GAK 1902 Aktuelles
News / Claudia Wasserbauer / Freitag 16.10.2015

Marco Allmannsdorfer im Interview

Die Sportredaktion setzt ihre Interviewserie fort und hat Neuzugang Marco Allmannsdorfer zum Interview gebeten.

Du bist im Sommer zum GAK gekommen. Wie ist dieser Transfer zustande gekommen?

Gernot Plassnegger hat mich Mitte Juni kontaktiert, worüber ich mich sehr gefreut habe. Mein Problem war, dass ich bereits beim FC Trofaiach für ein weiteres Jahr zugesagt hatte. Durch mein gutes Verhältnis zu den Verantwortlichen des FC Trofaiach und weiteren Gesprächen mit Gernot Plassnegger sowie Heinz Karner bekam ich aber dann schlussendlich die Freigabe für den GAK.

Weißt Du, wer vom GAK auf Dich aufmerksam wurde?

Ja, das war unser Trainer, der mich in meiner letzten Saison in Trofaiach mehrere Male beobachtet hat.

Bei welchen Vereinen hast Du bisher gespielt?

Da ich aus Eisenerz bin, habe ich im Alter von etwa 5 Jahren bei meinem Heimatverein WSV Eisenerz begonnen Fußball zu spielen. Als ich 12 Jahre alt war, wechselte ich zum DSV Leoben, nachdem ich an einem Sichtungstraining des vereinseigenen Leistungszentrums teilgenommen hatte. Beim DSV Leoben habe ich dann bis zur U17 gespielt, mit 15 Jahren zu den DSV Leoben Amateuren gewechselt und auch manchmal mit der Regionalligamannschaft trainiert. Anschließend bin ich mit 17 zum FC Trofaiach gewechselt und im Sommer zum GAK.

Warum hast Du den DSV Leoben verlassen?

Nach einem Wechsel im Vorstand bzw. beim Trainerstab hat man mit mir nicht mehr geplant.

Wie bist Du beim GAK aufgenommen worden, und wie ist zurzeit das Klima in der Mannschaft?

Ich bin sehr gut aufgenommen worden. Nach den ersten Trainingseinheiten war mir alles schon sehr vertraut. Ich hatte den Vorteil, dass ich Philip Fürstaller bereits aus meiner Zeit bei Trofaiach kannte. Das hat mir auch sehr geholfen. Das Klima in der Mannschaft ist hervorragen. Wir verstehen uns alle sehr gut, es gibt keine Gruppenbildungen und man spürt, dass wir gemeinsam den Erfolg wollen.

Du rufst Woche für Woche konstant gute Leistungen ab. Wie machst Du das?

Ich fokussiere mich von Spiel zu Spiel neu, wobei es in einer gut funktionierenden Mannschaft auch für mich leichter ist, meine Leistung abzurufen. Ich bekomme die Unterstützung, die ich brauche von der Mannschaft und vom gesamten Trainerteam. Bereits in der Vorbereitung habe ich gemerkt, dass unsere Spielweise genau das ist, was mir liegt und die ich auch spielen möchte.

Wo siehst Du Deine Stärken, wo Deine Schwächen?

Ich glaube, ich besitze eine gute Technik, habe immer schon gerne im zentralen Mittelfeld gespielt und mich nach so vielen Jahren auf dieser Position gut weiterentwickelt. Man eignet sich Fähigkeiten an, die unbedingt für diese Position notwendig sind. Defizite habe ich noch im Zweikampfverhalten, was vermutlich an meiner körperlichen Konstellation liegt und sich auch auf mein Kopfballspiel auswirkt. Meine Stärken liegen absolut in der Ballbehandlung und im Spielerischen.

Du hast sicher mit dem Trainer darüber gesprochen, wie Du Dein körperliches Defizit verringern kannst.

Für die Winterpause bekommen wir einen Trainingsplan, der auf die körperliche Verfassung, Ausdauer sowie Schnelligkeit ausgelegt sein wird, und hoffe, mich in diesen Bereichen verbessern zu können.

Du bist jetzt 22 Jahre jung. Was möchtest Du im Fußball erreichen?

Ich bin immer schon ein loyaler Spieler gewesen, deshalb möchte ich mit dem GAK längerfristig planen. Trotz mehrerer Angebote von Vereinen aus der Landesliga habe ich mich im Sommer für den GAK entschieden, und möchte den Weg, wenn möglich bis in die Regionalliga mitgehen. Das traue ich mir zu.

Abgesehen vom GAK, heißt Dein Lieblingsklub Arsenal London?

Ich unterstütze den Verein schon länger und es fasziniert mich die Loyalität von den Spielern wie auch dem Trainer zu diesem Verein. Das findet man in der heutigen Zeit eher selten. Thierry Henry war ein großartiger Spieler, der auch sehr lange dem Verein treu geblieben ist. Ich mag auch die Spielweise die Arsenal an den Tag legt und habe mir schon Spiele in London angesehen.

