Hermann Stessl ein 85iger!
Aktuelles / Geschichte / Wolfgang Gruber / Mittwoch 03.09.2025

Hermann Stessl ein 85iger!

Ein Roter, der gleichermaßen als Spieler und Trainer für den Verein erfolgreich war, feiert heute seinen 85. Geburtstag, nämlich Hermann Stessl!

Der Mittelfeldspieler kam 1952 zum Verein (auch sein Vater war aktiver Fußballer beim ESK) und spielte ab 1957 insgesamt 204 Pflichtspiele für die Kampfmannschaft der Rotjacken, schoss dabei 25 Tore. Stessl stand zudem 1962 sowie 1968 mit dem Klub jeweils im Cupfinale. Der gebürtige Grazer ist auch beim ersten Antreten des GAK im Europacup dabei und erzielt im Rückspiel gegen B 1909 Odense am 14. November 1962 den zwischenzeitlichen Ausgleich zum 3:3. Außerdem kommt er 1962 auf einen Einsatz im B-Team und wechselt 1969 dann noch für eine Saison nach Dornbirn.

Nach Ende seiner Spielerlaufbahn arbeitete Stessl mehr als 20 Jahre erfolgreich als Trainer. Nach zwei Stationen als Spielertrainer und einem Engagement bei Kapfenberg (Meister 2. Spielklasse 1973), wechselte er wieder zu seinem Stammverein, wo er am 27. April 1975 die Mannschaft von Hans Hipp übernimmt und sie letztlich zum Nationalliga-Meistertitel – damit zum sofortigen Wiederaufstieg in das Oberhaus nach dem Zwangsabstieg 1974 – führt.

Einlauf beim Match GAK – Wacker Innsbruck am 17. August 1968 in der Körösistraße: Hermann Stessl als Dritter hinter Kapitän Erich Frisch und Gerfried Hodschar, gefolgt von Heinz Schilcher und Erwin Hohenwarter © Fischer/Sammlung GAK 1902
Einlauf beim Match GAK – Wacker Innsbruck am 17. August 1968 in der Körösistraße: Hermann Stessl als Dritter hinter Kapitän Erich Frisch und Gerfried Hodschar, gefolgt von Heinz Schilcher und Erwin Hohenwarter © Fischer/Sammlung GAK 1902

Ein knappes Jahrzehnt davor war Stessl auch bei jenem historischen Spiel gegen Rapid Wien in der Körösistraße auf dem Feld, das unseren Stadtrivalen (wieder) in die Zweitklassigkeit führte, die Roten vor dem Abstieg rettete und anstelle von Rapid Wien den LASK – als ersten Bundesländerverein – zum österreichischen Meister kürte. Am 3. Juli 1965, an dem „Hansi“ Klug  gleich in der Anfangsphase das letztlich entscheidende Tor erzielte, spielte der GAK in folgender Aufstellung: Welk (Reinprecht); Erkinger, Frisch, Weiß; Stessl, E. Ninaus; Koleznik, Sgerm, Paulinho, Egger, Klug.

Detail am Rande: GAK-Torhüter Erich Welk musste in dem hart umkämpften Match nach einem Zusammenstoß mit einem Rippenbruch ausgetauscht werden und durch den – grippegeschwächten – Herbert Reinprecht ersetzt werden. Bei Rapid stand mit Paul Halla zudem ein ehemaliger Roter auf dem Feld.

Jetzt aber wieder zurück zu unserem Jubilar: insgesamt saß Hermann Stessl 59 Mal auf der rot-weißen Trainerbank, erreichte in der Saison 1975/76 mit dem neunten Rang den geforderten Klassenerhalt in der Bundesliga, ehe er im März 1977 von Hermann Repitsch abgelöst wurde. Mit Austria Wien wurde er in mehreren Perioden insgesamt vier Mal österreichischer Meister, jeweils einmal Cup- sowie Supercup-Sieger und erreichte 1978 das Finale im Europapokal der Pokalsieger (im Jahr danach das Halbfinale im Meisterwettbewerb). Mit dem FC Porto wurde Stessl 1981 als Vizemeister Supercup-Sieger. Weitere Trainerstationen lagen in Griechenland, Spanien, der Schweiz und auch bei unserem Stadtrivalen.

Im Namen der gesamten GAK-Familie: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Hermann Stessl!

Wolfgang Gruber

Fotos: © GEPA, Fischer/Sammlung GAK 1902
Titelfoto: Spielszene aus GAK – MTK Budapest am 18. Mai 1969 am alten GAK-Platz – Hermann Stessl beim Schuss, beobachtet von Erwin Ninaus © Fischer/Sammlung GAK 1902
Anrissfoto: Brustbild des Geburtstagskinds aus dem Juni 1959 © Fischer/Sammlung GAK 1902

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