ball, steckt diesen perfekt für Paul Kiedl durch und dieser verwertet im direkten Duell mit dem Tormann ganz sicher zum 1:0.
Schon 5 Minuten später kommt der stark spielende Paul Kiedl zu einer weiteren Großchance, diesmal kann der Tormann der Lafnitzer allerdings mit einer starken Fußabwehr klären.
Das überraschende Führungstor hat den GAK richtig ins Spiel gebracht und die Oststeirer haben reichlich zu tun, dagegen zu halten.
In der 23. Minute gibt es die erste Trinkpause für die Spieler.
Der GAK spielt danach auch richtig erfrischt weiter, lässt den Lafnitzern wenig Raum. In der 41. Minute spielt Stephan Palla auf Markus Rusek, dieser sofort weiter auf Marco Perchtold. Der Kapitän zieht sofort von der Strafraumgrenze ab und der Ball landet unhaltbar in der linken Ecke.
Mit einem komfortablen 2:0 geht’s in die Pause.
Danach kommen die Oststeirer ein wenig aktiver aufs Feld, aber es gelingt ihnen nicht, wirklich gefährliche Situationen zu schaffen. Die Hitze in der Merkur-Arena macht es den Spielern obendrein nicht leicht.
In der 70. Minute bringt der GAK sich aber zurück ins Spiel. Der stark aufspielende Paul Kiedl spielt von links einen idealen Pass auf David Peham. Dieser muss den Ball nur mehr im leeren Tor unterbringen. Und die Jubelmelodie aus dem Lautsprecher ist gerade erst verklungen, schon kann man sie abermals hochfahren. Und wieder ist es Paul Kiedl, der die Vorarbeit macht. Diesmal zirkelt er von rechts eine Flanke grandios auf David Pehams Kopf, der gegen die Laufrichtung des Tormanns auf 4:0 stellt.
Hier ist längst alles erledigt. Und der glückliche Fan gönnt dem Ex-GAK-Spieler Wendler in der 81. Minute das wirklich sehenswerte Ehrentor.
Mit einer starken Vorstellung schickt der GAK seine Fans also in die Sommerferien. Und auch die Spieler haben sich einen Urlaub verdient. Aber bereits am 22. Juli gibt es ein Wiedersehen mit einem an einigen Positionen veränderten GAK. Schließlich wollen alle Beteiligten, der Verein und die Fans ja wieder zurück in die höchste Spielklasse. Unter Trainer Gernot Messner hat sich die Spielanlage des GAK wohltuend verändert, das Spiel ist schneller geworden. Und einige Verstärkungen sollten die Roten konkurrenzfähig machen für eine starke Liga Zwa. Mit den neuen interessanten Gegnern Admira und Vienna.