GAK 1902 Aktuelles
News / Alfred Haidacher / Samstag 25.09.2021

Traditionsduell mal wieder, Auferstehung notwendig!

GAK muss gegen Wacker Innsbruck am Sonntag in die Spur zurückfinden.

Wieder steht ein Traditionsduell bevor. Gegen den Aufstiegsfavoriten Wacker Innsbruck handelt es sich am Sonntagvormittag wohl um so etwas wie ein frühes Schicksalsspiel. Es geht einfach darum, ob man aus einem Zwischentief in ruhigere Gewässer gerät, oder ob man in eine echte Krise zu rutschen droht. Kritisierte man in der vergangenen Saison, dass es dem GAK kaum je gelinge, zweimal hintereinander zu siegen, muss man sich heuer fragen, wann man denn zum letzten Mal drei Pflichtspiele hintereinander verloren hat. 

DIE AUSGANGSLAGE:

Wacker Innsbruck ist mit vier Punkten Vorsprung auf den neuntplatzierten GAK derzeit Tabellendritter. Für die Tiroler geht es um den Anschluss an die absolute Spitze. Derzeit liegen sie immerhin ganze sechs Punkte hinter dem ersten Platz. Für unsere Mannschaft dagegen geht es darum, endlich die vorhandenen und von allen Kommentatoren (vielleicht auch zuviel) gelobten Qualitäten für länger als ein Spieldrittel auf den Platz zu bringen. Dann wäre man mit einem einzigen guten Ergebnis wieder im vorderen Tabellendrittel angekommen und könnte darangehen, eine stabile Serie an guten Spielen hinzulegen.

DER GEGNER:

Der 1913 gegründete Club Wacker Innsbruck zählt zu den absoluten Traditionsvereinen in Österreich. Zuletzt auch nicht immer von Rückschlägen verschont, hat man das Ziel der Rückkehr in die erste Bundesliga ausgerufen, je eher desto besser. Mit sieben Pokalsiegen und zehn Meistertiteln (die Hälfte davon in den 70er-Jahren) hat man einiges vorzuweisen. Zuletzt konnte man vor allem mit dem torgefährlichen Ex-Lustenauer Ronivaldo punkten, der von den fünf in den letzten beiden Spielen erzielten Treffern gleich vier zu verantworten hatte. Geholt hat man dabei vier Punkte, während unsere Mannschaft… eh schon wissen.

UNSER TEAM UND DIE LETZTEN BEGEGNUNGEN:

Dass in unserem Kader nach wie vor einige Verletzte fehlen (darunter so wichtige Stützen wie Nutz, Weberbauer oder Harrer), ist mittlerweile keine Neuigkeit mehr. Sieht man aber, welche Spieler zur Verfügung stehen, darf man das nicht als Ausrede gelten lassen. Die (theoretisch vorhandene) Qualität ist hoch genug, um jede Mannschaft der zweiten Liga besiegen zu können. Diese Qualität muss nun endlich einmal für die Gesamtdauer eines Spiels durchgehend auf dem Platz zu sehen sein. Die beiden Begegnungen gegen Innsbruck in der letzten Saison brachten je einen Sieg für beide Mannschaften. Im Dezember konnten wir zuhause 3:0 gewinnen, aber im Mai musste sich der GAK in Innsbruck gleich mit 5:1 (vier Tore: Ronivaldo) geschlagen geben.

DAS MATCH:

Das heißt, dass am Sonntag wieder unsere Mannschaft an der Reihe wäre, mit einem überzeugenden Auftritt und vor allem Kampfwillen und -kraft, die man 90 Minuten plus Nachspielzeit auf den Platz bringt, einen Sieg einzufahren. Gelingt das nicht, so könnten auch die geduldigen und aufopfernd hinter der Mannschaft stehenden GAK-Fans etwas unwirsch reagieren. Geht man davon aus, was vor allem in der ersten halben Stunde des Cupspiels gegen die WSG (leider nicht zu Unrecht) alles auf der Tribüne zu hören war, sind da ein paar schon nahe dem endgültigen Überkochen. Es geht also auch darum, die Fans bei der Stange zu halten und jene, die wegen durchwachsener Leistungen nicht bereit sind, Geld für eine Eintrittskarte auszugeben, ins Stadion zu bringen und zu halten. Auch wenn manche meinen mögen, dass man solche „Schönwetterfans“ nicht braucht, die Einnahmen aus deren Eintritten braucht der Club aber jedenfalls.

GUTES OMEN GEFRAGT (GUTE LEISTUNG WÄRE ABER BESSER):

Der Schreiber dieses Vorberichts hat vor einer guten Woche aufgrund seiner ersten positiven Erinnerung an einen Sieg gegen Rapid (damals, 1976, natürlich gegen die Einsermannschaft) der Hoffnung Ausdruck verliehen, dass man jungen Fans im Spiel gegen Rapid II vielleicht eine ebenso gloriose, langfristig wirkende Erinnerung ins Gedächtnis pflanzen könne. Das kam, wie wir inzwischen wissen, leider anders. Dennoch, auch zu Innsbruck kann ich eine sogar besonders nachhaltig wirkende Erinnerung ausgraben, nämlich an meinen allerersten Besuch eines GAK-Spiels überhaupt, im späteren Casinostadion, damals einfach „GAK-Platz“ genannt. An einem Samstagnachmittag (17. August 1968) nahm mich mein Vater an der Hand, um in der Körösistraße sitzend (!), gemeinsam mit seinem Sohn seine roten Helden zu sehen. Die besiegten einen grünschwarz gewandeten Club namens Wacker Innsbruck mit 3:1. Macht das wieder, liebe rote Helden – und wenn ihr es nicht für euch tut, nicht für mich, die Kurve oder die Schönwetterfans, dann tut es doch für den potenziellen kleinen Fan, der sich eine tolle Erinnerung an seinen ersten Besuch bei seinem später so vielgeliebten GAK verdient hat (Nebeneffekt: alle anderen freuen sich auch).       

(c) Foto by GEPA Pictures

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