Ein Tor ist ein Tor. Ein Punkt ist ein Punkt. Der GAK holt in Altach ein Remis.
Aktuelles / Blog "Fansektor" / Wolfgang Kühnelt / Montag 25.08.2025

Ein Tor ist ein Tor. Ein Punkt ist ein Punkt. Der GAK holt in Altach ein Remis.

Kleiner Exkurs: Im berühmten Gedicht „A las cinco de la tarde“ erzählt Federico García Lorca vom Tod des Toreros Ignacio Sánchez Mejías. Genau um fünf am Nachmittag hatte diesen der Stier tödlich erwischt. So dramatisch ging es ab fünf am Nachmittag an diesem sonnigen Sonntag in Altach nicht zu. Seien wir froh.

Vor dem Match frage ich einen altgedienten GAK-Anhänger nach seinem Tipp. „1:3 für uns“ kommt es wie aus der Pistole geschossen. Schön, dass es weiterhin so optimistische Menschen in unseren Reihen gibt. Man bedenke: Altach hatte davor in drei Runden genau kein Tor kassiert. Wir deren acht. Am Ende war dieser Fan, so wie die meisten anderen rund um mich herum, übrigens trotzdem nicht unglücklich mit dem 1:1.

Ja, der GAK war über weite Strecken mindestens ebenbürtig. Ja, es wären Chancen auf den Sieg da gewesen. Das fing schon in der allerersten Minute an, als Harakaté und Maderner im Strafraum vielleicht zu nett zum jeweils anderen sein wollten. Und das ging weiter bis zum Finale, als der eingewechselte Hofleitner vielleicht den einen Schritt … aber lassen wir das Hättiwari.

Denn liebe Sportsfreunde in Rot: Wir haben in der jüngeren Vergangenheit solche Partien schon vergeigt. Haben uns mit Eigentoren und roten Karten das Leben schwer gemacht. Diesmal schaute es besser aus. Wenn man von den recht turbulenten fünf Minuten der Partie absieht, hatte Altach eigentlich in Hälfte zwei nicht viel zu melden.

Der GAK war vor allem in der ersten Hälfte die spielstärkere Mannschaft. Schade, dass wir wieder wie aus dem Nichts ein Tor einfingen. Aber wichtig, dass flott reagiert wurde. Und auch da sind wir uns wohl einig: Die Neuverpflichtungen funktionieren schon jetzt gut bis sehr gut. Owusu machte eine so souveräne Partie, dass es wirklich eine Freude war. Harakaté war ausgesprochen spielfreudig und wenn auch da oder dort der letzte Zentimeter fehlte: Danke für den bedingungslosen Einsatz!

Auch sonst gab es wenig zu motschkern. Maderner zeigte seinen Kritikern, dass er entscheidende Tore machen kann. Italiano rannte unermüdlich auf und ab wie in einem Finale. Die Defensive wirkte gefestigt. Es gab etliche Standardsituationen für uns. Jetzt müssen sie nur noch an Effektivität gewinnen.

Apropos gewinnen: Ja, wir hätten lieber drei Punkte gemacht als einen. Aber so holen wir das halt am kommenden Wochenende nach. Denn bleiben wir noch ein bisschen optimistisch wie der altgediente Anhänger weiter oben im Text. Ist es nicht so, dass wir vor dem mit Spannung erwarteten Grazer Derby das Momentum ein klitzekleines bisschen auf unserer Seite haben? Es wäre doch nicht das erste Mal, dass wir für den Stadtrivalen im wahrsten Sinne des Wortes zum roten Tuch werden. Wenn auch nicht um fünf am Nachmittag.

Wolfgang Kühnelt

Die Nachbetrachtungen zu den Spielen des GAK 1902 werden von unabhängigen, ehrenamtlichen Autoren nach dem Prinzip „von Fans für Fans“ erstellt. Ohne Wahrheitsanspruch geben sie Erlebnisse und Empfindungen zum Spieltag wieder. Somit sind diese externen Beiträge keinesfalls als offizielle Vereinsstatements zu werten.

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