Marco Perchtold beendet seine Fußballkarriere mit Saisonende. Hier unsere letzte Liebeserklärung an unseren Kapitän.
Die nackten Zahlen sagen viel: 259 Mal lief Marco Perchtold für den GAK auf, dazu stehen 17 Einsätze für die U19 und 13 für unsere Amateure in der Statistik von transfermarkt.at. Und auch die Erfolge sagen viel: sensationeller Cupsieger mit dem Regionalligisten Pasching im Jahr 2013, dazu Bundesliga-Dritter mit Grödig in der Saison 2013/14. Und natürlich sind da auch noch die Meistertitel mit unserem GAK (Landesliga, Regionalliga und 2. Liga).
Marco Perchtold durfte bei einem 1:0-Auswärtssieg gegen Deutschland im damaligen U-20-Nationalteam gegen spätere Stars wie Benedikt Höwedes, Lars Stindl, Max Kruse oder Nils Petersen kicken, er durfte unter Peter Stöger, Adi Hütter oder Karl Daxbacher trainieren.
Aber abseits der Zahlen und der Erfolge ist da noch etwas, was viel, viel wichtiger ist: Marco Perchtold ist der GAK. Marco hat nie vergessen, wo er groß wurde. Er hat nie vergessen, wo alles begann. Er kam zurück zu uns, um zu helfen. Und wie er geholfen hat! Er ist geblieben, als es leicht war zu bleiben – nach den Meisterschaften. Und er ist vor allem geblieben, als es nicht so leicht war zu bleiben. Er war einer von jenen, die aus Dornbirn einen Schwur mitnahmen, eine „Jetzt-erst-recht“-Mentalität.
Wenn man mit einigen der Dutzenden ehemaligen Mitspieler von Marco seit der Landesliga-Saison 2017/18 spricht, so hört man immer wieder, wie wichtig Marco nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine war. Er war Antreiber, Motivator, Integrationsfigur, Vorbild – und Freund. Er kam damals zurück – und er war sofort da. Nicht zu 100 Prozent. Bei ihm waren es immer irgendwie mehr als die 100.
Er war ein „Möglichmacher“. Eben einerseits im Verborgenen, dort wo wir als Fans es nicht sehen oder sehen können, aber er hat auch immer wieder so gut sichtbar Großartiges möglich gemacht. Er war es, der im Cup-Achtelfinale der Saison 2018/19 den 3:0-Heimsieg gegen die KSV mit seinem 1:0 einleitete. Und er war es, der mit seinem 1:1-Treffer im Viertelfinale gegen die Austria den sensationellen Aufstieg ins Halbfinale einleitete.
„Perchti“ lieferte den Assist zum ersten GAK-Treffer in der Landesliga (2:1-Auswärtssieg in Liezen). Er schoss im ersten Regionalliga-Spiel nach der Neugründung ein Tor (zum 3:0-Endstand gegen Bad Gleichenberg). Und er erzielte den ersten GAK-Treffer nach dem Aufstieg in die 2. Liga (das 1:0 beim 2:0-Sieg gegen BW Linz).
Und er war es, der uns alle mit seinem 1:0-Führungstreffer im letzten Derby in Ekstase versetzte. Sein – vorläufig – letztes Tor in der Bundesliga. Und – dazu mag man stehen, wie man will – er hat beim Torjubel gezeigt, was ihm das bedeutete. Was ihm unser GAK bedeutet.
Sein Trikot mit der Nummer 13 blieb zwar immer heil, dennoch hat er sein letztes Hemd für uns zerrissen. Wir haben mit ihm und dank ihm so viel Schönes erleben dürfen, haben Freude pur erlebt, aber auch gemeinsam und mit ihm gelitten.
Ein GAK 1902 ohne dich, lieber Marco, ist eigentlich nicht vorstellbar. Den muss man sich aber auch nicht vorstellen, weil du für immer ein unglaublich großer Teil dieser Geschichte, unserer Geschichte, bist. Du bist und bleibst einer von denen, die immer dableiben werden, auch wenn sie physisch nicht mehr da sind. Danke für so viel, Marco! Danke für jede einzelne Minute. Am Platz und abseits davon. Du warst ein Leuchtturm! DANKE!
MARCO PERCHTOLD – einer von uns! WE ARE GAK!
Zitat des Sportdirektors Dieter Elsneg: „Marco hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, dass der GAK den Weg zurück in die Bundesliga gefunden hat. Dafür gebührt ihm großer Dank. Er hat in jeder Phase, ob in der Landesliga, Regionalliga, Zweiten Liga oder nun in der Bundesliga, stets Teamgeist bewiesen und alles für den Erfolg des Vereins gegeben – auch in Momenten, die für ihn persönlich herausfordernd waren. Das unterstreicht nicht nur seine Qualitäten als Spieler, sondern auch seine großartige Persönlichkeit. Jetzt gilt der volle Fokus den letzten beiden Spielen, die er hoffentlich ebenso eindrucksvoll bestreitet wie all die Jahre zuvor.“
Zitat von Marco Perchtold: „Ich blicke auf eine wunderschöne Karriere zurück – mit vielen Emotionen und besonderen Momenten, auf die ich sehr stolz bin. Besonders dankbar bin ich dafür, von schweren Verletzungen verschont geblieben zu sein. Aktuell spüre ich noch nicht, dass eine Last von mir abfällt – ich bin weiterhin voll im Wettkampf- und Meisterschaftsmodus und weiß genau, worum es geht. Genau dieser Moment gibt uns noch einmal einen positiven Schub nach vorne.“