Das Frauenteam ließ schon früh wissen, dass es mit dem Abstieg nichts zu tun haben wird. Eine bärenstarke Aufstiegssaison wird auf Platz 5 beendet!
Vor Beginn der Saison war noch nicht wirklich absehbar, wofür es in der 2. Bundesliga reichen könnte. Es gab klare Favoritinnen auf den Meistertitel, klare Kandidatinnen auf den Abstiegskampf und irgendwo zwischendrin verortete man den GAK. Als Meister der Landesliga beziehungsweise Aufsteiger aus dem regionalen Play-Off hätte man wohl gedacht, dass sich das Team irgendwo im unteren Tabellendrittel wiederfinden würde, doch dem war nicht so.
Der Qualitätssprung zwischen Landesliga und 2. Bundesliga ist sicherlich größer als im Männerfußball, zumal budgetäre Unterschiede in den Amateurligen oftmals viel deutlicher ausfallen. In der 2. Bundesliga klafft die Schere budgetär, aber auch sportlich jedoch nicht mehr so weit auseinander. "Die 2. Bundesliga bringt ein ganz anderes Tempo, andere Anforderungen mit, das haben wir schnell gemerkt", beschreibt Cheftrainerin Jasmin Pistotnik die ersten Erfahrungen in Liga Zwa.
Der erste Spieltag endete zwar mit einer Niederlage gegen Wacker Innsbruck, wirkte jedoch auch als Weckruf und so starteten die Frauen eine Serie von drei Siegen in Serie. Erst in der 2. Runde des ÖFB-Cup wurde die Serie im Duell gegen die Wiener Austria, welche dieses Jahr Vizemeisterin in der Bundesliga wurde, gestoppt. Trotz fast 40-minütiger Überzahl tat sich die Viola schwer gegen beherzt kämpfende Rote und stolperte letztlich mit einem staubigen 0:3 in die nächste Runde. Diese Partie zeigte allerdings auch das Potenzial, das im Team steckte.
Die restliche Hinrunde verlief sehr konstant. Gegen vermeintlich stärkere Gegnerinnen war wenig zu holen, gegen gleich gute oder schlechtere wurden aber fast immer die Punkte eingefahren. Cheftrainerin Pistotnik sieht als Mitgrund dafür das starke Mannschaftsgefüge: "Wir sind als Gruppe gewachsen, haben besser gelernt, mit Drucksituationen umzugehen und Spiele enger zu gestalten. Auch die individuelle Entwicklung der Spielerinnen – war deutlich sichtbar. Außerdem war es extrem positiv zu sehen, wie schnell wir als Team auf diesem Niveau angekommen sind, trotz der vielen neuen Eindrücke. Einige Spielerinnen haben sofort Verantwortung übernommen und konnten damit auch über sich hinauswachsen." Am Ende schauten in der Hinrunde fünf Siege, ein Unentschieden und fünf Niederlagen raus.
In der Winterpause holte sich das Team einige Neuzugängen und gewann damit nicht nur Quantität sondern auch Qualität dazu. Beispielsweise konnte Sophia Bertolo, die bei unseren Stadtrivalinnen schon Championsleague-Luft schnuppern durfte, für das Projekt von Pistotnik gewonnen werden. Aber auch die bereits bestehende Mannschaft wurde immer besser und besser, wodurch letztlich das gesammte Kollektiv einen weiteren Schritt nach vorne machte.
Das zeigte sich letztlich auch an den Ergebnissen. Der stetige Wille, alles am Platz zu lassen, brachte beispielsweise einen Sieg am LUV-Platz, in dem das Spiel in der Nachspielzeit gedreht werden konnte. Auch ein verloren geglaubter 0:3-Rückstand gegen die Aufstiegsaspirantinnen aus Krottendorf konnte noch in ein 3:3 bereinigt werden. "Besonders stolz bin ich darauf, dass wir uns bei keinem Rückstand aufgegeben und immer wieder Wege gefunden haben, diese Rückstände aufzuholen und manche Partien auch komplett zu drehen", erzählt die Cheftrainerin.
Am Ende holte das Team 23 von 33 möglichen Punkten in der Rückrunde und zementierte seinen Platz in den Top 5 der 2. Bundesliga. "In dieser Liga entscheidet jedes Detail. Man muss in jedem Spiel voll da sein – körperlich, taktisch, mental. Diese Konstanz zu entwickeln, ist eine echte Aufgabe, an der wir gewachsen sind", erzählt Pistotnik, "wir wollen künftig stabiler auftreten, mutiger agieren und noch klarer unseren eigenen Spielstil auf den Platz bringen."
Der Blick auf die künftige Saison lässt natürlich wieder die Frage offen, wohin man sich denn tabellarisch orientieren will. Für die ehemalige Bundesligaspielerin Pistotnik ist der Weg klar: "Ziel ist es, uns tabellarisch weiter nach oben zu orientieren. Ich wünsche mir, dass wir gesund und verletzungsfrei durch die Saison kommen, dass jede Spielerin die Chance bekommt, ihr volles Potenzial zu entfalten und wir gemeinsam als Team weiterwachsen. Wir wissen, woran wir arbeiten müssen – und genau das werden wir mit viel Fleiß und Überzeugung tun."
Wir gratulieren zu einer starken Aufstiegssaison und verabschieden das Frauenteam in die wohlverdiente Sommerpause!