GAK 1902 Aktuelles
News / Claudia Wasserbauer / Dienstag 12.04.2016

Lukas Hösele - ein Talent dem die Zukunft gehört

Unsere derzeitige Nummer 1 im Tor nahm sich nach dem Training Zeit, um uns einen Blick hinter die Kulissen eines (seines) Tormannlebens zu ermöglichen.

Mit Deinen 18 Jahren gehörst Du zu den großen Hoffnungen des GAK und bist in einer Familie aufgewachsen, die immer schon für den GAK ehrenamtlich gearbeitet hat?
Solange ich mich erinnern kann, hat meine Mutter immer schon für den GAK ehrenamtlich gearbeitet. Ihr Aufgabengebiet war immer der Ticketverkauf. Auch für meinen Vater und meiner ganzen Familie war der GAK immer eine Herzensangelegenheit. Die ganz wenigen Ausnahmen muss man, auch wenn es schwerfällt, akzeptieren. So war ich von klein auf immer bei den Spielen des GAK dabei.

Das hat Deine Kindheit sichtlich geprägt. Bei Dir steht aber noch ein anderer Fußballverein hoch im Kurs?
Da wären wir schon bei einer der Ausnahmen in meiner Familie. Mein Taufpate ist Rapid-Fan durch und durch und auch Mitglied des Fanklub „Ultras Rapid". Wenn ich ihn in Wien besucht habe, hat er mich immer zu den Spielen mitgenommen. So ist auch ein Teil meines Herzens Rapid Wien zugetan. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, besuche ich immer wieder Spiele in Wien.

Zur Schule bist Du wo gegangen?
Die Volksschule besuchte ich bei den Schulschwestern in Eggenberg, war dann im bischöflichen Gymnasium und besuche aktuell die HIB – Liebenau und stehe kurz vor der Matura.

Wie verbringst Du Deine Freizeit, wenn es nicht um Fußball geht?
Wenn es geht mit meinen Freunden. Da alle so wie ich Fußball spielen, bleibt daher nicht viel Zeit für gemeinsame Unternehmungen. Wenn es passt, dann nützen wir die Zeit und tun das, was wir am liebsten tun und das ist Fußball spielen. Billard und was uns sonst noch Spaß macht, geht sich aber auch noch aus.

Ich spiele auch noch Handball und fahre gerne Ski. Das Skifahren genieße ich besonders, weil es ein idealer Ausgleich für mich ist. Ich liebe die Berge und die Natur.

Bist Du beim Handball im Tor?
Nein, da spiele ich am linken Flügel.

Wie schaut es mit dem weiblichen Geschlecht aus?
Zurzeit habe ich keine Freundin.

Wann hast Du mit dem Fußball begonnen?
Mit 4 Jahren habe ich bei LUV Graz begonnen und habe Stürmer gespielt. In der Volksschule hat es beim Sommerfest immer ein Fußballturnier gegeben. Es wollte sich niemand finden, der sich ins Tor stellt. Ich habe mich daraufhin gemeldet. Das hat eigentlich von Anfang an sehr viel Spaß gemacht.

Eines Tages hat mich der Trainer der U12 von LUV Graz gefragt, auf welcher Position ich gerne spielen würde. Ich habe mich für das Tor entschieden, was bis heute so geblieben ist.

Alle wissen, dass das Training unter Tormanntrainer Heinz Lienhart physisch wie auch psychisch recht anstrengend ist. Wie steckst Du das weg?
Das Training unter Heinz ist sicher etwas ganz anderes, als ich bisher gewohnt war. Er verlangt sehr viel und hat auch eine bestimmte Vorstellung, wie das Spiel eines modernen Torhüters aussieht. Zu Beginn habe ich schon etwas Zeit gebraucht, um mich daran zu gewöhnen. Mittlerweile macht das Training sehr viel Spaß und habe mich darauf eingestellt.
Wenn ich andere Torhüter beobachte, verstehe ich sehr gut, was Heinz mit mir erreichen möchte. Genau das umzusetzen ist aber für mich nicht immer leicht.

Was ich noch verbessern muss, ist der Spielaufbau vom eigenen Sechzehner. Da fühle ich mich noch nicht sicher genug. In manchen Fällen treffe ich einfach die falsche Entscheidung. Daher kommt es hin und wieder zu unnötigen, gefährlichen Situationen vor meinem Tor. Ich bin aber nicht angehalten, das Spiel um jeden Preis vom eigenen Strafraum aus aufzubauen. Es ist meine freie Entscheidung, ob ich den Ball wegschlage, oder zu einem Verteidiger spiele.

Wenn es auch manchmal vielleicht den Eindruck macht - es wird mir nicht vorgegeben, den Angriff immer vom eignen Strafraum aus aufzubauen. In Kumberg waren schon einige brenzlige Situationen dabei, die ich anders sicher besser lösen hätte müssen.

