GAK 1902 Aktuelles
News / Wolfgang Gruber / Samstag 10.05.2025

Mister 1000 % wird Siebzig!

Angelo Devescovi, von 1984 bis 1988 Stabilitätsfaktor in der GAK-Defensive, feiert einen runden Geburtstag!

Der Abwehrspieler kam im Sommer 1984 vom Wolfsberger AC zum GAK und wurde in seinen 4 Saisonen in Graz zu einer fixen Größe in der roten Defensivabteilung. Nach 108 Begegnungen in der höchsten Spielklasse wechselte er zum SV Spittal, wo er in weiterer Folge seine Laufbahn beendete. Danach stieg Angelo Devescovi ins Trainergeschäft ein, das er bis 2014 (u. a. bei der Akademie Kärnten) ausübte und sogar über die UEFA-Pro-Lizenz verfügt. Angefangen hat alles im heimischen Rovinj, danach folgen Stationen in Rijeka, Maribor und ab 1980 in Österreich, angefangen mit St. Veit.

Sein Bundesliga-Debüt für den GAK erfolgte am 24.8.1984 bei einem 1:1 gegen den FavAC vor 3.000 Zuschauern im alten Liebenauer Oval. Sepp Stering brachte die Roten schon nach knapp 11 Minuten in Führung. Kurz nach dem Seitenwechsel musste Harry Gamauf mit einer roten Karte vom Platz und darauf folgte der Ausgleich durch die Gäste. Direkt in seiner ersten Saison stand Devescovi als einziger Spieler in allen Meisterschaftsspielen – vor „Größen“ wie Stering, Gamauf oder Erich Marko – durchgehend am Platz. Selbst der „unauswechselbare“ Savo Ekmecic musste im Frühjahr 1985 bei einem 0:3-Pausenrückstand am alten Horrplatz gegen Austria Wien zur Pause für Manfred Trost Platz machen.

Auch bei der Rückkehr der Rotjacken auf den sanierten GAK-Platz war Angelo Devescovi mit am Feld (hier mit Josef Liendl und Günther Koschak) – das Eröffnungsspiel des „Casino Stadions“ gegen Udinese Calcio am 12. August 1986 © Fischer/Sammlung GAK 1902
Auch bei der Rückkehr der Rotjacken auf den sanierten GAK-Platz war Angelo Devescovi mit am Feld (hier mit Josef Liendl und Günther Koschak) – das Eröffnungsspiel des „Casino Stadions“ gegen Udinese Calcio am 12. August 1986 © Fischer/Sammlung GAK 1902

Sowieso war man mit der Verpflichtung des Legionärs – nicht nur beim Verein, sondern auch im Umfeld – sehr zufrieden: Der „Engel“ (so die Übersetzung von Angelo aus dem Italienischen, Anm.) hat als Libero in seiner Zeit bei den Rotjacken so manch brenzlige Situation bereinigen können. „Deva“, wie ihn hingegen seine Mannschaftskollegen riefen, war ein unheimlich feinfühliger Spieler, aber hart und sauber bei seinen Attacken. Die Bundesliga-Statistik weist in den vier Grazer Jahren keine einzige Rote und nur knapp ein Dutzend Gelbe Karten aus. Und dazu kommt eben noch diese bemerkenswerte Konstanz bei den Einsätzen – deshalb sprach man bisweilen vom „Mister 1000 %“, weil er auch akribisch Fehler analysierte bzw. sich über Spiel und Mannschaft Gedanken machte. Meisterschaftstor gelang dem Defensivmann für die Athletiker allerdings keines. So stabil seine persönlichen Leistungen auch waren, so instabil war der Trainerstuhl beim GAK in diesen Jahren: insgesamt vier Cheftrainer – Helmut Senekowitsch, Gernot Fraydl, Dolfi Blutsch und Adi Pinter – setzten in dieser Zeit aber gleichermaßen auf den Verteidiger.

Seit 1990 betreibt er mit seiner Frau Irena eine Pension mit Appartements in seinem Geburtsort und ist ein absoluter Familienmensch. Deshalb ließ Devescovi im Sommer 1986 auch das Trainingslager in Israel „sausen“, weil die Geburt seines zweiten Kindes unmittelbar bevorstand und obwohl ihn Land und Leute sehr interessiert hätten … Aus diesem Grund findet man seine Namen in den Hinspielen im Intertoto-Wettbewerb 1986 gegen Maccabi Haifa und Hapoel Tel Aviv auch nicht im Kader – in den Rückspielen hingegen natürlicherweise jeweils über die volle Distanz, 1000 % eben!

Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag von der gesamten GAK-Familie, Angelo Devescovi!
Sretan rođendan und Buon compleano!

Wolfgang Gruber
Fotos: © Fischer/Sammlung GAK 1920, Archiv GAK 1902, GEPA

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