Gegen die tabellenführende WSG einen Punkt zu holen, ist nach der Schlappe gegen RBS genau die richtige Antwort.
Irgendwie noch in Urlaubsstimmung, im Geiste noch im lässigen Heimstadion von Como 1907 und 10 Minuten vor Spielbeginn nach rund 700 km direkt in der Tiefgarage des Liebenauer Stadions gelandet, war die Hoffnung groß ein bisserl mehr als einen Sommerkick erwarten zu dürfen. Immerhin geht es um die Meisterschaft und Punkte, die man nicht zu Beginn holt, gehen einem bekanntlich in der Endabrechnung ab. So gesehen war das 1:1 ein gewisser Wermutstropfen in sich, aber, es muss gesagt werden, die Mannschaft entwickelt sich.
Die neue Abwehrformation Owusu-Pines-Vraa gefällt. Die ist schon richtig gut zum Anschauen, die Jungs entwickeln sich hier in Windeseile und übernehmen Verantwortung. Owusus technischer Schliff ist vom Feinsten, dass er sich auch in den Sturm traut und zugleich trifft, erinnert an alte Ehmann-Zeiten, das Eigentor ist als „vüüh Pech“ zu verbuchen, geht aber im Grund auf die Kappe der gesamten Mannschaft, da in dieser Zeit zu wenig getan wurde.
Sehr gut also in HZ 2 mit dem 1:1 zurückzukommen, und mit dem Goal spritze sich Owusu bereits das Gegengift. Da hätte der GAK 1902 noch eines draufsetzen können, da muss man energischer bleiben, das ist auch des Trainers Meinung im Sky-Interview danach. Harakaté ist so und so ein Ausnahmetalent, der überall am Platz zu finden ist und für Dynamik sorgt. Dass er mehr will, zeigt die Aktion, dass er sich beim vermeintlichen Schuss vom Punkt bereits den Ball herzurichten begann. Hofleitner zeigte in der Nachspielzeit auch noch auf, nach einer Frieser-Flanke wird seine Kopfverlängerung immer länger und länger und zieht dann doch am langen Eck vorbei. Die Roten hatten etwas mehr vom Spiel, das sagen auch die Online-Medien, aber im Grunde zeigt die Spielstatistik eine ausgeglichene Bilanz. Fazit: Mit dem Unentschieden werden beide Mannschaften leben können.
Eines noch unter uns: Die Kicker und der Trainerstab wissen ganz gut, wer gerade nicht in Form ist oder keinen guten Tag erwischte. Das brauchen sie nicht über die „(a)sozialen“ Medien von uns mitgeteilt zu bekommen. Es ist wirklich sinnentbehrend, in verschiedenen Varianten, manchmal auch echt potschert formuliert und peinlich für den Verfasser, diese Herabwürdigungen bereits zum Frühstück serviert zu bekommen. Für das gab’s früher das Frühschoppen, vor, nach, oder statt der Kirche, das könnte doch wieder eingeführt werden. Ah ja heute hat der GAK Geburtstag, das wäre doch einmal ein positives Posting.
GAK 1902 vs. WSG 1:1 (0:1)
Martin G. Wanko
Die Nachbetrachtungen zu den Spielen des GAK 1902 werden von unabhängigen, ehrenamtlichen Autoren nach dem Prinzip „von Fans für Fans“ erstellt. Ohne Wahrheitsanspruch geben sie Erlebnisse und Empfindungen zum Spieltag wieder. Somit sind diese externen Beiträge keinesfalls als offizielle Vereinsstatements zu werten.