Heinz gibt sich irrsinnig viel Mühe, was das Wohlbefinden der Spieler anlangt. Das betrifft nicht nur mich, sondern die ganze Mannschaft. So bedingungslos er auch im Training ist, so freundlich und hilfsbereit ist er vor und nach dem Training der Mannschaft gegenüber. Wir verstehen uns auch privat sehr gut.

Was sagt das Trainerteam zum Talent Lukas Hösele?
Ich hoffe schon, dass das Trainerteam mit meiner Entwicklung zufrieden ist. Dass ich noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen bin, ist mir vollkommen klar. Ich bin auch erst 18 Jahre alt und es gibt noch viel zu tun.

Patrick Haider ist verletzt. Wie lange noch?
Patrick trainiert schon wieder mit, wobei auf sein verletztes Knie besonders Rücksicht genommen wird. Er hatte schon einmal so eine Verletzung und ist zu früh ins Training wieder eingestiegen, was ihn Monate zurückgeworfen hat.

Wie hast Du die ersten Meisterschaftsspiele im Frühjahr als Nummer 1 im Tor des GAK erlebt?
Es war für mich eine ganz neue Erfahrung vor so vielen Zuschauern zu spielen. Das ist schon cool und macht sehr viel Spaß. Im Großen und Ganzen war ich mit meiner Leistung zufrieden, vorausgesetzt man streicht das Spiel gegen Kumberg aus dem Gedächtnis.

Was die Harmonie mit meiner Hintermannschaft anlangt, konnten wir uns bei den Vorbereitungsspielen gut aufeinander einstellen. Ich finde, das klappt ganz gut.

Verlangst Du vielleicht zu viel von Dir?
Das ist ganz bestimmt so. Das ist auch die Meinung von Heinz Lienhart. Ich bin einfach sehr ehrgeizig. Wenn etwas nicht so funktioniert wie ich mir das vorstelle, kommt noch der Ärger dazu. Damit mache ich es mir nicht unbedingt leichter.

Du stehst zurzeit wegen der Matura unter einer Doppelbelastung?
Die achte Klasse habe ich positiv abgeschlossen. Die Matura steht vor der Tür, habe mich aber deshalb nie wirklich stressen lassen. Wenn es auch meine Eltern und auch Heinz Lienhart nicht gerne hören: Das Training habe ich der Schule immer vorgezogen. Ich war auch nie der Typ, der zu Hause lernt. Ich gehe in die Schule und denke mir was passiert, passiert.

Die Schule blende ich am Platz aus und beeinflusst daher mein Spiel nicht. Nächstes Jahr absolviere ich den Zivildienst.

Deine Mutter „der gute Geist des GAK" unterstützt Dich wie?
Mein Wechsel zum GAK hat sie sehr gefreut. Sie ist immer und überall dabei, auch wenn ein Auswärtsspiel nicht gerade um die Ecke stattfindet. Finanziell hat sie meinen Sport auch immer unterstützt. Dafür bin ich ihr sehr dankbar.
Seit ich den Führerschein besitze, passt es sehr gut, gemeinsam mit einem Auto zu den Spielen zu fahren. Außerdem bekommt sie durch mich immer einen sehr guten Parkplatz (schmunzelt).

Wo siehst Du Dich in 10 Jahren sportlich wie auch privat?
Natürlich wäre es ein Traum, ein paar Ligen weiter oben Fußball zu spielen. Beruflich möchte ich mit meiner Ausbildung fertig sein, wobei ich mir noch nicht sicher bin, welche Richtung ich einschlagen werde. Tormann bei Rapid wäre auch so ein Traum. Vielleicht studiere ich auch. Bis dahin eine Familie zu gründen steht auch ganz oben in meiner Wunschliste.

Ist der Aufstieg dem GAK noch zu nehmen?
Der Aufstieg ist ganz klar unser Ziel. Wir müssen konzentriert bleiben, dann wird es gelingen. Es ist natürlich immer schwer, gegen Mannschaften zu spielen, die defensiv eingestellt sind. Ich bin davon überzeugt, dass unsere Leistungen von Spiel zu Spiel besser werden.

Möchtest Du den Fans des GAK etwas ausrichten?
Danke für Eure Unterstützung bei den Heim- wie auch Auswärtsspielen. Ihr seid unglaublich. Es ist für niemanden von uns Spielern selbstverständlich vor 1200 Zuschauern und mehr zu spielen. Gegen Hausmannstätten waren es sogar knapp 2000 Zuschauer. Dafür sind wir Euch unendlich dankbar und versuchen Euch so viel wie möglich zurückzugeben.

DER GRAZER STADTKLUB - gegründet 18.08.1902