Wie schon im Vorbericht erwähnt, trennten die beiden Teams nur zwei Punkte bei annähernd gleichem Trefferverhältnis. Man durfte sich ein Spiel auf Augenhöhe erwarten, aber was heißt das schon in einer Liga, in der der erste und der zehnte gerade einmal um 7 Punkte getrennt sind.
Es kam also anders, teils auch weil die Dornbirner ihre Topscorer und Konterstürmer Rena, und Elvin Ibrisimovic vorgeben mussten, aber auch damit muss man als Team leben über eine lange Saison.
Trainer Messner schickte Koller, Graf, Jovicic und Rosenberger, - Liendl, Pechtold, Lang, Schriebel - Peham und Jager vor Torhüter Meierhofer aufs Feld und die 11 Herren machten von Anfang an Druck. Aus der gewohnt stabilen Verteidigung wurde regelmäßig das Mittelfeld überbrückt, teils durch druckvolles Kurzpassspiel, teils durch längere Vorlagen mit nicht immer ganz klarem Ziel aber meist Gefahrenpotenzial. So wackelte das Netzt erstmals in Minute 8, als ein Freistoß von Liendl leider das Netz nur von außen in Bewegung setzte. In Minute 13 setzte sich Rosenberger dynamisch über links durch, die Hereingebe landete bei Peham, dessen Schuss aus halblinks von einem Verteidiger ins Torout geblockt wird - wieder Corner. Weiter in Minute 19, Liendl stark über Rechts flankt punktgenau auf die Brust von Peham auf Höhe des 11er Punktes, der den Ball leider nicht voll trifft, der somit leichte Beute des Torhüters wird. Ein Tormann, der in Folge noch seinen großen Auftritt bekommt. Denn nach einem Entlastungsangriff der in schwarz spielenden Gastmannschaft, kommt nach gutem Pressing und einem Ausrutscher eines Dornbirners im Mittelfeld Liendl an den Ball und schickt sich an, sich für das Tor der Runde, wenn nicht der Saison zu bewerben, indem er gefühlvoll aus der eigenen Hälfte den hoch stehenden Tormann überhebt und zielgenau aufs fast 60 Meter weit entfernte Tor schlenzt - eigentlich Tor wenn nicht Justin Ospelt, eine Leihgabe aus Vaduz (Europacup Riesen, wie man weiß) als Spielverderber den Ball noch in höchster Not im Zurückeilen aus dem Gehäuse schaufelt und somit ohne Ball höchstselbst das Netz bauschte. Eine Aktion für die Stimmung im Stadion, die gleich noch besser werden sollte. Denn der folgende (gefühlt zehnte) Eckball führt zu mehreren Schüssen aufs Tor, die von der konsequenten Verteidigung eins ums andere mal geblockt wurde, bis ein Abpraller rechts, hoch neben das Tor kommt, wo Paul Koller bereit steht und aus spitzen Winkel gefühlvoll den Torhüter per Kopf überhebt. 1:0. Überfällig. So geht es in die Halbzeitpause.
Die zweite Hälfte geht in der gleichen Tonart weiter, und wenn man dem Roten heute einen Vorwurf machen möchte, dann höchstens die mangelnde Chancenauswertung, denn einige Torszene hätten sich ein Tor verdient, wobei die sehr gefällige Kombination in Minute 70 , die Schiestl im Strafraum am Ball völlig frei spielt, eigentlich bereits von vielen im Tor gesehen wurde, jedoch von Williams Rodriquez in letzter Not von der Linie gekratzt und an die Latte gesetzt wurde. Das wäre der Dosenöffner für die letzten 20 Minuten der Partie gewesen, denn in Folge passierte was oft in solchen Fällen geschieht. Es kommt denn doch noch Hektik auf, denn die Janeschitz 11 sah die Chance das Drehbuch der Partie nochmals gänzlich umzuschreiben. Es folgten zwei bis drei Chancen der Vorarlberger, die durchaus auch den Spielverlauf auf den Kopf hätten stellen können und die leidgeprüften GAK Fans sind hier doppelt, nervös, weil es nicht das erste mal wäre, siehe zum Beispiel das Spiel gegen Steyr zu Saisonbeginn, wo aus einem sicheren Dreier in letzter Minuten ein bitteres Unentschieden wurde. Heute aber nicht. Denn ein schöner Konter brachte den Ball zum, wieder nach langer Verletzungspause heimgekehrten, Gabbichler im Strafraum, der von der Nummer 3 der Gäste, Cavafe, gezupft, geschubst, zu Fall gebracht wird und der Schiedsrichter die (knapp) 2.000 Zuseher erlöst und auf den Punkt zeigt. Das wird dann auch der ruhenden Ball des Tages, den Michi Liendl souverän verwandelt. 2:0. Misson erfüllt. Das Mohrenbräu geleert. Eine überzeugende Leistung, die Lust auf das Saisonfinale machen sollte, denn diese Mannschaft hat sich mehr Besucher verdient - gegen Kapfenberg haben die Sympathisanten das letzte mal heuer die Chance das unvergleichliche Stadionfeeling des Stadtklubs zu erleben, und mit entsprechendem Erfolg wäre dann auch die Ausgangsposition für das Frühjahr ganz passabel.