Alfred Gert ist neuer (alter) Sportdirektor des GAK

Die Suche nach einem Nachfolger für den bisherigen Sportdirektor des GAK 1902 Heinz Karner ist beendet. Es gibt eine Teamlösung: Der zuletzt interimistisch tätige Alfred Gert (62) ist ab sofort fix sportlicher Leiter des Landesligisten. An seiner Seite wird künftig  Reinhard Holzschuster stehen.

Ursprünglich wollte der Weststeirer Gert, der in seiner aktiven Zeit 177 Bundesligaspiele für VÖEST Linz bestritt, die Lücke, die der berufsbedingte Abgang Karners hinterließ, nur interimistisch schließen. „Deswegen haben wir eine österreichweite Ausschreibung gestartet, auf die wir dutzende Bewerbungen bekommen haben. Darunter waren namhafte Vertreter aus dem Fußballberech ebenso wie Rechtsanwälte, Marketingexperten und andere Fachleute mit fußballerischem Hintergrund“, so GAK 1902-Obmann Mag. Harald Rannegger. „Es war beeindruckend zu sehen, wie der Name GAK nach wie vor zieht!“

Warum nun doch Gert zum Zug kam? „Ich wollte ursprünglich nur kurz dem Verein helfen. GAK-Vorstandsmitglied Gerald Stoiser, mit dem mich seit 30 Jahren eine Freundschaft verbindet, hat mich darum gebeten. Ich habe in den Wochen danach mit großer Freude feststellen können, dass hier wirklich extrem professionell gearbeitet wird. Die Philosophie von Gernot Plassnegger und seinem Trainerteam deckt sich sehr mit meinen Vorstellungen. Mit der Zeit hat es mich immer mehr gejuckt, länger hier zu bleiben. Ich habe dann Rücksprache mit meiner Familie gehalten, die mich bestärkt hat.“

Gert unterrichtete in weiterer Folge den GAK-Vorstand von seinem Interesse, den Job nicht nur vorübergehend auszuüben. Dieser gab diese Woche grünes Licht und bestellte Gert vorerst bis Saisonende zum fixen sportlichen Leiter. „Er passt mit seiner Erfahrung und seinem Wissen hervorragend zu uns, harmoniert perfekt mit unserem Trainerteam und den Spielern. Und er kennt unseren Verein bereits sehr gut“, freut sich Rannegger.

Gert wird unterstützt von Reinhard Holzschuster, dem sportlichen Leiter der GAK Juniors. „Wir haben uns für eine Teamlösung entschieden, weil so noch stärker garantiert ist, dass wir unsere sportlichen Ziele auch erreichen können“, so Rannegger.

 So sieht die Aufgabenverteilung aus:

Alfred Gert wird den gesamten Recruitingprozess von der Profilbesprechung bis zum erfolgreichen On-Boarding für alle Spieler, Trainer und sonstigen MitarbeiterInnen im sportlichen Bereich mitverantworten. Sein Hauptaugenmerk wird er auf die Kampfmannschaft I, den  Aufbau eines Scoutingsystems, die Spielbeobachtung und den Kontakt zu verliehenen Spielern legen.

Reinhard Holzschuster wird die Kooperation mit den GAK Juniors noch mehr intensivieren und dort künftig eine qualitativ noch bessere Nachwuchsausbildung entwickeln. Zu seinen Agenden gehören ebenfalls  der Kontakt zu  verliehenen Spielern sowie Kooperationen mit dem Steirischen Fußballverband, den GAK Juniors, den LAZs und den Akademien. Zudem wird er die durchgängige Umsetzung einer vereinbarten GAK-Spielphilosophie, beginnend mit der Konzeption und Implementierung eines durchgängigen Jugendausbildungsprogramms, koordinieren.

Die Sportredaktion des GAK 1902 hat mit Alfred Gert am Tag nach seiner Ernennung gesprochen. Gert betonte dabei noch einmal, wie toll die Zusammenarbeit mit dem Trainerteam klappe. „Ich verstehe mich mit dem Gernot und seinem Team wirklich sehr gut und bin beeindruckt von der Professionalität."

Mit Professionalität kennt sich der mittlerweile zum Opa gewordene Weststeirer bestens aus. Von 1977 bis 1984 kickte er für die VÖEST in der Bundesliga als Verteidiger, hatte da etliche prominente Mitspieler wie Cordoba-Sieger Willy Kreuz, Thomas Parits, Max Hagmayr, Dieter Mirnegg oder Erwin Fuchsbichler. Der einstige Nationalspieler und spätere Deutschland-Legionär Reinhold Hintermaier nahm den jungen Gert unter seine Fittiche und half ihm bei der Integration in die Mannschaft. „Dafür war ich sehr dankbar. Später war ich es dann, der sich um die jungen Kicker wie Georg Zellhofer oder Jürgen Werner kümmerte. Und mit vielen ehemaligen Mitspielern wie Werner Gregoritsch, Manfred ,Waschi‘ Mertel oder eben Zellhofer und Werner verbindet mich noch immer eine Freundschaft.“

In seinen 177 Bundesligaspielen hat Gert  genau ein Tor geschossen. „Das war aus einem Elfmeter. Es war am 24. Februar 1979, der Treffer zum 2:0. Das Match gewannen wir dann 2:1!“ Ach, ja: Der Klub, gegen der neue GAK-Sportdirektor sein einziges Profitor schoss, hieß Sturm Graz …