Jede Niederlage hat auch etwas Positives, oder…?
Aktuelles / Blog "Fansektor" / Clarissa Berner / Montag 11.08.2025

Jede Niederlage hat auch etwas Positives, oder…?

Am Samstag, dem 9. August, traf der GAK 1902 auf RB Salzburg und musste sich mit einer 5:0-Niederlage in der Mozartstadt geschlagen geben.

Schon Wochen vor dem Spiel habe ich mich auf das erste Auswärtsspiel der neuen Saison gefreut – umso enttäuschter war ich über die haushohe Niederlage gegen die Bullen. Ihr kennt meine Spielberichte mittlerweile. Sie sind eher Erfahrungs- als klassische Spielberichte. Natürlich könnte ich euch an dieser Stelle erzählen, wie lustig die Anreise war, wie extrem schwül, drückend und nahezu windstill es in der Red Bull Arena war, wie die Salzburger binnen kürzester Zeit drei Tore geschossen haben und wie unglaublich sprachlos wir alle nach dem Spiel waren. Einen solchen Bericht will ich euch diesmal ersparen. Wir alle wissen, wie das Spiel ausgegangen ist, haben es im TV oder im Stadion in Salzburg mitverfolgt, eine Zusammenfassung angeschaut oder den offiziellen Spielbericht gelesen. Dass die Leistung fragwürdig ist, eine 5:0-Niederlage eigentlich nicht passieren darf und die Stimmung dementsprechend schlecht ist, steht außer Frage. Aber: Nicht alles war scheiße, es gibt auch Positives.

  1. Das Spiel bis zum Platzverweis von Sadik Fofana: Bereits in der 6. Minute haben die Salzburger die erste Torchance, aber unser neuester Zugang, Beres Owusu, stellt sein Können unter Beweis und blockt die Kugel ab. In der 10. Minute zielt Ramiz Harakaté auf das Tor, kann allerdings nur Mads Bidstrup treffen, der den Ball ins Seitenout klärt. Sechzig Sekunden später wollen wir’s nochmals wissen: Tio Cipot bekommt die Kugel, steht auf einmal völlig alleine vor dem Salzburger Goalie Alexander Schlager, der das Tor problemlos verteidigt. In der 14. Minute folgt die nächste gute Situation von Cipot – leider wird er vom Ball getrennt und kann sein Vorhaben nicht beenden. Fünf Minuten später dann der Schock: Sadik Fofana trifft im Zweikampf Sato Kitanos Sprunggelenk, der VAR schaltet sich ein, Kitano wird mit der Trage vom Feld getragen Fofana bekommt die Rote. Das wird schwer…
  2. Trotz des frühen Rückschlags bleibt es bis zum 1:0 der Bullen in der Nachspielzeit der ersten Hälfte ein passables Spiel. Die Mannschaft zeigt sich in Unterzahl noch kämpferisch. Besonders eine Torchance unserer Roten sollte nicht unkommentiert bleiben: Dominik Friesers Flanke landet in der 53. Minute bei Alexander Hofleitner, der das Tor nur knapp verfehlt – der Ball trifft das Außennetz. Schön anzusehen war es allemal.
  3. Schon klar, eine 5:0-Niederlage darf auch uns nicht passieren, aber in der zweiten Halbzeit fehlt es immer mehr an Energie – vor allem, wenn man bedenkt, dass Fofana eigentlich eine führende Rolle einnimmt und immer überall ist. In Anbetracht dessen haben wir einer CL-Mannschaft mit einem Marktwert von 133 Millionen Euro – der GAK 1902 hat 8,7 Millionen Euro – bis zur 70. Minute relativ gut Paroli geboten. Da hätte es wesentlich früher Tore regnen können.

  4. Alles in allem ist eine Veränderung in der Mannschaft und ein neues Auftreten mit viel Laufarbeit spürbar. So gesehen tut das junge Alter der neuen Kicker dem Team eigentlich ganz gut. Bei so einem Resultat mag das zynisch klingen, aber immerhin hielten wir in den ersten 50 Minuten den Kasten leer. Jetzt gilt es, dort weiterzuarbeiten! Hat nicht Trainer Feldhofer gemeint, es würde noch dauern, bis wir eingespielt sind?
  5. Die blauen Dressen gefallen mir auch dieses Jahr sehr.
  6. Unsere wieder zahlreich erschienenen Fans und ihr niemals enden wollender Support.
  7. Zwar Red Bull, dafür mit Stiegl eine Privatbrauerei. :)

Clarissa Berner

 

Die Nachbetrachtungen zu den Spielen des GAK 1902 werden von unabhängigen, ehrenamtlichen Autoren nach dem Prinzip „von Fans für Fans“ erstellt. Ohne Wahrheitsanspruch geben sie Erlebnisse und Empfindungen zum Spieltag wieder. Somit sind diese externen Beiträge keinesfalls als offizielle Vereinsstatements zu werten.

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