Am kommenden Samstag spielen wir auswärts gegen den SV Andritz, in welcher Verfassung ist unsere Mannschaft?

Die Saison inklusive der Vorbereitung ist schon recht lang. Da kann es natürlich vorkommen, dass man leichte Einbrüche hat, die wir in den letzten zwei Wochen auch hatten. Wir haben daher das Training so angelegt, dass wir wieder zu unseren Stärken finden. Ich glaube, dass es anderen Mannschaften genauso geht. Es ist auch oft Kopfsache.

Hat es vielleicht auch damit zu tun, dass man beim GAK besonderem Erfolgsdruck ausgesetzt ist?

Ja, aber mein weiß, auf was man sich einlässt. Wir alle wollen den Erfolg und wissen, dass es mit dem GAK möglich ist. Es puscht eher, als das es mich und meine Mitspieler beeinträchtigt. Gegen SV Andritz möchten wir von Beginn an Druck machen und uns mit einem frühen Tor das Leben leichter machen. Wir wissen, dass wir uns viel leichter tun, wenn wir möglichst früh in Führung gehen. Der Gegner muss dann auch seine Taktik ändern und offensiver werden. Mittlerweile wissen die Gegner aber auch, wie sie gegen uns spielen müssen, und machen das auch phasenweise recht gut. Wir möchten trotz allem unserer Linie treu bleiben.

Du hast in einem Internetportal Deine Expertentipps abgegeben. Warum glaubst Du, gewinnt der GAK am Samstag mit 3:0?

Weil ich glaube, dass wir über die beste Defensive der Liga verfügen, deshalb wird die „0" stehen. Mit einem frühen Tor werden wir unser Spiel durchziehen und 3 Tore sind aus meiner Sicht realistisch. Wenn wir höher gewinnen, haben wir auch nichts dagegen.

Ist Deine Familie bei den Spielen anwesend?

Meine Schwester, die in Graz wohnt, ist fast bei jedem Spiel dabei. Meinen Eltern, die in Eisenerz zu Hause sind, haben es bis jetzt leider noch nicht einrichten können. In Trofaiach waren sie oft bei den Heimspielen.

Was machst Du beruflich? Du arbeitest bei einer Bank und studierst BWL?

Ich habe im Oktober in Leoben bei einer Bank für drei Tage in der Woche zu arbeiten begonnen und mein BWL-Studium auf Eis gelegt. Zurzeit ist mein Fokus auf den GAK gerichtet, werde aber möglicherweise später das Studium fortsetzen.

Pendelst Du täglich zwischen Eisenerz bzw. Leoben und Graz?

Ich wohne in Graz und pendle 3x in der Woche zur Arbeit nach Leoben. Hin und wieder besuche ich meine Eltern in Eisenerz.

Wie sieht ein typischer Tag im Leben des Marco Allmannsdorfer aus?

Mein Tagesablauf wird hauptsächlich durch meine Arbeit und dem GAK bestimmt. Sonst schlafe ich mich gerne aus, frühstücke ausgiebig, genieße den verbleibenden Vormittag und freue mich auf das von meiner Schwester gekochte Mittagessen. Wenn am Nachmittag kein Fußball am Programm steht, treffe ich mich mit Freunden und verbringe auch gerne den Abend mit ihnen.

Welche Hobbys betreibst Du?

Ich spiele sehr gerne Basketball und Tennis, komme aber eher selten dazu. Das Skifahren ist nicht so meins. Beim Ausüben von Wintersportarten fühle ich mich generell nicht wohl. Gerne spiele ich auch das Videospiel "FIFA 15". Mit ehemaligen Vereinskollegen und Freunden nehme ich beim "FIFA Hege's Sky Sportsbar Cup" teil und konnte die fünfte Auflage des Turniers sogar gewinnen.

Die nächste Frage wird die weiblichen Fans des GAK interessieren. Bist Du vergeben?

Nein, die Richtige ist mir noch nicht begegnet.

Was möchtest Du zum Abschluss den GAK-Fans mitteilen?

Für die Unterstützung die wir von den Fans bekommen möchte ich mich bedanken. So eine Stimmung bei den Spielen miterleben zu dürfen ist für mich ein Wahnsinn. Es ist wunderbar zu beobachten, welche Begeisterung jeder Einzelne mitbringt und wünsche mir, dass es so weitergeht. Wenn es einmal nicht so klappt, beflügelt es ungemein, wenn man merkt, wie die Fans hinter einem stehen. Noch einmal danke dafür.

Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast.

GAK 1902 – SV Andritz AG, Samstag, 17.10., 15:00 Uhr, Sportanlage SV Andritz AG
GAK 1902 KM II - SV Thal II, Samstag, 17.10., 18:30 Uhr, Sportanlage SV Thal

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