Wenn es einmal nicht sein soll, dann soll es nicht sein. Das 1:3 gegen den FAC ist jetzt kein Weltuntergang, auf den 2.platzierten SW Bregenz haben wir nach wie vor einen zweistelligen Vorsprung. Dennoch ist dieses Ergebnis ein regelrechter Sch...
Der GAK 1902 geht mit einer veränderten Startelf ins Spiel. Es fehlen Thorsten Schriebl, der plötzlich erkrankte Daniel Maderner und Marco Gantschnig saß seine Gelbsperre ab. Eine eher suboptimale Ausgangslage, keine Frage, wenn man bedenkt, dass Maderner 7 mal einnetzte und Gantschnig vier Mal. Das macht elf Tore, das macht rund 40% aller von uns in der Meisterschaft erzielten Tore aus. Dafür durfte sich Levan Eloshvili über einen Einsatz von Spielbeginn an freuen.
Dabei hat alles so gut begonnen. Michael Cheukoua wird im Strafraumgetümmel niedergerissen. Der deutsche Schiri Florian Jäger zeigt sofort auf den Punkt, der gefoulte Michael Cheukoua verlädt den Tormann und verwertet trocken links unten. Alles gut, denkt sich der Fan, doch interessanterweise hat der Treffer einen Motivationsschub in den Wienern erzeugt und sie spielen gut mit, um nicht zu sagen, dass sie bereits in Minute 11 das Kommando übernehmen. Einmal noch wurde der GAK 1902 gefährlich, Lichtenberger ist durch und wird von Leomend Krasniqi unsanft behandelt. Vehement fordern die Roten einen 11er, den sie nicht bekamen, dafür sah der sonst eher zurückhaltende GAK-Trainer Gernot Messner die Gelbe. Kann passieren.
Danach trat eine gewisse Trägheit ein, die sich nach einem Foul von Marco Perchtold durch eine Flanke des Gegners in Richtung Box mit darauffolgendem Tor durch Benjamin Wallquist niederschlug. Anstatt in den Angriffsfußball überzugehen, passieren bereits im Aufbau zu viele Abspielfehler, so können auch die Umschaltmomente nicht wie gewohnt stattfinden. Fußball ist eben auch ein Präzisionsspiel. Aus einem Standard jedoch konnte Christian Lichtenberger, der beste Rote in diesem Spiel, noch einmal gefährlich werden, verfehlte aber das Tor des Gegners knapp.
Doch, als ob der nicht gegebene 11er für uns nicht schon schlimm genug wäre, bekamen die Floridsdorfer durch eine im Zweikampf gemachte Handbewegung von Jovičić ins Gesicht des Gegners einen Strafstoß zugesprochen. Die Wiener nahmen das Geschenk dankbar an und schon stand es 1:2. So ging es auch in die Pause. Fazit: Wir konnten nur durch wenig fertiggespielte Aktionen glänzen, wie schon lange nicht gesehen, war uns ein Gegner überlegen.
Der Trainerstab reagierte: Für Michael Lang kam Felix Köchl und für Felix Holzhacker Benjamin Rosenberger, beide positionsgetreue Wechsel. Die eingewechselten Spieler konnten sich jedoch noch nicht akklimatisieren, schon stand es in der 48. Minute durch einen Heber über Jakob Meierhofer 1:3. Seine wunderbare Heimbilanz war also an diesem Vormittag auch schon hinweggefegt. Das 1:3 hatte in diesem Moment bereits etwas Endgültiges an sich. Was soll man dazu sagen? Die Floridsdorfer drängten uns ihr Spiel auf und das funktionierte wie am Schnürchen – eine Eigenschaft, die an sich die Roten sehr gut beherrschen, aber eben nicht heute. Köchl versuchte es aus der Distanz, doch der Tormann des Gegners dreht das Spielgerät mühelos über die Latte. In der 65. Minute hätte es Yannick Oberleitner noch mit einem knackigen Kopfball aus 5 Meter reinmachen können, aber wie zum Teufel, rettete auch hier ein Wiener Bein. Ja, das wäre ein Auftakt zu einer Aufholjagd gewesen, aber so verebbte wieder alles in allem ein bisserl im Nichts.
Ab der 80sten Minute kam es zu einem unerwarteten und etwas zu späten Energieschub unsere Mannschaft, gegen den sich der Gegner mit rechten und unrechten Mitteln zu helfen wusste. Nach 94 Minuten war das Trauerspiel vorbei. Es war gut zu sehen, dass wir nicht die gewohnte Leistung abrufen konnten und wer bekanntlich kein Glück hat, hat das Pech am Fuß kleben.
Martin G. Wanko
12.11.23 GAK 1902 vs. FAC 1:3 (1:2)