Und das ist schade, denn die Spiele gegen Rapid gehören im Regelfall auch für den GAK zu den großen Highlights der Bundesligasaison. Allerdings stehen wir nach 6 Runden mit nur 3 Zählern und einem äußerst miserablen Torverhältnis am Tabellenende der Liga. Vor allem die letztwöchige Niederlage auswärts gegen BW Linz wirft mehr Fragen auf, als sie Antworten bietet, und eine dieser Fragen lautet mit Sicherheit: Wie sollen wir dem jetzigen Tabellenführer Rapid mit solchen Gesamtleistungen bloß Punkte abknöpfen?
Klar ist: 25 gute Anfangsminuten wie gegen BW Linz oder Sturm Graz werden auch gegen die Grün-Weißen aus Wien definitiv zu wenig sein. Es reicht nicht, zwei-, dreimal am gegnerischen Strafraum anzuklopfen, nur um dann in einen Konter zu laufen, ein unachtsames Tor zu kassieren und die restlichen 65 Minuten bilderbuchreif wegzubröckeln. Und wenn es nicht das ist, dezimieren wir uns halt durch unachtsame Fouls selbst oder verursachen Elfmeter, die der Gegner im Gegensatz zu uns auch verwertet.
Sofern also gegen Rapid etwas Zählbares herausspringen soll, wird sich die Mannschaft wenigstens an zwei einfache Grundsätze halten müssen: Einerseits endlich einmal über die gesamte Spieldauer konzentriert bleiben, andererseits als echte Einheit auftreten. Denn was manche möglicherweise schon wieder zu vergessen scheinen, ist, dass wir Roten – egal ob auf dem Feld oder auf der Tribüne – dann am stärksten sind, wenn wir als Kollektiv auftreten!
Ähnlich sieht es auch Neo-Sportdirektor Tino Wawra, der sich auf die Frage nach möglichen taktischen bzw. spielertechnischen Überraschungen wie folgt äußert:
„Natürlich werden sich die Trainer taktisch was überlegen. Aber in erster Linie müssen wir unser Herz am Platz lassen, mit voller Wucht in die Duelle gehen, die Zweikämpfe annehmen und gewinnen. Mit jeder Faser das eigene Tor verteidigen. Dazu die Fans im Stadion mit unserer Leidenschaft mitnehmen. Dann kann es auch für einen Gegner wie Rapid schwer werden. Aber nur wenn jeder Spieler bei uns auf 100 % kommt.“
Positiv ist zumindest, dass es mit Stand Mittwoch keine Ausfälle zu vermelden gibt und man somit aus dem Vollen schöpfen kann. Allen Unkenrufen, vor allem in den sozialen Medien, zum Trotz haben wir einen Kader, der mit der einen oder anderen gezielten Verstärkung im Winter zumindest ausreichen sollte, um uns in der Liga zu halten. Am bisher Gezeigten gibt es insgesamt zwar wirklich nicht viel zu beschönigen, doch wären wir nicht schlechte Rote, wenn wir zwischen all dem selbst auferlegten Leid nicht wenigstens ein bisschen Optimismus bewahren würden?
Daher an dieser Stelle auch mein Appell an die Fans, die Mannschaft nicht bereits zu diesem Zeitpunkt der Saison fallen zu lassen, sondern das Stadion am Sonntag ab 17:00 Uhr in einen Hexenkessel zu verwandeln und erneut zu zeigen, dass wir zwar nicht die meisten, aber definitiv die treuesten Fans der Steiermark haben. Geben wir unseren Spielern die Chance zu beweisen, dass in ihnen ein dem GAK würdiges Kämpferherz steckt – und vielleicht erleben wir alle gemeinsam endlich den so sehnlich erwarteten Befreiungsschlag.
Offen bleibt, ob und welche kurzfristigen Auswirkungen der am Dienstag erfolgte Rücktritt von Didi Elsneg als Sportdirektor des GAK haben wird. Unabhängig davon, wie man zu Elsnegs vergangenem Wirken in dieser Position stehen mag: Er war durch und durch ein echter Roter, dem wir viel zu verdanken haben und der niemals wissentlich gegen die Interessen des Vereins gearbeitet hat. Wir wünschen ihm an dieser Stelle alles Gute für seine weitere Zukunft!
Die Vorberichte zu den Spielen des GAK 1902 werden von unabhängigen, ehrenamtlichen Autoren nach dem Prinzip „von Fans für Fans“ erstellt. Ohne Wahrheitsanspruch geben sie Empfindungen vor dem anstehenden Spieltag wieder. Somit sind diese externen Beiträge keinesfalls als offizielle Vereinsstatements zu werten.